247/AB XXII. GP
Eingelangt am 21.05.2003
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möglich.
Anfragebeantwortung
Bundesministerium für
Bildung, Wissenschaft
und Kultur
Die schriftliche
parlamentarische Anfrage Nr. 306/J-NR/2003 betreffend Umsetzung des 4-Par-
teien-Antrages vom 13. Dezember 2001 (Ausbau der Hospiz- und
Palliativversorgung), die die Ab-
geordneten Dr. Kurt Grünewald, Kolleginnen und Kollegen am 10. April
2003 an mich richteten,
wird wie folgt beantwortet:
Zu der
gegenständlichen parlamentarischen Anfrage ist zunächst festzuhalten, dass die
Schaffung
von eigenen Organisationseinheiten für Palliativmedizin, Geriatrie und
Schmerztherapie an den
Medizinischen Fakultäten schon seit vielen Jahren intensiv diskutiert
wird. Verschiedene Projekte
wurden in Angriff genommen, konnten aber aus und strukturellen Gründen noch
nicht umfassend
verwirklicht werden.
Ad 1.:
Die Widmung freier
Planstellen fällt seit dem Inkrafttreten des UOG 1993 in den autonomen Wir-
kungsbereich der jeweiligen Fakultät. Die „Schaffung von
Professuren" für konkret benannte Fach-
gebiete durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur
ist daher seit diesem
Zeitpunkt nicht mehr möglich.
Ad 2.:
Die Medizinische
Fakultät der Universität Wien hat zur Setzung eines geeigneten Schwerpunktes
eine vakante Professorenplanstelle für "Innere Medizin" in
eine solche für "Medizinische Geronto-
logie" umgewidmet. Berufungsverhandlungen werden zur Zeit geführt,
ein Antrag auf Ernennung
einer Universitätsprofessorin bzw. eines Universitätsprofessors ist
allerdings noch nicht im Bun-
desministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur eingelangt.
Weiters ist laut
Auskunft der Medizinischen Fakultät der Universität Wien beabsichtigt, in den
Entwicklungsplan der künftigen Medizinischen Universität Wien eine
Professur für Palliativmedi-
zin aufzunehmen. Was eine Professur für Schmerztherapie anlangt, so
wird seitens der Fakultät
darauf hingewiesen, dass an der Universitätsklinik für Anästhesie und
Allgemeine Intensivmedizin
neben der großen Abteilung A eine kleine Abteilung B existiert, in deren Aufgabenbereich
auch die
Schmerztherapie fällt und deren Leiter auf dieses Gebiet spezialisiert
ist.
An der Medizinischen
Fakultät der Universität Graz wird zur Zeit eine Gastprofessur für Palliativ-
medizin erteilt. An der Medizinischen Fakultät der Universität Innsbruck wurde
eine Vertragspro-
fessur für Schmerztherapie ausgeschrieben.
Ad 3.:
In den seit Beginn
des Studienjahres 2002/2003 an allen drei Medizinischen Fakultäten in Kraft
getretenen neuen Studienplänen wird auf die Bereiche Palliativmedizin,
Schmerztherapie und Ge-
riatrie in geeigneter Weise in den entsprechenden Modulen eingegangen. Dabei
ist insbesondere für
die Universität Wien auf das 8. Semester („Arzt und Ethik, chronische
Erkrankung, Behinderung,
der alte Mensch") und auf das 9. und 10. Semester („Ethik in der
Medizin, Geriatrie, Palliativmedi-
zin ...") und für die Universität Graz auf das 9. und 10. Semester
(„Schmerz und Extremsituatio-
nen") zu verweisen.
Im Rahmen eines
künftigen Erweiterungspaketes zum LKH Graz 2000-Vertrag ist eine palliativme-
dizinische Einrichtung vorgesehen. Die Finanzierung dieses
Erweiterungspaketes ist noch Gegen-
stand von Verhandlungen.
An der Medizinischen
Fakultät der Universität Innsbruck wird zur Zeit das Konzept für ein „Multi-
disziplinäres Schmerzzentrum" erarbeitet.