2212/AB XXII. GP
Eingelangt am 21.12.2004
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möglich.
BM für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Anfragebeantwortung
Auf die schriftliche Anfrage der
Abgeordneten Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber, Kolleginnen
und Kollegen vom 21.
Oktober 2004, Nr. 2220/J, betreffend AMA-Machbarkeitsstudie zu gen-
technisch veränderten Futter- und Lebensmitteln, beehre ich mich Folgendes
mitzuteilen:
Einleitend ist darauf hinzuweisen, dass
für Angelegenheiten des Lebensmittelrechtes die Bun-
desministerin für Gesundheit und Frauen zuständig ist.
Das Bundesministerium
für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
(BMLFUW) ist sehr
bemüht, Rechtssicherheit im Hinblick auf Gentechnik und hier vor allem für
die Kennzeichnung von gentechnisch veränderten und gentechnikfreien
Futtermitteln zu schaf-
fen. Die vom BMLFUW herausgegebenen
„Leitlinien zur Kennzeichnung von GVO in Futtermit-
teln" tragen einerseits den neuen
EU-Vorschriften Rechnung und schaffen andererseits ge-
naue Anforderungen an die Kennzeichnung von gentechnikfreien
Futtermitteln. Diese Leitlinie
hat auch zum Ziel, Landwirte über das
Vorhandensein von GVO zu informieren sowie den
Futtermittelunternehmen klare Kennzeichnungsvorschriften zu geben.
Zu den Fragen 1 und 2:
Auftraggeber der
genannten Studie sind neben der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH
(AMA)
das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) und das
Bundesministerium
für Gesundheit und Frauen (BMGF). Die Auftraggeber beteiligen sich an der Finanzierung
zu
gleichen Teilen mit jeweils 25.000.-- €. Im Übrigen darf auf die einleitenden
Ausführungen
verwiesen
werden.
Zu den Fragen 3 und 4:
Mit der Durchführung und Hauptkoordination der Studie wurde
die Agentur für Gesundheit und
Ernährungssicherheit (AGES) beauftragt. Als Subauftragnehmer ist u.a. die
Universität für Bo-
denkultur (BOKU) in Wien vorgesehen.
Das Vorhaben wurde im
Oktober 2004 begonnen und soll bis spätestens Ende Juni 2005 ab-
geschlossen sein.
Zu Frage 5:
Ja. Vor Auftragsvergabe wurde der geplante Inhalt der Studie mit Fachleuten besprochen.
Zu den Fragen 6 bis 10:
Die Machbarkeitsstudie soll insbesondere
auf folgenden in Österreich vorgenommenen Arbei-
ten und Studien aufbauen:
•
„Empfehlungen für eine nationale Strategie zur Koexistenz. Endbericht der
Experten-
gruppe
der LARK Arbeitsgruppe Gentechnik, angenommen von der Landesagrarrefe-
rentenkonferenz am
12. März 2004;
•
Studie „Die Produktion von Saatgut in abgegrenzten
Erzeugungsprozessen zur Ver-
meidung
einer Verunreinigung mit GVO (Gentechnisch Veränderte Organismen) im
Kontext
mit der Koexistenz..." der AGES im Auftrag der LARK Arbeitsgruppe Gentech-
nik;
•
Studie „Modellregionen ohne Einsatz von GVO -
Vorüberlegungen zur Koexistenzthe-
matik" des
Umweltbundesamts im Auftrag der LARK Arbeitsgruppe Gentechnik;
•
Forschungsprojekt „Umsetzung der Codex-Richtlinie zur
Definition der Gentechnikfrei-
heit
im Futtermittelbereich - basierend auf festgelegten Grenzwerten im
Biobereich"
von Umweltbundesamt, Agrovet und BOKU im
Auftrag von BMWA, BMGF und
BMLFUW.
Die Machbarkeitsstudie umfasst neben
landwirtschaftlichen und ökonomischen Aspekten eine
Literaturrecherche und Darstellung der
Datenlage zum unmittelbaren GVO-Transfer in tieri-
sche Lebensmittel (Milch, Fleisch,
Eier). In die Literaturrecherche sollen darüber hinaus „me-
chanische" GVO-Verunreinigungsquellen, insbesondere über GVO-Futtermittel,
einbezogen
werden. Die Studie soll eine Antwort auf die Umsetzbarkeit in den
wichtigsten Produktionsbe-
reichen (Rind-, Kalb- und Schweinefleisch, Eier, Geflügel- und Putenfleisch
sowie Milch, inklu-
sive jeweils der ersten Verarbeitungsstufe) geben. Die Literaturrecherche und
Darstellung der
Datenlage soll auch potentielle GVO-Verunreinigungsquellen für Honig
beinhalten.
Zu Frage 11:
Zu dieser Frage darf auf die einleitenden Worte verwiesen werden.