2066/AB XXII. GP
Eingelangt am 27.10.2004
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BM für
Verkehr, Innovation und Technologie
Anfragebeantwortung
GZ. 11.500/0004-I/CS3/2004 DVR:0000175
An den
Präsidenten
des Nationalrates
Dr.
Andreas Khol
Parlament
1010
W i e n
Sehr geehrter Herr Präsident!
Die schriftliche
parlamentarische Anfrage Nr. 2096/J-NR/2004 betreffend vernichtendes Gutachten
über Zustände im ASFINAG-Konzern-Management, die die Abgeordneten Dr. Kräuter
und GenossInnen am 31. August 2004 an mich gerichtet haben, beehre ich mich wie
folgt zu beantworten:
Frage 1:
Ist Ihnen das Gutachten der "Contrast Management
Consulting" bekannt?
Antwort:
Es ist mir bekannt, dass das Konzernmanagement der ASFINAG
ein internes Arbeitspapier, das längst nicht mehr aktuell und daher überholt
ist, mit dem Ziel in Auftrag gegeben hat, eine Restrukturierung des Konzerns
umzusetzen.
Der Prozess wurde vom Aufsichtsrat begleitet und mit einem
Hauptversammlungsbeschluss im Einvernehmen mit der Belegschaftsvertretung Ende
Juli 2004 erfolgreich abgeschlossen und auch der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zur Zeit läuft die Umsetzungsphase, die längstens Ende 2006
mit dem Auslaufen der Werkverträge mit den Bundesländern, abgeschlossen sein
wird.
Frage 2:
Welche Konsequenzen ziehen Sie aus der katastrophalen
Zustandsdiagnose für die ASFINAG?
Antwort:
In den Jahren 2002, 2003 und 2004 hat das Management nach
der erfolgreichen Einführung der Lkw-Maut in enger Abstimmung mit den
Aufsichtsrat die Themen Werkvertrag (Straßenbetrieb mit den Ländern) und Konzernstruktur
erfolgreich bearbeitet.
Frage 3:
Werden Sie das Management abberufen, wenn nein, warum
nicht?
Antwort:
Es besteht - aus den oben beschriebenen Gründen - keine
Veranlassung das Management abzuberufen.
Frage 4:
Rechnen Sie damit, dass erfolgreiche Baufirmen, wie z.B.
die Strabag oder Porr AG unter diesen Umständen mit der ASFINAG international
zusammenarbeiten wollen?
Antwort:
Nach erfolgreicher Implementierung des Österreichischen
Mautsystems wird eine Kooperation mit österreichischen Firmen in Erwägung
gezogen (ob sich darunter Baufirmen befinden ist nicht absehbar).
Die ASFINAG genießt im In- und Ausland einen
ausgezeichneten Ruf.
Frage 5:
Können Sie dem Steuerzahler zumuten, dass unter den
aufgezeigten Organisationsschwächen die ASFINAG international tätig wird?
Antwort:
Die ASFINAG gehört zu den größten europäischen
Infrastrukturbetreibern. Ihre Tätigkeit ist derzeit auf das Inland beschränkt.
Insbesondere darf ich in diesem Zusammenhang zum
wiederholten Mal darauf hinweisen, dass die ASFINAG keine Mittel aus dem Budget
erhält und ausschließlich nach dem Prinzip der Nutzerfinanzierung agiert.
Ein allfälliges Engagement der ASFINAG über die Grenzen
hinaus bedarf einerseits einer legistischen Änderung und andererseits konkreter
Projekte mit den dazugehörigen Businessplänen, die der Genehmigung des
Aufsichtsrates bedürfen.
Frage 6:
Ist es richtig, dass der Sektionsleiter im BMVIT,
FPÖ-Politiker und Nachfolger von DI. Miko als ASFINAG-Aufsichtsrat, Mag. Arnold
Schiefer, die Position des Vorstandsvorsitzenden der ASFINAG anstrebt und wenn
ja, befürworten Sie eine entsprechende politische Besetzung dieser Funktion?
Antwort:
Für die Besetzung des Vorstandes ist der Aufsichtsrat der
ASFINAG zuständig.
Spekulationen dieser Art können nicht Gegenstand
einer Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage sein.
Mit freundlichen Grüßen