2922/AB XXII. GP
Eingelangt am 27.06.2005
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Anfragebeantwortung
JOSEF PRÖLL

Bundesminister
An den Zl. LE.4.2.4/0027-I 3/2005
Herrn Präsidenten
des Nationalrates
Dr. Andreas Khol
Parlament
1017 Wien Wien, am
Gegenstand: Schriftl.parl.Anfr.d.Abg.z.NR Heidemarie Rest-Hinterseer, Kolleginnen
und Kollegen vom 27. April 2005, Nr. 2968/J, betreffend Ernährungs-
beratung der Fastfood-Kette McDonald’s in Kindergärten
Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Rest-Hinterseer, Kolleginnen und Kollegen vom 27. April 2005, Nr. 2968/J, betreffend Ernährungsberatung der Fastfood-Kette McDonald’s in Kindergärten, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:
Zu Frage 1:
Die Firma McDonald´s hat keine Fördermittel vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) erhalten.
Zu den Fragen 2 bis 4 und 9 bis 14:
Diese Fragen betreffen nicht meinen Vollziehungsbereich. Ich möchte jedoch auf die laufende Kampagne „GENUSS REGION ÖSTERREICH“ des BMLFUW und der Agrarmarkt Austria verweisen, deren Ziel es ist, die Wertschätzung für Lebensmittel und deren regionale Verankerung zu heben und die Vielfalt der in Österreich nachhaltig erzeugten Lebensmittel für KonsumentInnen bewusst zu machen. In jedem Bundesland werden im Jahr 2005 Regionen mit beispielhaften Produkten ausgezeichnet. Damit soll ein weiterer Beitrag zur Gestaltung von zukunftsfähigen attraktiven Regionen und zur Hebung der Wertschöpfung geleistet werden.
Das BMLFUW unterstützt auch die Aktivitäten der AMA in diesem Zusammenhang z.B. mit dem Projekt „Genuss Schule“, in dem Schüler und Lehrer über die Qualität und den Geschmack österreichischer Lebensmittel informiert werden, um das Bewusstsein für regionale und saisonale Lebensmittel zu heben und den Wert einer regionalen Ernährung mit seinen Traditionen und seiner Geschmacksvielfalt weiterzuvermitteln. Ernährungswissenschafter-Innen sind österreichweit im Einsatz und führen Seminare für VolksschullehrerInnen anhand eines pädagogisch fundierten „Genusskoffers“ durch.
Dieses Medienpaket wurde von ErnährungswissenschafterInnen, PädagogInnen und Kreativen entwickelt und soll Werkzeug sein, mit spielerischen Ansätzen die Zusammenhänge der Ernährung zu vermitteln. Er beinhaltet ein Mini – Geschmackslabor, ein Skriptum mit konkreten Umsetzungsvorschlägen für Lehrer, Literaturhinweise, Einkaufs- und Mitbringlisten, Folien, Arbeitsblätter und Kopiervorlagen für den multimedialen Einsatz im Unterricht sowie Informationsmaterial für Schüler. Es unterstützt Schulklassen bei Durchführung ihrer Genussstunden mit 5 saisonalen Schwerpunkten über das Schuljahr.
Der Genusskoffer, der für VolksschullehrerInnen beim Weiterbildungsseminar erhältlich ist, steht im Rahmen von anderen Bildungsaktivitäten wie „Schule am Bauernhof“ oder Angeboten in Nationalparken zum Thema Ernährung zur Verfügung.
Zu den Fragen 5
bis 8:
Das
BMLFUW sieht Erzeugnisse aus der Biologischen Landwirtschaft als wichtigste
Ergänzung zu den konventionell erzeugten Lebensmitteln. Jeder Schüler sollte
über Bio-Produkte ausreichend informiert sein und es ist wünschenswert, dass
Bio-Erzeugnisse in öffentlichen Einrichtungen eine wachsende Bedeutung
bekommen.
Bioverbände
führen Schulexkursionen in Biobetrieben durch. Weiters werden von ihnen
Bio-Schuljausen, Lehrerfortbildung und der Besuch von BiobäuerInnen
(KonsumentenbäuerInnen) an Schulen angeboten. Diese Aktionen werden vom BMLFUW
finanziell umfassend unterstützt. Für Öffentlichkeitsarbeit – hierzu gehört
auch die Arbeit an den Schulen – werden vom BMLFUW und den Bundesländern im
Rahmen der national finanzierten Dienstleistungs-RL rund € 700.000,- jährlich
an Förderungsmitteln gewährt. Auch im Rahmen der Innovationsförderung werden
Projekte wie Bio Erlebnisbauernhof Wienerwald, Schule Tullnerbach, unterstützt.
Im
Rahmen der von der EU und dem BMLFUW kofinanzierten Absatzförderungsmaßnahmen
fördert die AMA Marketing GmbH ein „Schulinfopaket“ (www.bio-erleben.at). Im
Jahr 2004 wurden hiefür seitens des BMLFUW € 203.833,14 beigesteuert.
An
den dem BMLFUW nachgeordneten Schulen gibt es immer mehr Bio-Schulbetriebe (z.
B. ganz neu auch in HBLA Raumberg) und Bio-Lebensmittel in den Schulkantinen
(insbesondere in den HBLAs Elmberg, Sankt Florian, Wieselburg, Ursprung (60 %
Bioanteil), Schönbrunn, Pitzelstätten). In den neuen Lehrplänen für die HBLAs
wurde verankert:
Die
Schülerinnen und Schüler sollen unter anderem „biologische Wirtschaftweisen
beurteilen und planen und die Vernetzung des ökologischen und wirtschaftlichen
Systems erkennen und entsprechende Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit
umsetzen können.“
Den Absatz von Bio-Produkten in
Institutionen der Länder und Gemeinden kann das BMLFUW nicht direkt beeinflussen,
fördert jedoch, wie bereits dargestellt, entsprechende Initiativen der
Bio-Verbände.
Der Bundesminister: