4158/AB XXII. GP
Eingelangt am 04.07.2006
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BM für Bildung, Wissenschaft und Kultur
Anfragebeantwortung
Herrn
Präsidenten des Nationalrates
Univ.-Prof. Dr. Andreas Khol
Parlament
1017 Wien GZ 10.000/0106-III/4a/2006
Wien, 4. Juli 2006
Die schriftliche parlamentarische Anfrage Nr. 4208/J-NR/2006 betreffend Lesetests des Ministeriums, die die Abgeordneten Dieter Brosz, Kolleginnen und Kollegen am 4. Mai 2006 an mich richteten, wird wie folgt beantwortet:
Ad 1. bis 9.:
Das „Salzburger Lesescreening“ ist ein erstes Diagnoseinstrument für die Lehrkraft. Mithilfe des Lesescreenings kann ein individuelles Profil über die Lesefähigkeit eines jeden Kindes erstellt werden. Dieses Diagnoseverfahren gibt den Lehrerinnen und Lehrern klare Auskünfte über die grundlegenden Lesefähigkeiten ihrer Schülerinnen und Schüler. Seit 2005 wird dieses Lesescreening verpflichtend an den 3. und 5. Schulstufen durchgeführt. Die Auswertungs-ergebnisse dienen zur Planung und Durchführung von weiteren spezifischen Maßnahmen zur Leseförderung.
Das
Bildungsministerium überprüfte im April 2006 in einer
österreichweiten Kontrollerhebung an 900 Volksschulkindern aus 40 Klassen,
wie sich die Leseleistungen nach einem Jahr verändert haben. Dazu wurde
das an den Schwierigkeitsgrad der vierten Schulstufe angepasste
„Salzburger Lesescreening“ verwendet. Das Lesescreening wurde, wie
auch bei der 3. und
5. Schulstufe, von den Lehrerinnen und Lehrern durchgeführt. Die
Rückmeldungen der Schulen haben gezeigt, dass die Zahl der Kinder mit sehr
guter Leseleistung auf 53% gestiegen ist. Die Zahl der Kinder, die eine
Leseförderung benötigen, hat sich hingegen auf 10% verringert. Diese
Ergebnisse wurden am 17. April 2006 vom Bildungsministerium
veröffentlicht.
Aus der
Erhebung geht klar hervor, dass eine individuelle und spezifische
Leseförderung grundlegend für die Steigerung der Lesefertigkeit ist,
d.h. der mit den Initiativen „Lesen fördern!“ und
„LESEFIT“ eingeschlagene Weg wird bestätigt. Neben dem
Förderunterricht veranstalten die Lehrerinnen und Lehrer Lesenachmittage
und Lesenächte, entwickelten Lesepässe, kooperieren mit
öffentlichen Bibliotheken oder beziehen die eigenen Schulbibliotheken
verstärkt
in die Leseerziehung ein. Aber auch in der Lehrerfort- und Lehrerweiterbildung an den Pädagogischen Instituten gibt es ein verstärktes Angebot in diesem Bereich. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur hat 2004 und 2005 jeweils mehr als 1,7 Mio. € für spezielle Maßnahmen zur Leseförderung aufgewendet.
Die Bundesministerin:
Elisabeth Gehrer eh.