352/A(E) XXII. GP
Eingebracht am 25.02.2004
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Dr.
Eva Lichtenberger, Dr. Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
betreffend Erstellung
einer fundierten Studie über die Einführung einer Verkehrserregerabgabe
Die Zunahme des
motorisierten Verkehrs nimmt in vielerlei Hinsicht zerstörerische Dimensionen
an; Belastungen durch Abgase, Lärm, Flächenverbrauch, Zerstörung von
gewachsenen fußläufigen Infrastruktureinrichtungen, Verlagerung
wirtschaftlicher Tätigkeiten an die Peripherie von Ballungsräumen,
Benachteiligung autoloser Teile der Gesellschaft (ein Drittel aller Haushalte)
etc. Der Wachstumssektor motorisierten Verkehrs beruht nicht zuletzt auf der
Basis fehlender Kostenwahrheit und Finanzierung sowie anderweitiger Förderung
durch die öffentliche Hand. Daraus resultiert nicht nur ein permanenter Anreiz
zu weiterer Expansion des Autoverkehrs, sondern auch eine massive Gefährdung
der Nahversorgung. Zur Eindämmung verschiedenster Verkehrserreger und der damit
verbundenen Gefährdung erscheint deshalb die Einführung einer Lenkungsabgabe
erstrebenswert. Weiters steht die Finanzierung des Öffentlichen Personennah-
und Regionalverkehrs vor wachsenden Finanzierungsproblemen, die weder Bund,
Länder oder Gemeinden zu decken gewillt sind. Somit wäre die Einführung einer
Verkehrserregerabgabe auch in dieser Hinsicht ein Element verkehrs- und
finanzpolitischen Umsteuerns in Richtung eines nachhaltigen und zukunftsfähigen
Verkehrs- und Raumordnungssystems.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgenden
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Der Bundesminister für Verkehr, Innovation und
Technologie wird aufgefordert in Kooperation mit dem Finanzminister eine
fundierte Studie über die Einführung einer Verkehrserregerabgabe erstellen zu
lassen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an
den Verkehrsausschuss vorgeschlagen.