927/J XXI.GP
der Abgeordneten Glawischnig, Freundinnen und Freunde
an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft & Kultur
betreffend Bericht des Rechnungshofes über die österreichische Galerie Belvedere
Der Prüfbericht des Rechnungshofes über die österreichische Galerie Belvedere fällt
sehr kritisch aus. So rügen die Prüfer die unzweckmäßige Aufbau - und
Ablauforganisation, das fehlen eines effizienten Verwaltungs - und
Finanzmanagement, die lückenhafte Dokumentation des Rechnungs - und
Personalwesens und die mangelhaften Gebahrungsaufzeichnungen. Zudem wird
vermerkt, dass der Standort von rund einem Drittel aller inventarisierten
Sammlungsobjekte, nicht fest zu stellen war.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wie hoch beläuft sich die Schadenssumme für die Republik Österreich durch
die Verluste von Kunstwerken?.
2. Wurde bereits eine Liste von Kunstgegenständen an die Sicherheitsbehörden
übermittelt? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, wann?
3. Warum wurde dem Wunsch von Direktor Frodl, der einen Finanzprofi
beigestellt haben wollte, kein Gehör geschenkt?
4. ie interpretieren Sie den Widerspruch in der Darstellung des
Rechnungshofausschusses und der im Rechnungshofausschuß geladenen
Expertin Dr. Barbara Dossi, die den Abgeordneten mitgeteilt hat, dass sich in
Der Albertina trotz mehrerer Recherchen kein Hinweis auf die Paul Poiret
Sammlung gefunden habe. Dossi hält es für naheliegend, dass die
entsprechenden Blätter bereits 1923 nicht mehr vorhanden waren. Der
Präsident des Rechnungshofes wiedersprach diesem und meinte, dass er
jedenfalls noch Hinweise vorgefunden hätte, dass sich die Blätter 1938 bzw.
1955 dort befunden hätten?
5. Wieviel Zeit ist zwischen der Empfehlung des Rechnungshofes, der Ihnen als
Rohbericht zugeleitet worden ist, und der Meldung an die Sicherheitsbehörden
ergangen?
6. Warum haben Sie die Meldung an die Sicherheitsbehörden nicht sofort mit
Einlangen des Rohberichts des Rechnungshofes erstattet?