3174/AB XXII. GP
Eingelangt am 30.08.2005
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BM für Wirtschaft und Arbeit
Anfragebeantwortung
Präsident des Nationalrates
Univ. Prof. Dr. Andreas KHOL
Parlament
1017 Wien
Wien, am 26. August 2005
Geschäftszahl:
BMWA-10.101/0092-IK/1a/2005
In Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 3254/J betreffend Finanzierung einer Wohnkosten-Studie für die ÖVP, welche die Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Kolleginnen und Kollegen am 6. Juli 2005 an mich richteten, stelle ich fest:
Antwort zu
den Punkten 1 bis 9 der Anfrage:
Im Vorfeld der Sitzung des parlamentarischen
Bautenausschusses vom 21. Juni 2005 ist die Forschungsgesellschaft für Wohnen,
Planen und Bauen (FGW) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
beauftragt worden, sich im Rahmen der genannten Studie mit der
Wohnkostenentwicklung in Österreich auseinander zu setzen (Gesamtauftragssumme: € 5.400,-).
Im Zuge der angeführten Bautenausschusssitzung
habe ich einerseits auf die allgemeinen Schlussfolgerungen der Studie verwiesen
sowie andererseits angekündigt, dass die Vorstellung der Detailergebnisse u.a.
durch den stv. Ausschussvorsitzenden Abg. Großruck erfolgen wird.
Keinesfalls sind die Studienergebnisse nur der
ÖVP zur Verfügung gestellt worden, zumal die gesamte Studie schon seit 23. Juni
2005 (knapp nach deren endgültiger Fertigstellung) kostenfrei von der Homepage
des BMWA herunter geladen werden kann. Es handelt sich dabei also um einen
Forschungsauftrag, dessen Ergebnisse der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt
werden; für derartige Forschungsaufträge sieht § 6 Z 12 Bundesvergabegesetz
2002 eine ausdrückliche Ausnahme von den Vergaberegeln vor.
Antwort zu
den Punkten 10 bis 16 der Anfrage:
Der für das Jahr 2004 ausgewiesene,
ungewöhnlich starke Anstieg des Wohnungsaufwandes in Österreich findet eine
historische Parallele in der Umstellung der statistischen Stichproben im Jahr
1994.
Unzweifelhaft haben damals wie heute - wie in
anderen Bereichen des täglichen
Lebens auch - reale Preiserhöhungen stattgefunden, wenngleich nicht in
Form derartig eklatanter Preissprünge, sondern in durchaus moderaten Schritten
schon zu früheren
Zeitpunkten. Diese waren aber infolge Veralterung der Stichprobe des
Mikrozensus vor 2004 nicht messbar und sind daher letztlich auch nicht bei der
Anpassung von im Rahmen von „Dauerverträgen“ vereinbarten Beträgen schlagend
geworden.
Der „einmalige (Nachhol-)Effekt“ des Jahres
2004 gründet jedenfalls auch, so die einhelligen Aussagen von Statistik Austria
und der Studie, in einer Umstellung der Erhebung und einem neuen
Erhebungsdesign.
Die Verdienste der FGW- Studie: „Wohnkosten in
Österreich“ liegen darin, eine aktuelle Darstellung zur Bestandskosten- und
Marktpreisentwicklung, zur Entwicklung der wohnungsbezogenen öffentlichen
Abgaben, zur Wohnkostenbelastung insgesamt sowie zur Preis- und Kostensituation
bei gemeinnützigen Bauvereinigungen anzubieten.
Antwort zu
den Punkten 17 bis 19 der Anfrage:
Seit 4.2.2000 wurden folgende das Thema „Wohnen
und Bauen“ betreffende Arbeiten vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit
beauftragt und vergeben:
·
Fessel-GfK
Institut für Marktforschung GmbH
"Wohnen
2001: Wohnungssuchende und ihre Suchkriterien"
Auftragsentgelt:
€ 23.371,58
Diese
Studie wurde von der ARGE IS Wohnbau im Internet publiziert.
·
Forschungsinstitut
für Energie- und Umweltplanung, Wirtschaft und Marktanalysen GmbH
"Rahmenbedingungen
für die Finanzierung von sozialem Wohnbau in
Osteuropa (am Beispiel Ungarn)"
Auftragsentgelt:
€ 30.520,--
Diese
Studie diente der internen Verwendung als Grundlage für Know-how-
Transfer.
·
FGW -
Forschungsgesellschaft für Wohnen, Bauen und Planen
"Schaffung
eines einheitlichen Gebäudebewirtschaftungsrechts"
Auftragsentgelt:
€ 35.922,--
Diese
Studie wurde der Arbeitsgruppe Wohnrecht im BMJ zugeleitet.
·
FGW -
Forschungsgesellschaft für Wohnen, Bauen und Planen
"Erstellung
einer Musterbauordnung für Österreich"
Auftragsentgelt:
€ 108.720,--
Diese
Studie diente der Bestandaufnahme und Erarbeitung von Vorschlägen
für
eine bundesweite Neuregelung und wurde den Ländern zugeleitet.
·
Wohnen
Plus Marketing GmbH.
Sonderpublikation
zum Praxis-Seminar "Kooperation Österreich - Slowakei"
Auftragsentgelt:
€ 9.600,--
Diese
Studie wurde den Bautensprechern der Parlamentsfraktionen zugelei-
tet.
Sämtliche angeführten Studien können darüber
hinaus im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, 1010 Wien, Stubenring
1, Abteilung V/9, 4. Stock, Zimmer
102, Telefon 01/ 71100-5959 eingesehen und entlehnt werden.
Darüberhinaus haben folgende Personen und Institutionen Förderungen für nicht vom BMWA beauftragte und vergebene Arbeiten zu diesem Themenkomplex erhalten: Institut für Höhere Studien, Schöberl&Pöll OEG, Interdisziplinäres Forschungszentrum für Technik, Arbeit und Kultur, Forschungsverein HABITAT 2000 Plus, Stadt- + Regionalforschung GmbH, Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie, Österreichische Gesellschaft für Architektur, Österreichisches Ökologie-Institut für angewandte Umweltforschung, ZT-Arge Gamerith-Maydl, Österreichisches Kuratorium für Landtechnik, Maerki Management Consulting KEG, Grazer Energieangentur Ges.m.b.H., Architekt DI Dr. Adil Lari, TU Graz, Institut für Wärmetechnik, DI Dr. Christian Donner, Forschungsinstitut für Energie- und Umweltplanung, Wirtschaft und Marktanalysen GmbH, Landeshauptstadt Bregenz, Arge Projekte SV, Arch. Univ. Prof. DI Dr. Martin Treberspurg, Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie, Energieverwertungsagentur, Arge Univ. Prof. DI Dr. Horst Gamerith und DI Dr. Karl Höfler, Institut für räumliche Interaktion und Simulation. Das Fördervolumen belief sich insgesamt auf € 858.402,43. Auch diese Arbeiten können an der oben angeführten Stelle eingesehen und entlehnt werden.