216/A(E) XXII. GP

Eingebracht am 24.09.2003
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG

des Abgeordneten Grünewald, Freundinnen und Freunde
betreffend Reform der MTD-Ausbildung

Derzeit entspricht die österreichische Ausbildung der MTD-Berufe (postsekundäre

Akademien)   nicht   den   Forderungen   nach   einem   einheitlichen   europäischen

Hochschulraum (Bologna-Erklärung von 1999).

Durch      die      fehlenden      Weiterqualifizierungsmöglichkeiten      besteht      eine

„Bildungssackgasse",   der   vor   allem   für   Frauen   (90   %   Frauenanteil!)   einen

gravierenden Nachteil darstellt.

Durch     die    fehlende     internationale    Gleichstellung     ist    in     Zukunft    ein

Wettbewerbsnachteil  für  österreichische  Angehörige  der  gehobenen   MTD  zu

befürchten.

Auch  in den  EU-Beitrittsländern wurden und werden die vergleichbaren MTD-

Ausbildungen,    entsprechend    den    Forderungen    nach    einem    einheitlichen

europäischen Hochschulraum reformiert (Ungarn, Tschechien, Slowenien).

Im Juni 2002 wurde MTD-intern die Entscheidung getroffen, den Weg der Integration

in   das   österreichische   Hochschulwesen   über  die   Einrichtung   von   MTD-FH-

Studienlehrgängen zu gehen.

Damit  würde   auch   die  Akademikerquote,   die   in   der  neuesten   OECD-Studie

„Education   at   a   Glance   2003"   als   vergleichsweise   niedrig   angegeben   wird,

angehoben werden können.

Wenn es nicht gelingt, die MTD-Ausbildung in naher Zukunft zu reformieren, werden

sich bereits bestehende Personalengpässe zuspitzen. Dies kann nicht im Interesse

einer vorausschauenden und an Qualität orientierten Gesundheitspolitik liegen.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgenden

ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird ersucht, bis
31.12.2003 FH-Studienlehrgänge für die 7 Sparten der gehobenen MTD
einzurichten.

In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Wissenschaftsausschuss
vorgeschlagen.