902/J XXI.GP

 

ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Dr. Wittmann und Genossinnen und Genossen

 

an die Bundesministerin Elisabeth Gehrer

 

betreffend die aktuelle und zukünftige Entwicklung des Museumsquartiers

 

 

Das Museumsquartier soll im Jahre 2001 eröffnet werden und sollte in seiner

Gesamtheit sicherlich ein kulturpolitischer Meilenstein zeitgenössischen, kritischen

und zukunftsorientierten Kunst - und Kulturschaffens werden. Ob diesem Anspruch,

der seit Anfang der Planung des MQ‘s festgeschrieben wurde, auch gerecht werden

wird können, ist in Frage gestellt; Allein wenn man bedenkt, daß im

Regierungsprogramm die „Förderung zeitgenössischer Kunst“ bewußt ausgespart

wurde.

 

Weiters ist es bedenklich, daß der Verbleib zukunftsorientierter Kulturprojekte, die mit

modernen kommunikations - und Informationstechnologien arbeiten -  wie z.B.

„public netbase“ - im Museumsquartier bedroht ist und diese offiziell nur noch

,,Drittnutzer“ genannt werden.

 

Doch nicht nur im einzelnen sind ein Jahr vor der Eröffnung noch viele Fragen offen,

sondern erneut ebenso in der allgemeinen künstlerischen und organisatorischen

Gesamtkonzeption. Auch in der kulturpolitischen Verantwortlichkeit und rechtlichen

Zuständigkeit herrscht viel Ungewißheit.

 

Die von der Kunst stets verlangte Klarheit und Offenheit, muß jedoch auch von der

Kulturpolitik erwartet werden können. Daher drängen viele Fragen nach Antworten.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

Anfrage

 

 

1) Gibt es ein thematisches und organisatorisches Nutzungskonzept für den

    künstlerischen und kulturellen Betrieb des gesamten Museumsquartier?

 

2) Wenn ja, welche Projektgruppen, Institutionen und Firmen wurden eingeladen

    sich zu bewerben und wird der von Anfang an beschlossenen zeitgenössischen

    und innovativen Ausrichtung des Betriebes Rechnung getragen?

 

3) Wer wurde mit der Erstellung des Konzepts beauftragt?

 

4) Wie erfolgte die Auswahl jener mit der Erstellung des Nutzungskonzepts

    beauftragten Personen und mit welchen Rechten und Pflichten wurden diese

    ausgestattet?

5) Welche Formen der Kontrolle der Projekte, Institutionen und Firmen durch welche

     verantwortlichen Stellen gibt es?

 

6) Welchen Projekten, Institutionen und Firmen wurden Räumlichkeiten im

     Museumsquartier bereits fix zugesagt?

 

7) Wenn es kein aktuelles Nutzungskonzept gibt, wann wird es erstellt?

 

8) Gibt es eine fixe Zusage für das Votruba - Museum?

 

9) Wenn ja, mit welcher kulturpolitischen Begründung?

 

10) Welche Einflußmöglichkeiten hat Herr Wolfgang Waldner auf die

       organisatorische und rechtliche Position der sogenannten "Drittnutzer?

 

11) Wenn die Entscheidung über die Zukunft der "Drittnutzer" Herrn Waldner obliegt,

       welchen Zeitplan gibt es für die Entscheidungsfindung?

 

12) Wenn Herr Waldner nicht zuständig ist für die Entscheidung über die Zukunft der

       „Drittnutzer" wem oder welchem Gremium obliegt dann die Entscheidung?

 

13) Wenn die ,,Drittnutzer“ im Museumsquartier verbleiben können, unter welchen

       rechtlichen Bedingungen, das heißt welche Vertragszeiten, Mietkosten/m² und

       Betriebskosten/m² werden vorgesehen?

 

14) Welche Form des Verbleibens im Museumsquartier besteht für „public netbaseu

      nach den Renovierungsarbeiten?

 

15) Wird „public netbaseu während der Renovierungsarbeiten ein Ersatzraum zur

       Verfügung gestellt?

 

16) Wenn ja, wie und wo?

 

17) Wenn die „Drittnutzer“ nicht im Museumsquartier verbleiben können, nach

       welchen inhaltlichen Gesichtspunkten und welchem organisatorischen Konzept

      werden die freiwerdenden Flächen vergeben?