1993/AB XXII. GP

Eingelangt am 07.09.2004
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BM für Finanzen

Anfragebeantwortung

 

GZ 040502/192-I/4/04

Herrn Präsidenten

des Nationalrates

Dr. Andreas Khol

 

Parlament

1017 Wien         

 

 

Sehr geehrter Herr Präsident!

Auf die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 1985/J vom 7. Juli 2004 der Abgeordneten Mag. Johann Maier und Kollegen, betreffend "Steuerschulden von Unternehmern in Österreich (30.6.2004)", beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:

 

Diese Anfrage ist eine zeitliche Fortschreibung der Anfrage Nr. 1258/J vom 18. Dezember 2003, weshalb ich die bereits bei dieser Beantwortung eingeschlagene Systematik fortsetze. Dabei möchte ich die Entwicklung des Aufkommens der wesentlichsten Abgabenarten und die damit verbundenen Rückstände in einer gesamtheitlichen Sicht darstellen.

 

Bei der Entwicklung der Altrückstände vor 2001 ist eine Trendumkehr zu verzeichnen (leichter Rückgang). Dies zeigt, dass die von der Bundes­regierung gesetzten Maßnahmen greifen. Dieser Weg soll daher konsequent fortgesetzt werden.

 

Mit den für heuer geplanten Einbringungsrichtlinien sollen sowohl Maß­nahmen zur schnelleren Einbringung neuer Rückstände (gezielte Zahlungs­erinnerungen) als auch "präventive" Maßnahmen durch Verbesserung der Schnittstellen zur Abgabenfestsetzung (Sicherstellungsaufträge, Forderungs­pfändungen) gezielt gesetzt werden.

 

Hinsichtlich der Betrugsbekämpfung durch das Bundesministerium für Finanzen möchte ich einleitend klarstellen, dass es nicht darum geht, die Wirtschaft durch verstärkte Kontrollen zu belasten, sondern faire Bedingun­gen für alle Teilnehmer am Wirtschaftsleben herzustellen. Steuer- und Abgabenbetrug führt zu Wettbewerbsverzerrungen, schadet der Wirtschaft und jedem einzelnen, der dadurch eine höhere Steuerleistung erbringen muss.

 

Der am 22. Juni 2004 durch das Finanzressort durchgeführte, erste österreichweit koordinierte Aktionstag zur Betrugsbekämpfung war ein voller Erfolg: Er führte zu beachtenswerten 9,66 Millionen Euro an Forderungs­pfändungen und 0,5 Millionen Euro an Sicherstellungsaufträgen. Darüber hinaus konnten 34 Schwarzunternehmen und 135 nicht ordnungsgemäß Beschäftigte identifiziert werden. Das vorläufige Ergebnis wird sich um weitere Abgabenfestsetzungen aufgrund der Auswertung von Kontrollmittei­lungen noch erhöhen.

 

Weiters möchte ich hinweisen, dass die Beantwortung in dieser Form regelmäßig große Zeitkapazitäten meiner Mitarbeiter bindet, sodass eine halbjährliche Wiederholung Ihrer Anfrage zu Lasten anderer Aufgaben im Ressort geht. Ich möchte Ihnen aber gleichzeitig anbieten, alle in meinem Ressort für Leistungscontrolling vorhandenen Daten, in der für das Finanzministerium erstellten Form, zugänglich zu machen. Über die Vorgangsweise bin ich gerne zu Gesprächen bereit. Als Beispiel soll hier die Tabelle zu den Fragen 1., 4., 7. und 10. dienen.

 

Ich komme nun zur konkreten Beantwortung:

 

Zu 1., 4., 7. und 10.:

Die Entwicklung der Abgabenarten und Rückstände zum 30. Juni 2004, stellt sich wie folgt dar:

 



FLD/
Bundes-land

Rückstände

Zahlungstermin
noch nicht abgelaufen oder noch nicht überwacht

Hemmung

RA ausgefertigt

 

ohne AEH
ohne AEB
ohne Insolvenz

ohne Mahnung
ohne ZE-Ansuchen
ohne ZE-Bewilligung
ohne AE-Antrag
 ohne RA
ohne Insolvenz

mit Mahnung
mit ZE-Ansuchen
mit ZE-Bewilligung
mit AE-Antrag
ohne Insolvenz

ohne ZE-Ansuchen
ohne ZE-Bewilligung
ohne AE-Antrag
ohne Insolvenz

 

Beträge in Euro zum 30.Juni 2004

 

Umsatzsteuer

WNB

838.173.380

92.941.911

106.797.725

638.433.744

OOE

108.652.596

18.235.898

6.962.128

83.454.571

KTN

58.345.153

9.415.058

4.030.447

44.899.647

STMK

157.851.413

31.572.075

15.038.797

111.240.542

TIR

81.681.091

11.903.001

10.372.193

59.405.897

SBG

84.648.323

11.855.020

6.926.297

65.867.005

VBG

23.727.704

5.370.950

2.058.033

16.298.720

Summe

1.353.079.660

181.293.913

152.185.621

1.019.600.126

 

Einkommensteuer

WNB

390.985.691

61.212.113

90.667.320

239.106.257

OOE

74.710.084

20.706.472

11.963.419

42.040.193

KTN

37.512.445

8.192.520

7.853.678

21.466.247

STMK

62.444.530

10.869.985

11.033.878

40.540.667

TIR

67.902.891

17.322.542

17.478.298

33.102.050

SBG

90.239.116

12.302.198

46.768.291

31.168.628

VBG

36.112.184

10.776.214

6.007.213

19.328.757

Summe

759.906.940

141.382.044

191.772.097

426.752.799

 

Körperschaftsteuer

WNB

225.434.800

69.414.845

31.866.342

 124.153.612

OOE

27.747.996

10.198.712

2.188.052

15.361.232

KTN

7.898.176

3.253.118

844.551

3.800.506

STMK

18.902.824

4.409.752

6.626.027

7.867.046

TIR

11.978.138

3.489.451

1.964.862

6.523.825

SBG

46.830.984

10.183.452

27.813.044

8.834.488

VBG

5.157.486

2.787.857

355.451

2.014.179

Summe

343.950.404

103.737.186

71.658.329

168.554.888

 

 

 

Lohnsteuer

WNB

77.033.720

12.843.409

7.213.334

56.976.977

OOE

14.945.019

 2.659.140

4.036.706

8.249.173

KTN

6.501.017

1.658.073

482.138

4.360.806

STMK

14.851.869

4.822.709

1.609.408

8.419.752

TIR

9.262.506

2.036.879

506.924

6.718.703

SBG

12.058.710

6.674.760

770.297

4.613.653

VBG

3.587.381

909.885

331.980

2.345.517

Summe

138.240.222

31.604.854

14.950.787

91.684.581

 

 

 

Einnahmen
1.1.
30.06.2004
in Mio.

Veränderung (Differenzwert) Rückstand vom 1.1.2004 zum Stichtag 30.06.2004 in Mio.

Rückstandsveränderung im Vergleich mit dem Halbjahresabgabenerfolg
in %

Umsatzsteuer

8.913,20

17,01

0,19%

Einkommenstuer

786,3

13,67

1,74%

 Körperschaftsteuer

1366,9

8,04

0,59%

Lohnsteuer

8.274,30

-1,05

 -0,01%

 

Zu 2.,5.,8. und 11.:

Die bis 30. Juni 2004 eingenommenen Beträge an Umsatzsteuer, Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Lohnsteuer sind im Vergleich zum Jahresbundesvoranschlag 2004 folgender Tabelle zu entnehmen.

 

In Mio

BVA 2004

Eingänge I - VI 2004

USt

19.000

8.913,2

ESt

3.000

786,3

KöSt

4.300

1.366,9

LSt

17.300

8.274,3

Summe

43.600

19.340,70

 

Ein gesonderter Halbjahresvoranschlag wird im Bundesministerium für Finanzen nicht erstellt.

 

Zu 3., 6., 9. und 12.:

Die Rückstände an Umsatzsteuer, Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Lohnsteuer mit Rückstandsausweis mit Stichtag 30. Juni 2004 für die Jahre 2001, 2002, 2003 und 2004 stellen sich wie folgt dar. Die anteiligen Rückstände 2000 können nicht gesondert ausgewiesen werden.


 


Bundesland

Jahr

Umsatzsteuer

Einkommensteuer

Körperschaftsteuer

Lohnsteuer

Wien

2001

114.092.578,57

20.890.453,30

10.833.401,58

13.424.963,53

 

2002

108.688.236,16

19.608.374,56

7.812.342,90

10.755.794,27

 

2003

79.898.301,31

19.319.809,60

9.917.343,89

11.270.982,49

 

2004

6.976.723,07

5.172.606,98

2.734.950,44

2.472.310,87

Niederösterreich

2001

15.448.544,28

6.123.605,49

 1.308.467,93

1.567.581,28

 

2002

18.797.894,81

5.951.464,56

1.363.001,43

2.106.256,71

 

2003

23.196.989,58

6.004.198,73

1.803.057,49

 2.959.216,60

 

2004

3.062.114,06

1.846.849,08

741.739,07

972.885,83

Burgenland

2001

4.252.435,95

945.460,20

650.908,67

232.248,38

 

2002

3.967.868,55

894.006,28

274.721,00

182.221,41

 

2003

3.808.324,91

1.121.951,95

253.458,51

454.658,01

 

2004

838.425,81

389.571,46

83.000,34

199.883,15

Oberösterreich

2001

13.189.433,32

5.201.549,04

7.434.250,42

1.762.364,80

 

2002

15.488.589,22

5.914.907,24

645.495,50

1.698.726,76

 

2003

16.708.870,76

4.402.492,22

774.698,54

2.248.763,52

 

2004

2.505.430,38

1.615.792,66

335.598,41

694.807,66

Kärnten

2001

7.861.409,31

3.556.546,07

545.336,74

789.814,38

 

2002

10.553.226,55

3.008.213,40

602.966,39

1.039.795,68

 

2003

11.275.709,39

4.374.284,97

654.113,08

1.886.129,82

 

2004

2.051.290,03

1.219.048,50

238.760,50

351.952,11

Steiermark

2001

19.332.630,84

6.009.423,44

1.377.346,85

1.619.020,58

 

2002

20.562.018,04

5.284.381,60

1.212.198,84

1.876.750,96

 

2003

18.620.074,23

5.318.221,04

1.397.679,52

2.629.782,12

 

2004

3.972.533,74

1.730.492,35

 492.467,90

997.564,97

Tirol

2001

7.394.222,19

5.657.256,92

675.904,59

3.075.825,75

 

2002

10.726.931,25

5.621.103,11

950.998,92

2.609.969,78

 

2003

10.695.355,71

4.971.339,95

915.613,75

2.177.799,71

 

2004

2.591.036,61

1.189.702,32

215.226,11

631.184,26

Salzburg

2001

11.123.830,97

5.110.101,69

1.478.950,56

984.756,28

 

2002

22.378.264,86

3.264.300,17

643.968,17

877.988,19

 

2003

10.884.154,01

2.844.568,32

817.273,25

1.653.444,91

 

2004

1.826.239,52

1.758.934,58

270.272,85

568.589,56

Vorarlberg

2001

3.117.965,67

2.984.495,59

322.795,94

861.679,16

 

2002

6.204.025,17

3.531.448,83

111.581,06

1.474.840,67

 

2003

4.414.824,38

3.284.042,57

359.136,48

914.641,74

 

2004

776.595,61

1.097.049,57

 114.361,24

215.622,19

Bundessumme

2001

195.813.051,10

56.478.891,74

24.627.363,28

24.318.254,14

 

2002

217.367.054,61

53.078.199,75

13.617.274,21

22.622.344,43

 

2003

179.502.604,28

51.640.909,35

16.892.374,51

26.195.418,92

 

2004

24.600.388,83

16.020.047,50

5.226.376,86

7.104.800,60

 

Die Anteile am Gesamtrückstand in Prozent stellen sich wie folgt dar:

 

 

Umsatzsteuer

Einkommensteuer

Körperschaftsteuer

Lohnsteuer

Gesamt Rückstand

 

1.019.600.127,00

426.752.799,00

168.554.889,00

91.684.581,00

Anteil RS

2001

19,20

13,23

14,61

26,52

Anteil RS

2002

21,32

12,44

8,08

24,67

Anteil RS

2003

17,61

12,10

10,02

28,57

Anteil RS

2004

2,41

3,75

3,10

7,75

 

Im Vergleich zu den Werten aus der Anfragebeantwortung 1267/AB vom 18. Februar 2004 erkennt man einen Anstieg der Prozentwerte der Jahre 2001 bis 2003. Dieser Anstieg bedeutet, dass Altrückstände vor 2001 abgebaut wurden.

 

Zu 13.:

Vom 1. Jänner 2004 bis 30. Juni 2004 wurden bundesweit 9.168 Betriebs­prüfungen abgeschlossen. Dabei wurden 2099 Großbetriebe, 2830 Mittel­betriebe und 4239 Kleinbetriebe geprüft.

 

Die Aufgliederung auf Bereiche ist der unten angeführten Tabelle zu entnehmen.

 

BP 01-06/2004

Kleinbetriebe

Mittelbetriebe

Großbetriebe

Summe

Wien, NÖ, Bgld

1.551

1.057

900

3.508

Oberösterreich

809

581

369

1.759

Kärnten

249

164

95

508

Steiermark

558

326

234

1.118

Tirol

485

322

132

939

Salzburg

388

257

279

924

Vorarlberg

199

123

90

412

Summe

4.239

2.830

2.099

9.168

 

Zu 14.:

In welchem Ausmaß Steuererträge verloren gehen, hängt vom Ausgang der gerichtlichen Insolvenzverfahren ab. Eine diesbezügliche Datenbank wird bei der Finanz derzeit nicht automationsunterstützt geführt. Im Übrigen darf ich zur Einschätzung auf die Beantwortung 194/AB vom 6. Mai 2003 der parlamentarischen Anfrage 165/J vom 6. März 2003 Frage 15 verweisen.

 

Zu 15.:

Der Personalstand im Bereich der Finanzlandesdirektionen und Finanzämter hat sich wie folgt verändert:


 

Personalveränderung 1.1. bis 30.4.2004

Wien, NÖ und Bgld

 + 11

Oberösterreich

+ 11

Salzburg

- 12

Steiermark

+ 26

Kärnten

+ 1

Tirol

- 10

Vorarlberg

- 12

Bundesgebiet

+ 15

 

Für die Auswertung konnten nur Daten von Jänner bis April herangezogen werden. Durch den Reformprozess, die Umstellung der Personaldaten und die Umstrukturierung des Zolles mit entsprechenden Personal­verschiebungen zum Steuerbereich, können derzeit keine vergleichbaren Angaben getätigt werden. Im Übrigen möchte ich auf die Ausführungen zur Anfragebeantwortung zur parlamentarischen Anfrage 1947/J vom 28. Juni 2004 verweisen.

 

Zu 16.:

Der Personalstand an (Betriebs-)Prüfern im Bereich der Außenprüfungen (Großbetriebsprüfungen und Finanzämter) hat sich wie folgt verändert:

 

Personalveränderung 1.1. bis 30.6.2004

Wien, NÖ und Bgld

 + 35

Oberösterreich

+ 25

Salzburg

- 3

Steiermark

+ 7

Kärnten

+ 3

Tirol

- 1

Vorarlberg

- 3

Bundesgebiet

+ 63

 

Bei den Betriebsprüfern ist ein realer Zuwachs von 63 Mitarbeitern zu verzeichnen. Das erklärte Ressortziel, nämlich mehr Mitarbeiter im Außendienst einzusetzen, wurde damit verwirklicht. Ein weiterer Ausbau wird folgen. Im Übrigen gelten die Ausführungen zu Frage 15, dass eine genaue Zuordnung zurzeit nicht möglich ist.

 

Zu 17. bis 19.:

Von der Schnellen Eingreifgruppe Bau (SEG Bau) wurden im ersten Halbjahr 2004 842 Überprüfungen auf Baustellen, aber auch in anderen Risikobranchen durchgeführt.

 

Die tatsächliche Anzahl der überprüften Firmen liegt aber wesentlich höher. Beispielsweise wurden bei einer Erhebung auf einer Baustelle 51 Firmen überprüft.

 

Im Beobachtungszeitraum wurden von der SEG 46 Umsatzsteuer­sonderprüfungen mit einem Mehrergebnis von 2,2 Millionen Euro durchgeführt, in 150 Fällen Lohnsteuern im Ausmaß von 2,4 Millionen Euro festgesetzt sowie 499 Forderungspfändungen für Abgabenschuldigkeiten im Ausmaß von knapp 13 Millionen Euro ausgesprochen.

 

Festzuhalten ist, dass die SEG seit zirka einem Jahr nicht mehr ausschließlich im Baugewerbe tätig ist, sondern auch schwerpunktmäßig und erfolgreich andere Risikobereiche, wie zum Beispiel das Transport­gewerbe, überprüft. Derartige Überprüfungen finden in der Regel in enger Kooperation mit der KIAB (Kontrolle illegaler Ausländerbeschäftigung) statt.

 

Zu 20. bis 22.:

Hier darf zur Beantwortung auf die Parlamentarische Anfrage 577/J vom 30. Juni 2003 und Beantwortung der Anfrage Nr. 619/AB vom 29. August 2003 Fragen 22 bis 24 verwiesen werden.

 

Zu 23. bis 26.:

Das Aktionspaket zur Betrugsbekämpfung sieht eine Vielzahl unterschiedlicher Vorhaben zur Bekämpfung des Abgabenbetruges vor. Auf Grund des unterschiedlichen Umfanges der einzelnen Arbeitspakete liegen auch unterschiedliche Zwischenergebnisse vor.

 

Das Arbeitspaket für die bessere Überprüfung der Werkvertragsregelung gemäß § 109a EStG konnte bereits abgeschlossen werden. Die darin vor-
geschlagenen Maßnahmen werden bereits umgesetzt.

 

In Umsetzung sind auch diverse Zusammenarbeitsmodelle zwischen den Prüfungsabteilungen der Zollämter und den Großbetriebsprüfungen.

 

Besonders hinweisen möchte ich, wie bereits einleitend erwähnt, auf den im Juni durchgeführten Aktionstag zur Betrugsbekämpfung im Baugewerbe. An diesem Tag wurden bundesweit auf Baustellen tätige Firmen einer Überprüfung unterzogen und allein an diesem Tag Forderungspfändungen für Abgabenschuldigkeiten im Ausmaß von 9,66 Millionen Euro ausgesprochen.

 

Die Erkenntnisse, die an diesem Aktionstag gewonnen wurden, bilden eine wesentliche Grundlage für die Umsetzung der weiteren Arbeitspakete, soweit diese von Arbeitsprozessen in den Finanz- und Zollämtern abhängig sind.

 

Soweit es sich um Prozess- und Strukturreformen handelt, ist mit einem Abschluss Mitte 2005 zu rechnen.

 

Dessen ungeachtet werden in den nächsten Monaten weitere Aktionstage mit unterschiedlichen Schwerpunkten stattfinden.

 

Zu 27.:

Mit der Kompetenzübertragung der Kontrolle der illegalen Beschäftigung an das Bundesministerium für Finanzen wurde der Personalstand mit 1. Juli 2002 von 39 auf 94 Bedienstete erhöht. Im Rahmen des Aktionspaketes Betrugsbekämpfung wird der Personalstand im Verlauf des Jahres 2004 auf 186 Bedienstete aufgestockt. Zum Stichtag 1. Mai 2004 waren in Österreich insgesamt 154 Bedienstete im Einsatz.

 

Die Anzahl der Bediensteten und Dienststellen in den einzelnen Bundesländern ist nachstehend dargestellt. Manche der Dienststellen verfügen auch über Außenstellen, um die jeweilige Region abzudecken.

 

Dienststelle

KIAB-Bedienstete

Bundesland Wien

 

Zollamt Wien

35

Bundesland Niederösterreich

 

Zollamt Wiener Neustadt

12

Zollamt Krems

12

Bundesland Burgenland

 

Zollamt Eisenstadt

14

Bundesland Steiermark

 

Zollamt Graz

12

Bundesland Kärnten

 

Zollamt Villach

9

Zollamt Klagenfurt

15

Bundesland Tirol

 

Zollamt Innsbruck

13

Bundesland Vorarlberg

 

Zollamt Feldkirch

4

Bundesland Oberösterreich

 

 Zollamt Linz

9

Zollamt Wels

7

Bundesland Salzburg

 

Zollamt Salzburg

12

bundesweit

154

 

Zu 28. bis 30.:

Der Betrugsbekämpfungsbericht 2003 für Steuer und Zoll befindet sich derzeit in Druck. Nach Vorliegen der gedruckten Exemplare erfolgt eine Übermittlung an das Parlament.

 

Inhaltlich wird im Bericht der Steuerverwaltung die Entwicklung der Außenprüfung in den vergangenen Jahren, eine Analyse der Wirkung des Reverse-Charge-Systems sowie eine Zusammenfassung der im Jahr 2003 aufgedeckten Betrugsmuster dargestellt.

 

Im Bericht der Zollverwaltung werden die Entwicklung der Aufgriffe (Zigaretten, Drogen, Schmuggel) sowie die Tätigkeit der Zollverwaltung in anderen Bereichen (zum Beispiel Artenschutz, ALSAG) dargestellt.

 

Zu 31.:

Die Reverse-Charge Regelung wird derzeit von den Großbetriebsprüfungen Wien und Wien-Körperschaften einer Evaluierung unterzogen.

 

Aus den vorliegenden Zwischenberichten geht hervor, dass die Regelung nach wie vor dem Gesetzesauftrag entsprechend umgesetzt wird und bislang keine Feststellungen getroffen werden konnten, die auf eine gezielte Umgehung der Vorschriften hinweisen. Vielmehr hat die Einführung des Systems im Wirtschaftsbereich Bauwesen 2003 nachweislich zur Steigerung von Umsatzsteueraufkommen in diesem Bereich geführt. Von Jänner bis November 2003 stieg das Umsatzsteueraufkommen im Bauwesen gegenüber dem Vorjahr um 11,4%, während das gesamte Umsatzsteueraufkommen lediglich um 1,9% wuchs. Selbstverständlich ist die Überprüfung der Umsetzung der Reverse-Charge Regelung auch weiterhin Teil der Schwerpunktsetzung im normalen Prüfungsgeschehen.

 

Mit freundlichen Grüßen