383/A(E) XXII. GP
Eingebracht am 05.05.2004
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ENTSCHLIESSUNGSANTRAG
der Abgeordneten Dr
Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde
betreffend Einführung
einer verpflichtenden, klaren und transparenten
Kennzeichnung von tierischen Produkten
Die negativen
Auswirkungen der industriellen Tierhaltung auf Mensch, Tier, Umwelt und
Lebensmittel sind angesichts der letzten Lebensmittelskandale (BSE, Dioxin)
weithin bekannt und der Wunsch nach Sicherheit bei den Konsumentinnen ist
deutlicher denn je festzustellen. An der Rinderseuche BSE wird sichtbar, dass
eine ungebremste Fortentwicklung des bestehenden Systems dieses immer
unberechenbarer und unbeherrschbarer macht. An die Stelle einer tiergerechten,
umweltschonenden und bäuerlichen Landbewirtschaftung und Lebensmittelerzeugung
treten immer häufiger industrielle Formen der Produktion, die sich hinter
sogenannten „Qualitätsprogrammen“ verbergen, die aber keine ausreichenden
Vorgaben für die Haltung, die Fütterung, den Transport und die Schlachtung der
Tiere beinhalten.
Nicht zuletzt aufgrund der letzten
Lebensmittelskandale ist bei den KonsumentInnen die Ausrichtung auf den Tier -
und Umweltschutz stärker geworden. Oft ist eine artgerechte Tierhaltung, der
Verzicht auf Antibiotika, der schonende Transport bzw. die schonende
Schlachtung der Tiere entscheidendes Kriterium für den Kauf. Diesem Bedürfnis
ist durch eine klare, durchschau- und kontrollierbare Kennzeichnung Rechnung zu
tragen über ein konsequentes Qualitätssicherungssystem, das von der Produktion
über den Transport und die Schlachtung bis zum Handel reicht. Ziel muss es
sein, diese qualitätssichernde, kundenorientierte und gleichzeitig
volkswirtschaftlich rentable Alternative flächendeckend in Österreich zu
etablieren.
ENTSCHLIESSUNGSANTRAG:
Der Nationalrat wolle beschließen:
Die Bundesregierung wird ersucht, unverzüglich
die Einführung einer verpflichtenden, klaren, transparenten
Produktkennzeichnung von tierischen Produkten nach einem ganzheitlichen
Konzept, das die wesentlichen Einflussbereiche wie Bodenbewirtschaftung,
Tierhaltung, Zucht, Tierfütterung, Transport und Schlachtung bewertet, zu
veranlassen.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung an den Gesundheitsausschuss vorgeschlagen.