4425/AB XXII. GP

Eingelangt am 22.08.2006
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BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

Anfragebeantwortung

 

 

 

 

 

 
JOSEF PRÖLL

Bundesminister

 

 

 

 

 

An den                                                                                               Zl. LE.4.2.4/0050-I 3/2006

Herrn Präsidenten

des Nationalrates

Dr. Andreas Khol

 

Parlament

1017 Wien                                                                                        Wien, am 22. AUG. 2006

 

 

 

Gegenstand:   Schriftl.parl.Anfr.d.Abg.z.NR Mag. Johann Maier, Kolleginnen

und Kollegen vom 27. Juni 2006, Nr. 4433/J, betreffend

Vollziehung Sortenschutzgesetz 2004 und 2005

 

 

 

 

Auf die schriftliche Anfrage der Abgeordneten Mag. Johann Maier, Kolleginnen und Kollegen vom 27. Juni 2006, Nr. 4433/J, betreffend Vollziehung Sortenschutzgesetz 2004 und 2005, beehre ich mich Folgendes mitzuteilen:

 

Zu den Fragen 1 und 3:

 

2003 standen 605 Sorten,

2004 standen 626 Sorten und

2005 standen 600 Sorten im Zulassungsverfahren.

 

Es werden grundsätzlich alle Schutzerteilungen im „Sorten- und Saatgutblatt“ (erscheint vierteljährlich) veröffentlicht.

 

Zu Frage 2:

 

Derzeit (Stand 10.7.2006) sind 108 Sorten geschützt, bzw. im Sortenschutzregister in Österreich gemäß Sortenschutzgesetz eingetragen.

 

 

 

2003    wurden 6 Sorten,

2004    wurden 4 Sorten  und

2005    wurden 6 Sorten registriert.

 

Zu Frage 4:

 

2003 wurden 24 Sortenzulassungen,

2004 wurden 24 Sortenzulassungen und

2005 wurden 89 Sortenzulassungen durch den jeweiligen Rechte-Inhaber beendet.

 

Zu Frage 5:

 

Gerichtliche Verfahren auf Grund von Sortenschutzverletzungen sind der Sorten­schutzbehörde nicht bekannt.

 

Zu Frage 6:

 

Einrichtung, Aufbau und Zuständigkeiten der nationalen Behörden oder sonstiger Einrich­tungen, die den nationalen Sortenschutz erteilen, sind dem jeweiligen Mitgliedstaat vorbehalten und nicht auf EU-Ebene geregelt.

 

Die Erteilung des Gemeinschaftlichen Sortenschutzes erfolgt durch das Gemeinschaftliche Sortenamt,  3, Boulevard Maréchal Foch  BP 10121, F- 49101 ANGERS CEDEX 02 (eingerichtet durch VO 2100/94 des Rates über den gemeinschaftlichen Sortenschutz).

 

STELLEN IN DEN MITGLIEDSSTAATEN (GR+LUX haben keine Sortenschutzämter)

 

Bundesamt für Ernährungssicherheit

Institut für Sortenwesen

Sortenschutzamt

Postfach 400

Spargelfeldstrasse 191

A - 1226 Wien

 

 

Office de la Propriété Intellectuelle

Mrs Camille vanslembrouck

North Gate III

Bd du Roi Albert II 16

BE - 1000 Bruxelles

 

Ministry of Agriculture, Natural Resources & Environment

Department of Agriculture

Seed Production Centre

CY – 1412 Nicosia

 

Central Institute for Supervising & Testing in Agriculture (UKZUZ)

Za opravnou 4

CZ – 150 06 Praha 4 – Motol

 

Bundessortenamt

Osterfelddamm 80

DE – 30627 Hannover

 

Danish Institute of Agricultural Sciences

Department of Variety Testing

PO Box 7

Teglværksvej 7, Tystofte

DK – 4230 Skælskør

 

Plant Production Inspectorate

Variety Control Department

EE – 71024 Viljandi

Estonia

 

Ministerio de Agricultura, Pesca y Alimentación

Oficina Española de Variedades Vegetales

Calle Alfonso XII, 62

ES – 28014 Madrid

 

Ministry of Agriculture

Plant Variety Rights Office

Liisankatu 8, PO Box 322

FI – 00171 Helsinki

 

Ministère de l’agriculture

Comité de la protection des obtentions végétales

11, rue Jean-Nicot

FR – 75007 Paris

 

Hungarian Patent Office (HPO)

Garibaldi str. 2

HU - 1054 Budapest

Office of the Controller of Plant Breeders’ Rights,

Department of Agriculture and Food

Backweston,

Leixlip,

IRL - Co.Kildare.

 

Ufficio Italiano Brevetti e Marchi

Ministero dello Attività Produttive

Via Molise 19

IT – 00187 Roma (RM)

 

Lithuanian State Plant Varieties Testing Centre

Smelio 8

LT – 2055 Vilnius

 

Plant Variety Testing Department

State Plant Protection Service

Lubanas jela 49

LV – 1073 Riga

 

Ministry for Rural Affairs & Environment

Agricultural Services & Rural Development Division

National Agricultural Research & Development Centre

Ghammiere

MT – Marsa

 

Raad voor het Kwekersrecht

Bennekomseweg 41/Postbus 27

NL – 6710 BA Ede

 

Research Centre for Cultivar Testing (COBORU)

PL - 63-022 Slupia Wielka

 

Instituto de Protecção da Produção

Agro-Alimentar

CNPPA-CENARVE

Tapada da Ajuda, Edifício 2

PT – 1300 Lisboa

 

Statens Växtsortsnämnd

Box 1247

SE – 171 24 Solna

 

Central Agricultural Inspection & Testing Institute (UKSUP)

Matuskova 21

SK Bratislava 833 16

SLOVAK REPUBLIC

 

Ministry of Agriculture, Forestry and Food

Phytosanitary Administration of

The Republic of Slovenia (Furs)

Einspielerjeva 6

SL – 1000 Ljubljana

 

Department for Environment, Food and Rural Affairs

Plant Variety Rights Office

Huntingdon Road

UK - Cambridge CB3 0LF

 

Zu den Fragen 7 und 9:

 

2004: 3 Sortenprüfungen durch das Sortenschutzamt, eine Vergabe an das Bundessorten­amt/Hannover.

2005: 3 Sortenprüfungen durch das Sortenschutzamt, drei Vergaben an das Bundessorten­amt/Hannover.

 

Zu Frage 8:

 

Alle beantragten Sorten wurden positiv beurteilt.

 

Zu Frage 10:

 

Gegen die Erteilung des Sortenschutzes gab es in den Jahren 2004 und 2005 keine schrift­lichen Einwendungen.

 

Zu Frage 11:

 

Bezüglich Verletzung eines gemeinschaftlichen Sortenschutzes bei österreichischen Sorten­schutz­inhabern sind keine Beschwerden bekannt.

 

Zu Frage 12:

 

Dem Sortenschutzamt sind keine zivilrechtlichen Verfahren wegen Verletzung des Sortenschutzrechts zugegangen.

 

Zu Frage13:

 

Gerichtliche Strafverfahren sind dem Sortenschutzamt nicht bekannt.

 

Zu Frage 14:

 

Das Bundesamt für Ernährungssicherheit kontrolliert als kompetente Stelle für das Sortenwesen den Fortbestand der geschützten Sorte sowohl in den Registerprüfungen (Unterscheidbarkeit, Homogenität, Beständigkeit) auf eigenen Anbauflächen (Fuchsenbigl, Grabenegg) als auch bei Betriebsbesichtigungen auf Flächen der Zuchtbetriebe. Auf Grund der vorliegenden Sortenbeschreibungen werden Abweichungen vom Sortentyp auch bei der Feldbesichtigung und Laboruntersuchung im Saatgutanerkennungsverfahren (bei den landwirtschaftlichen Pflanzenarten) überprüft. Von den geschützten Sorten stehen im Bundesamt für Ernährungssicherheit Standardmuster zur Verfügung. In den vergangenen Jahren erfolgten jährlich höchstens zwei Betriebsbesichtigungen, zumal keine Probleme im Fortbestand der Sorten auftraten.

 

Zu Frage 15:

 

Bei den Überprüfungen der Sorten konnten keine registerlichen Probleme festgestellt werden, es wurden daher keine Proben entnommen.

 

Zu Frage 16:

 

Sofern die Kulturart in der Verordnung über eine Sortenschutz-Artenliste 2001, BGBl II Nr. 315/2001, enthalten ist, unterliegt sie dem österreichischen Sortenschutzgesetz. Die Frage, welcher Verwendung Pflanzen der betreffenden Sorten zugeführt werden, ist für die Sortenschutzerteilung kein relevantes Kriterium.

Die Frage der Gewinnung von Pharmazeutika fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich des Bundesministers und Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.

 

In Österreich sind keine gentechnisch veränderten Sorten registriert. Es liegen in der EU auch keine Anträge über das Inverkehrbringen von genetisch veränderten Sorten zur speziellen Produk­tion von Biopharmazeutika vor.

 

Zu Frage 17:

 

Es darf auf die Beantwortung der schriftlichen parlamentarischen Anfrage Nr. 2116/J (Nr. 2090/AB) verwiesen werden.

 

Zu Frage 18:

 

Eine Novellierung des Saatgutgesetzes oder des Sortenschutzgesetzes ist derzeit nicht geplant.

 

Zu Frage 19:

 

Die Vollziehung des Produktpirateriegesetzes fällt nicht in die Zuständigkeit des Bundesministers für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.

 

 

Der Bundesminister: