970/J XXI.GP
der Abgeordneten Petrovic, Brosz, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Hooligans; wachsendes Gefahrenpotential
Internationale Medienberichte lassen erkennen, dass sich im europäischen Raum ein
ständig und dramatisch anwachsendes Gefahrenpotential durch sog. Hooligans, d.h.
international agierende Banden von Rowdies, deren primäres Ziel nicht die Teilnahme
an Sportveranstaltungen bzw. die Unterstützung von bestimmten Fußball - Klubs ist,
sondern Gewaltexzesse, Bandenkriege und öffentliche Tumulte.
Schwer verletzte Polizistinnen, getötete Kontrahenten und exzessive Sachschäden
kennzeichnen die blutige Spur der Verwüstung der Hooligans quer durch Europa.
Fernsehstatements von „bekennenden Hooligans“ weisen darauf hin, dass es ihnen vor
allem um den „Kick“ des Überschreitens der Gewalt - Schwelle geht.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Inneres
folgende
ANFRAGE:
1. Von welchen Schätzungen a) hinsichtlich der Zahl, b) hinsichtlich der Zuordnung
nach Nationalitäten und c) hinsichtlich einzelner Fußballklubs geht das
Bundesministerium für inneres aus?
Wie haben sich diese Zahlen in etwa in den letzten 10 Jahren entwickelt?
Wie wird die Hooligan-Szene in Österreich eingeschätzt?
2. Wie viele a) Tötungsdelikte, b) Körperverletzungen und c)
Sachbeschädigungsdelikte gehen in den letzten 10 Jahren europaweit auf das
Konto von Hooligans?
3. Welcher a) Personalaufwand und b) Sachaufwand ist zur Aufrechterhaltung der
öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit im Zusammenhang mit
Fußballmatches in Österreich in den letzten 10 Jahren angefallen?
4. Wieviele Personenstunden an Einsätzen von Exekutivbediensteten sind im letzten
Jahr durchschnittlich pro
internationalem Fußballmatch aufgewendet worden?
5. Internationale Dokumentar - Filme liefern erschütterndes Material zur wachsenden
Brutalität der Hooligan - Szene. Werden Sie um Rahmen der Bundesregierung
dafür eintreten, dass im Rahmen der Ausbildung junger Menschen, insbesondere
männlicher Jugendlicher in geeigneter Form vor den Gefahren der Hooligan-
Kriminalität gewarnt wird bzw. auf die rechtlichen Konsequenzen hingewiesen
wird?
6. Welche Möglichkeiten haben die Behörden der Inneren Sicherheit, bereits
straffällig gewordene Hooligans vor weiteren Straftaten abzuhalten?
Betrachten Sie die bestehende Rechtslage als ausreichend? Wenn nein, welche
Änderungen regen Sie an?
7. Welche Vorkehrungen treffen die Behörden der Inneren Sicherheit, um auch in
Hinkunft Beeinträchtigungen der öffentlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit bei
internationalen Fußballmatches in Österreich zu vermeiden? Reichen die
derzeitigen Personalressourcen dazu aus?
8. Sind die Möglichkeiten der internationalen Kooperation der Behörden der Inneren
Sicherheit ausreichend bzw. welche Verbesserungen sind erforderlich?