14/BI XXII. GP
Eingebracht am 04.03.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Bürgerinitiative
PARLAMENTARISCHE
BÜRGERINITIATIVE
zur Rettung unserer deutschen Mutter- und österreichischen
Staatssprache
• Ich protestiere mit meiner
Unterschrift gegen eine weitere Abwertung unserer deutschen
Mutter- und österreichischen Staatssprache
durch immer stärkere Verwendung überflüssiger und nicht notwendiger
englischer Ausdrücke, sogenannter Anglizismen.
Insbesondere sind dafür der (staatliche) ORF, die Werbewirtschaft sowie die
Politik verantwortlich zu machen.
• Für mich ist im Sinne des
Antrages des Österreichischen Seniorenringes vom 3. Oktober 2001 und
dessen einstimmiger
Annahme
durch den Österreichischen Seniorenrat (Österreichischer
Pensionistenverband, Österreichischer Seniorenbund,
Österreichischer
Seniorenring, Zentralverband) die seit rund 1000 Jahren gesprochene deutsche
Mutter- und Staatssprache
ein wichtiger, unverzichtbarer Ausdruck österreichischer Eigenart und
kultureller Selbstachtung.
Darüber hinaus soll dadurch das Recht aller Bildungsschichten, insbesondere des Alters, die Umgangssprache zur Gänze auch zu
verstehen, gesichert
sein.
• Ich fordere daher im Sinne des § 100 (1)ff GOG
Maßnahmen,
geeignet in Form und Inhalt, die die Erreichung des Zieles
gewährleisten, unnötige Anglizismen im öffentlichen Raum zu vermeiden.
Mutter Unsere Sprache
Unsere Mutter Sprache
Bundesverfassunasaesetz Artikel 8
„Die deutsche Sprache ist,
unbeschadet der den sprachlichen Minderheiten
bundesgesetzlich eingeräumten Rechte,
die Staatssprache der Republik."

Eine Mutter lehrt ihr Kind die Muttersprache
Parlamentarische
BÜRGERINITIATIVE
zur Rettung unserer
deutschen Mutter- und
österreichischen Staatssprache
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Eine Aktion des Österreichischen Seniorenringes
Auskunft:
· Ich protestiere mit meiner Unterschrift gegen eine weitere Abwertung unserer deutschen Mutter- und österreichischen Staatssprache durch immer stärkere Verwendung überflüssiger und nicht notwendiger englischer Ausdrücke, sogenannter Anglizismen.
Insbesondere sind dafür der (staatliche) ORF, die Werbewirtschaft sowie die Politik verantwortlich zu machen.
· Für mich ist im Sinne des Antrages des Österreichischen Seniorenringes vom 3. Oktober 2001 und dessen einstimmiger Annahme durch den Österreichischen Seniorenrat (Österreichischer Pensionistenverband, Österreichischer Seniorenbund, Österreichischer Seniorenring, Zentralverband) die seit rund 1000 Jahren gesprochene deutsche Mutter- und Staatssprache ein wichtiger, unverzichtbarer Ausdruck österreichischer Eigenart und kultureller Selbstachtung.
Darüber hinaus soll dadurch das Recht aller Bildungsschichten, insbesondere des Alters, die Umgangssprache zur Gänze auch zu verstehen, gesichert sein.
· Ich fordere daher im Sinne des § 100 (1) ff GOG Maßnahmen, geeignet in Form und Inhalt, die die Erreichung des Zieles gewährleisten, unnötigeAnglizismen im öffentlichen Raum zu vermeiden.
ADRESSATEN DIESER AKTION
1.
Die
Republik Österreich in Gesetzgebung und Vollziehung
2.
Die
Medien, insbesondere der ORF
3.
Die österreichische Wirtschaft und hier im besonderen
die Werbewirtschaft
4.
Alle Österreicherinnen und Österreicher, denen die
Bewahrung und Rettung
der seit
Jahrhunderten in Österreich gesprochenen deutschen Mutter- und
Staatssprache als Zeichen österreichischer
Identität, Geschichte und Kultur
ein besonderes und persönliches Anliegen darstellt.
GRUNDSÄTZLICHES
Das
vorliegende
Projekt steht auf dem Fundament der österreichischen
Bundesverfassung,
deren Text im Artikel
8 lautet:
„Die deutsche Sprache ist, unbeschadet der
den sprachlichen Minderheiten
bundesgesetzlich
eingeräumten Rechte, die Staatssprache der Republik."
In diesem Zusammenhang ist auch der ebenfalls in Geltung
stehende Artikel 19 des
Staatsqrundqesetzes vom 21.12.1867 von Bedeutung.
Diese Gesetzesstelle lautet:
„Alle Volksstämme des Staates sind gleichberechtigt, und
jeder Volksstamm hat ein
unverletzliches Recht auf Wahrung und Pflege seiner Nationalität
und Sprache."
VORWORTE
Dr. Paul Tremmel
Bundesobmann des Österreichischen Seniorenringes
„Muttersprache, Mutterlaut"
Das Reich der Sprache ist unsere geistige Heimat.
Der beste Weg zur
Entwurzelung, zur Entnationalisierung ist es, zu verhindern, dass ein
Kind,
junge Menschen und Menschen ohne ihre Muttersprache aufwachsen und so
keinen
Zugang zu dem ungeheuer weiten Reich der Sprache - in unserem Falle der
deutschen
Sprache - erhalten. Diese und ähnliche Worte schrieb nicht etwa ein rechter
Volkstumskämpfer,
sondern der „linke" Südtiroler Journalist Claus Gatterer 1968 in
seinem
Buch „Im Kampf gegen Rom", als die Italiener 1923 mit der „Lex
Gentile" die
deutsche
Schule und Sprache in Südtirol abschaffen wollten. In Untergrund- und
Katakombenschulen
wurde im südlichen Tirol unsere Sprache gepflegt und erhalten.
Ein
Bild, das eine ihr Kind unterrichtende Mutter zeigt und den Text trägt:
„Muttersprache,
Mutterlaut, wie so wonnesam, so traut!", wurde damals von den
Carabinieri
genauso gesucht wie etwa Waffen und galt als „gefährliches Bild".
Heute, wenn die Sprache schreien könnte, müsste sie es lauthals tun (Silvia M.
Patsch,
Mitarbeiterin des ORF, am 22.10.1998). Es ist dumm, peinlich und rücksichtslos,
Anglizismen
und Amerikanismen vermischt mit der deutschen Sprache so zu verwenden,
dass
sie ein Großteil der Menschen nicht versteht. Zu dieser Sprachverstümmelung,
letztlich
Sprachvernichtung, tragen vor allem Wortführer im öffentlichen Leben bei und
vermitteln
den Eindruck, dass das modern (Denglisch-trendy) sei.
Viele Menschen
fallen darauf herein, wundern sich zwar, wenn anstatt Weihnachtslieder
,X-mas-songs'
(dabei stammt das bekannteste Weihnachtslied der Welt „Stille Nacht,
Heilige
Nacht" aus Oberndorf bei Salzburg), anstatt Osterspaziergang
,Ostertrekking'
verwendet
wird. Das ORF-Programm heißt ,prime time', die Straßenbahn nennt man ,city
runner', der Veranstaltungsort nennt sich ,location'. Uncool, trendy, okay,
online, for sale,
jet2web,
select, home Service, event, nordic walking usw. sind nur ein Teil dieser
Wörter.
Der
Erfolg ist, dass viele junge Menschen nur mehr in einer Mischmasch-Sprache,
ohne
den
Satz zu vollenden, reden können.
Die wahrscheinlich größte Herabsetzung eines Teiles der Bevölkerung -
fast die
Hälfte versteht keine Fremdsprache und
hatte seinerzeit überhaupt keine Möglichkeit,
eine solche zu lernen - ist es, dass
heute im öffentlichen Leben, vor allem in den
Medien, so gesprochen wird, dass
viele Menschen das nur mehr teilweise verstehen.
Keine Sprache, außer der deutschen,
ist so missbraucht und geschändet worden. Die
Menschen, welche die deutsche Sprache
sprechen, haben ebenso das Recht, dass
ihre Sprache erhalten und
geschützt wird.
Der Leiter des Projektes „Staats-
und Muttersprache" beim Österreichischen
Seniorenring,
Dr. Norbert Matzka, hat auf Grund eines einstimmigen
Vorstandsbeschlusses
des ÖSR Grundlagen für eine „Parlamentarische
Bürgerinitiative" ins Leben gerufen, die den Schutz und die
Rettung unserer Sprache
zum
Inhalt hat.
Ich wünsche dieser Aktion vollen
Erfolg und werde diese Initiative zur Bewahrung
unserer
deutschen Sprache mit allen Kräften unterstützen.
Graz, im September 2003
Dr. Peter Harring
Generalsekretär des Österreichischen Seniorenringes
„Deutsche Muttersprache"
Eigentlich will ich gar nicht so weit gehen wie Ernest Lacaze, der einmal geschrieben
hat, „ein Volk, das sich nicht bemüht, seine Sprache zu erhalten, ist wie ein Mensch,
der seine Körperpflege vernachlässigt".
Doch bei früheren Besuchen bei Raiffeisenbanken in Südtirol, die in ländlichen
Gebieten meist im selben Haus wie die örtlichen Kulturvereine untergebracht sind,
ist mir schon vor Jahren klar geworden, dass unsere wahre Heimat die Sprache ist!
Offensichtlich merkt man in Gebieten, in denen die Erhaltung der deutschen Sprache
nicht selbstverständlich ist, dass die Entfernung vom Heimischen durch die Sprache
am leichtesten, am leisesten vor sich gehen kann.
Wer seine Muttersprache nicht achtet und liebt, kann auch sein Volk nicht
achten und lieben.
Wer seine Sprache nicht versteht, versteht auch sein Volk nicht, denn in den Tiefen
der Sprache liegt viel inneres Verständnis und alle geistige Eigentümlichkeit des
Volkes verhüllt. So gesehen ist die Sprache gleichsam die äußere Erscheinung des
Geistes eines ganzen Volkes.
Wenn das so ist, dann verstehe ich die Leichtfertigkeit nicht, mit der man bei uns in
Medien, in Vorträgen, in Werbebotschaften und auch im täglichen Leben bereit ist,
jahrzehntelang übliche deutsche Begriffe und Worte unnötigerweise durch
Anglizismen und andere Fremdworte zu ersetzen.
Das ist natürlich nicht neu, denn schon Goethe hat in den Lesarten zu den
Volksliedern der Serben geschrieben, „die deutsche Sprache war immer schon
biegsam, um sich fremdländischen Ausdrücken zu fügen. Wir gewöhnen uns immer
mehr daran, Fremdartiges aufzunehmen, sowohl in Wort als auch in Bildung und
Kultur!"
Die deutsche Sprache war und ist also ein äußerst erhaltenswertes Gut, deshalb
danke ich all jenen Frauen und Männern im Österreichischen Seniorenring, die
dieses Thema aufgegriffen haben und sich darum bemühen, für den sorgsamen
Umgang mit unserer Sprache Bewusstsein zu schaffen.
Klagenfurt, im September 2003
Dr. Gerhard Kurzmann
Stv. Obmann der Interessensgemeinschaft Muttersprache
Schutz für unsere Sprache!
Seit Beginn der 90er Jahre ist zu
beobachten, dass die deutsche Sprache durch eine
ständig steigende Zahl englischer Wörter
beeinflusst und dadurch nicht nur für die
Älteren zunehmend unverständlicher wird. Kaum ein Bereich der Gesellschaft
blieb
von dieser Entwicklung verschont. Vor allem in der Werbung und in der
Sprache der
Jugend nehmen Anglizismen überhand.
Welche Gründe hat
der angloamerikanische Einfluss auf unsere Sprache? Ist es bloß
eine
vorübergehende Modeerscheinung, wenn Halbgebildete mit Anglizismen und
unsinnigen englischen
Wortschöpfungen um sich werfen? Der ungarische Germanist
Csaba Földes, ein unverdächtiger Fachmann,
stellte dazu einige aufschlussreiche
Überlegungen an. Er fand es
erstaunlich, wie viele Österreicher und Bundesdeutsche
ihrer Sprache und Kultur eine geringe
Wertschätzung entgegenbrächten, indem sie
gedankenlos oder auch bewusst
fremdsprachige Ausdrücke den Wörtern ihrer
Muttersprache vorzögen. Diese
"Sprachilloyalität" eines großen Teiles der
Deutschsprachigen, wie Földes diese
Erscheinung nennt, sei nicht erst jüngsten
Datums. Sie ließe sich bereits seit
dem 13. Jahrhundert im deutschen Sprachraum
immer wieder nachweisen.
In der heutigen Zeit schlägt sich diese
Geisteshaltung einerseits in einer geradezu
fatalen
"Anglisierung" des Deutschen, andererseits in der Vermeidung der
deutschen
Sprache
in bestimmten Kommunikationssituationen nieder. Etwas überspitzt
ausgedrückt: Die
Überschätzung des Fremden, der Mangel an Selbstwertgefühl und
die Missachtung der eigenen Sprache nehmen
bisweilen groteske Formen an. Ein
Beispiel dafür war für mich häufig
der Umstand, wie nahezu "selbstverständlich"
österreichische und deutsche
Politiker sich bei internationalen Tagungen mit
Kollegen aus osteuropäischen Ländern
in Englisch unterhalten, obwohl diese meist
besser deutsch als englisch sprechen.
Es ist hoch an der Zeit, mehr Selbstbewusstsein zu
entwickeln und der sprachlichen
"McDonaldisierung" unserer
Sprache, wenn nötig auch mit Sprachgesetzen nach
französischem Vorbild, entgegenzutreten.
Graz, im September 2003
Aus einem Brief des Salzburger Vizebürgermeisters
Mag. Siegfried Mitterdorfer
Bundesobmannstellvertreter des Österreichischen Seniorenringes
Salzburg, 17.5.2001
An die Maqistratsabteilunq 7 der Stadt Salzburg
Sehr geehrter Herr Senatsrat!
Die eigene
Muttersprache sollte uns etwas wert sein. Die gedankenlose Inkaufnahme
jenes
Sprachtrends, in dessen Sog anglizistische Modewörter überhand nehmen,
muss
daher nicht sein - auch und schon gar im Bereich der öffentlichen Verwaltung
und Betriebe, die ja Vorbildwirkung haben sollten. Als Ressortchef bitte ich
darum,
diesem Problem im Bereich der Ressortkommunikation besonderes Augenmerk zu
schenken.
Zwei Anlassfälle zeigen nämlich, dass die Verwendung der deutschen
Sprache
offenbar nicht mehr als selbstverständlich empfunden wird und - gäbe es
keine
politische Kontrolle - unnötigerweise zeitgeistige Anglizismen akzeptiert
würden.
So sollte heuer mit
den Worten „Fun, Play&Action" für das „Plitsch-Platsch"-
Sommerprogramm
in den städtischen Freibädern geworben werden. In erster Linie
war
das natürlich das Ergebnis der sprachlichen Gedankenlosigkeit und
Zeitgeistorientierung
von Info-Z und Werbeagentur, wäre aber im Endeffekt, wenn es
nicht korrigiert
worden wäre, als Ressortbotschaft verstanden worden, weil es ja um
das Programm der Freibäder geht. Der
Anlassfall zeigt, wie notwendig es ist, dass
die Abteilungen in solchen Fällen
klare, die deutsche Sprache schützende, Vorgaben
machen. Ähnliches hatten wir auch
schon, als es darum ging, der Eishalle im
Volksgarten einen neuen Namen zu
geben und von Agenturseite der Vorschlag „Ice-
Arena" aufgetischt wurde.
Ich bitte daher die
Abteilung 7 (wie alle in mein Ressort fallende Abteilungen), überall
dort,
wo es möglich und angebracht ist, anglizistische Modewörter in der
Ressortkommunikation
zu vermeiden und dadurch einen Beitrag zum Schutz der
deutschen
Sprache zu leisten.
Mit den besten Grüßen
Mag. Siegfried Mitterdorfer
Vizebürgermeister
EINLEITUNG
Dr. Norbert Matzka
Projektbeauftragter
Diese Aktion ist getragen von mehrfachen Prinzipien:
Grundsätzlich ist
festzuhalten, - schon um hämischen und unsachlichen
Kommentaren
vorzubeugen - dass unsere Petition frei von jedwedem
Sprachfundamentalismus
oder gar sogenannter Deutschtümelei verstanden werden
soll. Was die apostrophierten „Anglizismen" betrifft, wird dieser
Grundsatz durch die
Beifügung der Wörter „unnötig" bzw. „nicht notwendig" klar
verdeutlicht.
„Nötig" sind
Anglizismen in unserer Staats- und Muttersprache überhaupt nicht. Wohl
aber die englische
Sprache als Fremdsprache, als Terminus der Wissenschaft, der
grenzüberschreitenden Wirtschaft und wohl auch der globalen Kultur.
Nach innen jedoch, in der Kommunikation
und Information unserer österreichischen
Bevölkerung, sollen diese „unnötigen"
Anglizismen dauerhaft auf ein Minimum
beschränkt werden.
Als weitere
Motivation unserer Bürgerinitiative sind zwei Wertbereiche klar
herausgestellt:
■ Zum
einen das Recht unserer Staatsbürger auf Sicherung der kulturellen Eigenart
und
Geschichte Österreichs, das untrennbar mit der deutschen Sprache
verbunden ist
■ Und schließlich ein Grundrecht im weiteren Sinn,
nämlich das Recht auf volles
Verstehen der in Österreich
verfassungsgesetzlich verankerten deutschen
Staatssprache
An die 45 % der Bevölkerung werden vor
allem durch den ORF, die Werbewirtschaft
und andere öffentlichkeitswirksame Bereiche
von diesem Grundrecht aus-
geschlossen.
Abschließend verweise
ich nochmals auf den einleitenden Text der
Unterschriftenlisten,
aus dem hervorgeht, dass dieses Thema von allen vier
Pensionistenvereinigungen
(Österreichischer Pensionistenverband, Österreichischer
Seniorenbund, Österreichischer Seniorenring,
Zentralverband) einstimmig (!)
mitgetragen wird. Und diese Verbände
repräsentieren mehr als eine Million
Pensionistinnen und Pensionisten in Österreich!!
Unterstützen Sie
daher diese Petition für Österreich und lesen Sie
dazu bitte das vorliegende Kompendium.
PRESSESTIMMEN
zum Thema Staats- und Muttersprache in Österreich
Barbara Coudenhove-Kalerqi, 19.09.1997, Die Presse:
Sprechen Sie denglisch?
Die weitaus kaputteste Sprache ist Deutsch.
Verschwindet die deutsche Sprache gänzlich?
Sylvia M. Patsch, Mitarbeiterin des ORF, 22.10.1998, Die Presse
Überschrift des Artikels: "Wenn die Sprache schreien könnte .... Anglizismen: Trendy
oder uncool? Dumm, peinlich und rücksichtslos meint eine, die in Cambridge
studieren durfte."
Auszüge:
Zitat aus einer Werbebroschüre für Bekleidung: "Der Look, der jetzt Mode macht!
Good Feeling? Need a change? Top-trends: Sportiv sweats ...
Aus einer Kirchenbroschüre der Erzdiözese Wien: "EU goes Stephansdom".
Aus einer Einladung der Wirtschaftskammer: "Das erste internationale Kick-off-
meeting"
Die Autorin stellt folgende Frage: "Wo ist der Politiker, der endlich den Mund auftut,
wie dies in Frankreich regelmäßig geschieht, und sich für ein klares verständliches
Deutsch einsetzt?".
Jörg Drews, 06.02.1999, Die Presse
Der Autor stellt die Frage, wie viel Angloamerikanisch die deutsche Sprache noch
verträgt? Als Beispiele führt er an:
Diskussion auf der Frankfurter Buchmesse 10. Oktober 1998, Zitat eines Autors
"Wenn die e-Mail kaputt ist, dann faxen wir uns die Sachen, um einen Internetroman
zusammen zu bringen. Ich hatte das Gefühl, dass da eine Unmenge freaks unter den
usern da draußen sind".
"Wenn wir eine Postkarte schreiben, dann wäre Weihnachten doch die falsche
message".
Aus einer Aussendung des österreichischen Gesundheitsministers:
"Coole docs für kids"
Interview mit Jil Sanders: "Mein Leben ist eine giving-story, wer ladysches will,
searched nicht bei Jil Sander. Man muss Sinn haben für effortless, das Magic meines
Stils".
Abschließend schreibt Drews: "Es wäre nicht so sehr ein Kampf gegen englisches
Vokabular zu führen, sondern das Deutsche gründlich in der Volksschule
beizubringen. Damit wäre die Assimilationskraft des Deutschen in jeder seiner
Sprecher so gestärkt, das die Sicherhit der Muttersprache nicht gefährdet ist".
Jens Tschebull, 06.03.1999, Wirtschaftsblatt
"Die krampfhafte Anglisierung von Technik, Werbung und Verkauf beeindruckt heute
kaum noch jemanden, verärgert aber viele und schließt manche aus."
Das überflüssige Herumwerfen mit englischen Wörtern ist meist nur ein Beweis für
geringen deutschen Wortschatz.
Englisch täuscht bei staatsnahen Wirtschaftsbereichen Jugend und Reformwillen vor.
Das Arbeitsamt spricht von einer come-back-card, die ÖBB von einem City-Shuttle,
die Verbundgesellschaft von austrian-top-power usw.
Heinz-Dieter Pohl, 23.07.1999
Die Entwicklung der
Sprache durch schleichende Durchsetzung unserer
Muttersprache
mit englischem Sprachgut gibt auch Sprachwissenschaftlern zu
denken.
Hai, 27.10.1999, Die Presse
Gegen Anglizismen und gegen Deutschtümelei!
Aussendunq der deutschen Presseagentur: "Es sollen die deutschen Verbraucher,
die zu mehr als 50 % kein Englisch können, vor dem unverständlichen
pseudoenglischen Imponiergefasel der Werbeagenturen geschützt werden".
In Polen wurde im August 1999 ähnlich wie in Frankreich ein Sprachgesetz erlassen.
Kritik an Journalisten und Werbeagenturen als die "fleißigsten Fremdsprecher".
Deutsche Eisenbahn bietet eine "Bahn-card-Wuermeling" an (d.i. eine
Kinderermäßigungskarte)
Vorstandsvorsitzender der Bundesbahn Johannes Ludewig wurde zum
"Sprachpantscher des Jahres 99" gewählt.
Roswitha Jauk, 05.08.2000, Kleine Zeitung
Bereits mehr als ein Drittel aller
Stellenausschreibungen locken Interessenten mit
Amerikanismen:
Facility-manager (= Hausmeister), Keyaccount-manager,
Majoraccount-executive,
Controller, agent usw.
10.11.2000, Oberösterreichische Nachrichten
....halten Sie
eigentlich jemanden für kinky (komisch), der beim Scannen (absuchen)
der
Aufrisszone ein fly-girl (sexy, hipp-hopp Fan) als horny (geil) gewinnen würde?
Hildegard Hammerschmid-Hummel, 03.04.1998, NZZ
"Gameboys bei den Teens out,
anfaxen ok, messages auf scalls absolut in, e-Mail
cool, so und ähnlich
lautet gegenwärtig deutscher teen-talk".
Josef Öhrlein, 05.12.1998, FAZ
Umfassende Kritik an der nicht notwendigen Übernahme von Anglizismen.
02.11.2000, Süddeutsche Zeitung
Multi-Kulti, interkulturell und denglisch: die Debatte
über die Leitkultur erfasst alle
Parteien.
Sozialdemokraten
diskutieren mit Experten, welche Folgen
der
zunehmende Gebrauch
von Anglizismen für die Sprache habe.
Die Vielfalt der Kulturen beinhaltet auch die Besinnung auf die eigenen
sprachlichen
und historischen Wurzeln. Das hat nicht mit Deutschtümelei zu tun.
Wolf Stahl, 21.09.2000, General Anzeiger
Die Sprache bedarf wie ein Garten
genauer Beobachtung und Pflege. Slangs und
Anglizismen schießen
aus dem Erdboden und bedrohen die Pflanze der Sprache.
17.03.2000, Basler Zeitung
Es reicht uns, dass
die PR-Maschine ins deutsche Wort fällt, ihre Anglizismen sät.
Engleutsch
und Denglisch sprengen munter alle Sprachgrenzen.
17.03.2000, Süddeutsche Zeitung
Je deutlicher sich das Englische,
insbesondere in der Werbung etabliert, desto
stärker wird die
Erbitterung. Viele fürchten, dass weniger Öffnung zur weiten Welt die
Folge ist als vielmehr der Untergang der Muttersprache.
Der deutschen Sprache
droht
letztlich eine Pidginisierung.
Helmut Fritz, 26.02.2000, Stuttgarter Zeitung
Sprachmix wird immer wilder. Beispiele: "Freier Eintritt für Events, future-pool, Spirit-
acts, roundtable-meetings und als highlight ein Open-air-Gottesdienst.
Wir haben es heute mit einem Sprachmix aus Seifmade-Englisch und Restdeutsch
zu tun. Die oben zitierte Ankündigung wurde von der Jugendabteilung eines Bistums
verfasst. Viele Menschen sind geschockt, wenn neuerdings die Weihnachtslieder X-
mas-songs heißen, der Osterspaziergang Ostertrekking genannt wird und sich der
neue Hausmeister als "Facility-Manager" vorstellt. In Deutschland wird die
Verhunzung der Sprache mit der satirischen Verleihung des "Sprachpantscherlöffels"
kritisiert.
Die Sprachbewahrerin Ilona Waldera berichtet von einem Rundgang durch ein
Kaufhaus: casuals, life-style, beauty-sets, fashion for kids, Adventure-Hemd, nice
price offert, Highlander-Trekking-Rucksack.
Sie berichtet auch über einen Katalog eines deutschen Strickwarenherstellers:
"Training ultra light woman, high protect tennis, running light kits, fitness shopper
woman, Iow temperture trekking, football high protect-................ all dies sind einfache
Socken.
Ilona Waldera, Vorstandsmitglied im Verein deutscher Sprache, zahlte eine Zeit lang
ihre "call-bills", in Englisch verfasste Telefonrechnung, passenderweise in englischer
Währung. Als ihr die deutsche Telekom die Broschüre advantage zuschickte, rief sie
bei der Zentrale an, um sich die Anglizismen übersetzen zu lassen. Folgende Worte
enthielt die Broschüre: Editorial? Antwort Telekom: Das weiß ich nicht. Free-call?
Falsche Antwort der Telekom. Bei den anderen Worten anmailen, megaout, teledate,
cordless, one touch, easy Handy, gamingagents erfolgten unterschiedliche
Antworten. Inzwischen hat die Telekom zum Rückzug geblasen. Ihre
Telefonrechnungen sind wieder muttersprachlich.
Es drängt sich der Verdacht auf, dass sich in der Werbung mit fremder Sprache die
Kunden leichter hinter das Licht führen lassen.
In diesem Zusammenhang ein Zitat von Goethe: "Sie lispeln englisch, wenn Sie
lügen" (an Mephisto gerichtet).
04.12.1999, ADN
Der Sprachlehrer Dieter fordert ein Handeln des
Gesetzgebers. Der Bundestag soll
Leitlinien zum
bedachteren Umgang von Anglizismen verabschieden. Anglizismen
und Englisch sind zwei ganz verschiedene
Sachen.
Lukas Wallraff, 25.10.1999, TAZ - Die Tageszeitung
Auf einer Tagung sprach sich der
Hauptautor des französischen Sprachgesetzes,
Jacques
Toubon, gegen den beängstigenden Trend zur englischen Einheitssprache
in
Europa aus.
Raimund Haigl, 24.4.2003, Kleine Zeitung
Am „Roundtable"
hat man in Pischelsdorf diskutiert. Der „Table" war nicht nur
„round",
sondern sogar „big". Und das Gespräch war „great". Die „Story"
darüber
steht
auf Seite 20. Okay? Yeah.
Meine Abneigung
gegen unnötige Anglizismen habe ich an dieser Stelle bereits öfter
zur
Kenntnis gebracht, doch soll die löbliche Initiative der K.U.L.M.-Macher nicht
an
dieser platten
Aufmachung festgemacht werden. Das wäre unfair.
„Das Kirchturmdenken überwinden -
Kehren vor der eigenen Haustür" haben sich
die
Pischelsdorfer Kulturschaffenden also vorgenommen - zu diesem Zwecke
werden zahlreiche
Gesprächsrunden veranstaltet. Am riesigen runden Tisch eben.
Die Diskussionen sind sicher fruchtbar, schließlich nehmen lauter helle Köpfe
daran
teil. Natürlich können sie nichts bewirken,
was die eigentlichen Inhalte betrifft. Aber
sie bewirken einen Nachdenkprozess,
was Kulturschaffenden ja sehr wichtig ist.
Auch das Hinterfragen hat ja schon einen Sinn.
Diese Gespräche machen Sinn, zumal sie
auch für kulturelle Nackerpatzerl
nachvollziehbar sind,
was sie von anderen Kulturinitiativen unterscheidet.
Die Sorge um unser Deutsch wird größer
Die Österreicher machen sich immer mehr
Sorgen um unser Deutsch. Fernsehen,
Wochenmagazine
und Plakate sind voll von unnötigen Englisch-Ausdrücken wie
„Primetime"
oder „Highlights". Wörter, die viele zur absoluten Weißglut treiben.
Darum
startet die „Krone" nun auch eine Aktion im Internet...
„Es reicht! Man braucht zum Fernsehen
ja oft schon ein Werner Brandl stinksauer.
Der 73-jährige Steirer war es, der vor wenigen Wochen die Unterschriften-Aktion
gegen
den Deutsch-Verfall gestartet hat - mit großem Erfolg. Mehr als einhundert
Personen
aus seiner Heimatgemeinde Anger gaben ihm seine Stimme, der
Pensionist
verfasste Beschwerdebriefe an Femsehen, Radiosender, Behörden und
an
den Landesschulrat.
Antworten hat Werner
Brandl auch schon bekommen. „Nur geändert hat sich halt
nichts",
sagt er. „Es wird sogar schlimmer." Dabei warnen heimische
Sprachwissenschafter:
Das importierte Englisch, das Deutschland-Deutsch unserer
Nachbarn - aus dem
Österreichischen wird ein Wirrwarr verschiedenster Sprachen.
Wer gegen den Verfall unterschreiben und
gegen Anglizismen protestieren will, hat
jetzt im Internet unter www.krone.at/sprache Gelegenheit dazu.
Zu viel Englisches - Eine Leserin per eMail aus den USA
Das neue Format der Kleinen ist gelungen, ich werde mich aber erst daran
gewöhnen müssen. Was ich etwas fremd finde, ist der häufige Gebrauch von
englischen Wörtern. Warum „Specials", warum Magazin „Wellness" etc.?
Ich lebe seit vielen Jahren in den Vereinigten Staaten. Hier werden nicht deutsche
Wörter einfach in die Sprache übernommen. Ich finde, dass gerade eine Zeitung die
Aufgabe hat, die Muttersprache voll zu verwenden, Sie sollte nicht „coole"
Schlagwörter aufnehmen., damit es den „Kids" besser gefällt. Deutsch ist eine
Sprache, die für jede Lebenslage die passenden Redewendungen bietet. Seit wann
hat man das vergessen?
Mit besten Grüßen und auf eine ganz deutschsprachige Zeitung hoffend, Gerlinde
Köbel, USA (Graz2@aol.com)
In den Wind gereimt
Franzosen lassen Mühe walten,
um ihre Sprache rein zu halten.
Ein Gräuel ist's, wie wir dagegen
die unsre zu behandeln pflegen.
Es war von gotterlassnen Laffen
ein Englisch-Deutsch-Gemisch geschaffen,
als hätt', in dunklem Todesstreben,
dies Volk sich selber aufgegeben.
Man hegt als schützenswerte Sache
heut jede Minderheitensprache.
Doch Deutsch zählt wohl zu Abschusszielen.
Ein Beispiel nenn ich nur von vielen:
Bis jetzt ward „prickelnd" hierzuland
ein Mineralwasser genannt.
Seit neuestem steht „sparkling" drauf.
Man sagt, das steigert den Verkauf. . .
Ist nicht für jedes coole Kid
die deutsche Sprache nur noch Shit?
Lockt denn hervor noch hinterm Ofen
so was wie deutsche Philosophen?
Zieht jemand rhythmisiertem Krach
noch Mozart vor, Beethoven, Bach?
Hat irgendwem in unsern Tagen
noch Goethe, Schiller was zu sagen?
Und
schert sich einen Deut die Jugend
Noch
um des alten Fritzens Tugend?
Es gibt doch längst
schon keine Spur
mehr von der deutschen Leitkultur!
Wolf Martin
LESERBRIEFE
zum Thema „Anglizismen'
Shockinq!, 03.09.1999, Kronenzeitunq
Es ist unglaublich, womit wir uns
abfinden müssen: Trekking, Rafting, Clubbing,
Ranking,
Canyoning, Jumping, Dumping, Coaching, Going, Standing, Leasing,
Shopping.
"Boys and Girls", Kronenzeitunq
Unserem Staberl
herzlichen Dank für den schönen Artikel „Boys und Girls auf dem
Häusl" über die fremdsprachige Bezeichnung in einer Gasthaustoilette. Ob
nun im
Fernsehen,
im Radio oder in den Zeitungen, ohne englische Vokabel geht
heutzutage
nichts mehr. Zum event kommen die kids mit dem bike, die girls im shirt
und mit high heels, denn man ist ja so cool, und es ist immer alles easy. In
einen
Supermarkt
muss man das Wörterbuch mitnehmen, sonst ist man bei den vielen
fremdsprachigen
Bezeichnungen nicht mehr „in". Die Österreicher haben keinen
Stolz,
früher musste man mit den Kindern nach der Schrift sprechen, denn da war
man
wer, heute geht es nur mehr in englischer Sprache dahin. Wenn man aber die
kids
dann einmal um etwas fragt, merkt man bald, dass sie überhaupt kein
Allgemeinwissen
mehr haben.
„Boys and Girls", Kronenzeitunq
Ihrer Kritik an
englischen Aufschriften und englischen Hinweisen schließe ich mich
voll
an. Unlängst erst erzürnte mich ein Sprecher der Morgennachrichten, als er
sagte: „Hoffentlich
kommt der Gusenbauer relaxed aus dem Urlaub zurück . . .!"
Wenn
für gute deutsche Worte unbedingt englische herhalten müssen, kann man
wohl
nur mehr von Dummheit sprechen.
Anglizismen wie Computerviren, 15.01.2002, Kleine Zeitung
Ausdrücke wie „Luuser",
„Kits", „"Ivent" kann man unendlich fortsetzen. Eigentlich
bekenne ich mich zum gemeinsamen Europa. Es ist aber bedenklich, dass durch
Anglizismen,
die sich wie Computerviren in unsere Sprache einnisten, unsere
Identität
verloren geht. Erschreckend ist jedoch, dass auch ich, ohne es zu wollen
und
nachzudenken, mich des Öfteren dieser Worte bediene. Nichts einzuwenden ist,
wenn
Englisch als internationale Sprache in den Bereichen Nachrichtentechnik,
Funkverkehr
usw. zur Anwendung kommt. Doch bewahren wir unsere Sprache als
Kulturgut!
Gesetz für deutsche Sprache, 08.06.2002, Kleine Zeitung
Nicht nur unsere Politiker -
insbesondere auch die Deutschen kümmern sich wenig
um
unsere deutsche Muttersprache. Es ist nicht nachvollziehbar, dass Werbung,
Gewerbe und Industrie
sich zunehmend der englischen Sprache bedienen. Und das,
obwohl weltweit mehr als 100 Millionen
Menschen Deutsch sprechen. Würden alle zu
ihrer Muttersprache stehen, könnte sie sehr wohl eine Weltsprache
werden. Warum
also dem Englischen den Vorrang überlassen?
Deutsch als Muttersprache bzw.
Europasprache muss endlich im Gesetz
verankert werden. Sollten Politiker taube
Ohren haben, muss eine
Volksabstimmung arrangiert werden.
Grazer Stadthalle, 07.09.2002, Kleine Zeitung
Die neue Stadthalle sieht aus wie der
erste österreichische Festland-Flugzeugträger.
Vielleicht können
oben drauf die Teurofighter landen, die aus Sparsamkeitsgründen
mit Schloßbergkugeln und Schartner-Bomben
munitioniert werden. Der Name
"trevent-center" passt zu
der Mode, alles mit englischen Begriffen zu verkleistern,
weil unsere Muttersprache anscheinend zu arm ist oder zwischen Kaisertum und
Anglizismen kein Raum mehr ist.
Eine Zumutung, 13.9.2002, Kleine Zeitung
Mein Anliegen betrifft das neue
Telefonbuch. Ich nahm an, in einem
deutschsprachigen
Land zu leben. Da habe ich mich wohl geirrt. Trotz der
inzwischen
zahlreichen Verwendung von Anglizismen - vorwiegend in der
Werbesprache
-, die viele abstößt, halte ich es für eine Zumutung, jetzt auch noch
statt
eines Telefonbuches die "Super Pages" ins Haus geliefert zu bekommen.
Wie
gedankenlos
oder auch bewusst unverschämt sind Werbefachleute, die so etwas
tun.
Oft wurde wegen der Verfälschung der deutschen Sprache schon Kritik
geäußert,
scheinbar ohne Erfolg. Wäre man nicht auf ein neues Telefonbuch
angewiesen,
würden sicher viele Kunden das Buch entrüstet zurückschicken. Der
Kampf gegen Anglizismen und Piefkezismen im österreichischen Sprachgebrauch
dürfte
kaum noch zu gewinnen sein, denn täglich gibt es mehr Organisationen, die es
zu bekämpfen gäbe.
Irgendwann, wenn dann keiner mehr richtig deutsch oder gar
steirisch kann, werden
sie fragen, wie das eigentlich geht. Denn
dann wird es „Kult" sein, so komisch zu
reden!
Vertschüsst, 13.11.2002, Kleine Zeitung
In der Früh stehe ich auf und versorge mein Haar mit einer
gehörigen Portion „Wash
and go". weil ich mein Auto nicht am
„Park and Ride"-Platz abgestellt habe, staue ich
mich im „Stop and go"-Verkehr
Richtung „City". „Okay", denke ich mir, „take it easy."
„On air", also aus dem Radio, höre ich
vom Gesinnungswandel des Ministers.
In Weiz angekommen muss ich zur
Gebietskrankenkasse. Dort ist jetzt alles viel
einfacher, beim
„One-Stop-Service" wird mir geholfen. Um ein bisschen Zeit zu
sparen, werfe ich meine fertigen
Anträge gleich in die „Easy-Box". Am Abend gehe
ich entweder in die „Arthall" (früher Kulturhaus) oder in das Sportcenter
(früher
Sporthalle). Gut, die beiden letzten Punkte sind noch nicht Realität,
aber wird schon
werden. Ansonsten haben wir uns von unserer
Muttersprache schon ziemlich
verabschiedet, oder sollte ich sagen vertschüsst?
Vergewaltigung der Sprache, 21.12.2002, Kleine Zeitung
Was kann man schon erwarten, wenn
Frau Lindner zur Programmreform ankündigte,
dass
sie sich ein „Streamlinen" des Informationsangebotes wünscht. Und der Herr
Programmdirektor
hätte gern ein Programm, das „gebrandet" ist. Englische
Bezeichnungen
können durchaus sinnvoll angewendet werden, häufig kommt aber
ein
verkrampftes Kauderwelsch heraus. Schlimm finde ich die zahllosen
stümperhaften
Eindeutschungen englischer Wendungen, z. B. „etwas macht Sinn"
oder
„macht einen Unterschied". Vielen fällt diese Vergewaltigung unserer
Sprache
gar nicht mehr auf.
Grauslich ist aber, wenn ich in der Kleinen über „die Vorteile des
ausgesourcten Außendienstes" lesen muss
oder dass „die Ankunft der Container
exakt getimt" ist. In erster Linie hat es die Presse in der Hand,
dass unsere Sprache
durch Anglizismen nicht verwässert wird. Deshalb
habe ich einen Wunsch an das
Christkind: Bitte mache der Redaktion
klar, wie wichtig es ist, unsere Muttersprache
für die Nachkommen zu erhalten!
Vielleicht gibt es täglich eine Seite ohne
Anglizismen . . .
Habe genug von Santa Claus, 24.11.2002, Kleine Zeitung
Ein bekanntes Großkaufhaus überraschte
mich mit der Meldung, dass heuer „crazy
X-mas"
angesagt sind. Dazu ein Foto einer jungen Dame mit einem kleinen Mädchen
und
einem herzigen Hund, alle mit der Zipfelmütze von „Santa Claus" bestückt.
Da
ich nicht in den USA bestellen will, nahm ich den nächsten Prospekt: „I feel good!
Snow
and Fun!" war da gleich auf Seite eins zu lesen. Ich hatte endgültig
genug. Ich
werde
weder im genannten Kaufhaus noch bei einer anderen Sportfirma
irgendwelche
Artikel für meine „indoor and outdoor activities" kaufen, obwohl ich dort
„event tipps"
erhalten und Roland Düringer „live on stage" bewundern könnte. Allen,
denen dieses von verrückten Werbefritzen
kreierte „Deunglisch" auf die Nerven geht,
empfehle ich, dies ebenfalls zu tun
und die mit einem Kaufboykott zu belegen, die
uns für blöd halten.
Warum heißt das Award? 24.11.2002, Kleine Zeitung
Gerne beteilige ich mich an der Wahl
für den „Johann 2002". Aber warum muss ein
steirischer
Preis „Award" heißen? Besinnen Sie sich doch darauf, dass die
Reichweite
Ihrer Zeitung auch sprachlichen Einfluss hat und machen Sie diese
Unsitte
der Vermischung unserer Sprache mit überflüssigen Anglizismen nicht mit!
Doch
selbstverständlich spricht nichts gegen das gründliche Erlernen einer so
wichtigen
Fremdsprache, wie es das Englische ist, aber alles gegen die Vermischung
zweier
Sprachen.
Zu häufige Anglizismen, 06.02.2003, Kleine Zeitung
Trotz der gelungenen Neugestaltung der
Kleinen tauchen im Inhalt - wie in allen
anderen Medien auch -
immer häufiger Anglizismen auf. „Event" statt Veranstaltung
und „Prime Time" statt Hauptsendezeit zu sagen, stellt keine kulturelle
Bereicherung
dar. Auch Wörter zu erfinden, die es
im Anglo-Amerikanischen gar nicht gibt (z. B.
Handy,
Twen) ist eine Verarmung unserer Muttersprache . . .
Englisch im ORF, 13.03.2003, Kronenzeitunq
Es ist ein Skandal, wie vom österreichischen
Fernsehen als öffentlich rechtliche
Anstalt
mit unserer Muttersprache umgegangen wird. Um ein paar Beispiele zu
nennen,
hört man täglich: „Newsroom, Newsflash, Primetime, Hotline, News,
Highlights"
und so weiter. Seiten könnte man mit solchen englischen Ausdrücken
füllen.
Es musste den leitenden Personen doch möglich sein, diesen Unfug
abzustellen.
Unterschriften-Aktion für deutsche Sprache, 04.04.2003, Kronenzeitunq
Newsroom, Primetime, Highlight - immer mehr Österreichern
gehen die Anglizismen
gehörig auf die Nerven. Wohin man blickt -
überall Sprach-Eigentümlichkeiten aus
einem anderen Land. Ein Pensionist aus der Steiermark hatte jetzt eine zündende
Idee. Er sammelte Unterschriften
gegen den Deutsch-Verfall. Die Schönheit der
heimischen Sprache liegt Werner
Brandl sehr am Herzen. Mit Unterschriftslisten ging
er in seinem Heimatort Anger von Haus
zu Haus und brachte binnen weniger Tage
105 Unterschriften zusammen. Von 108
Befragten waren nur drei dagegen. ..
Schlechtes Deutsch, 18.04.2003, Kronenzeitunq
Das plötzlich festgestellte ach so
schlechte Deutsch unserer Kinder und
Jugendlichen
kann mich schon lange nicht mehr überraschen. Ein unverantwortlich
hoher Ausländeranteil
in den Schulklassen, eine Werbe-Kauderwelsch-Kurzsprache,
Wortfetzen aus dem Englischen, um cool zu
wirken, SMS-Sprachniveau im Alltag
und beim permanent geilen
„Sinnlosquatsch" am Handy braucht ohnehin kein
Mensch mehr eine Grammatik. Gelesen und geschrieben wird sowieso nichts
mehr.
Da passt das preisgekrönte und
hochgejubelte Lied von Ö 3 „Was ist mit Du?" genau
zum Bildungsauftrag des ORF. Wozu
sollte unsere Spaßgesellschaft also noch ein
gutes Deutsch sprechen, sie hat ja
ohnehin nicht mehr Sinnvolles zu sagen.
Zu viel Englisch!, 25.04.2003, Kronenzeitunq
Obwohl ich in einem amerikanischen
Computerkonzern arbeite und daher ständig
Englisch
schreibe und spreche, stört es mich im Privatbereich doch sehr, wie oft
englische
Wörter verwendet werden, z.B. wenn mir am Abend der Österreichische
Rundfunk
ein „Best-of-Hollywood-Free-TV-Primetime-Movie" ankündigt. Vielen Dank,
dass
Sie in der österreichischen „Kronenzeitung" diesen Zustand immer wieder
aufzeigen,
so wie auch am Sonntag, dem 20. April, auf Seite 18 - aber warum
schreibt dann Frau
Conny Bischofberger nur einige Seiten nach diesem Artikel über
„Anti-Aging"-Rezepte und
„Dinner-Cancelling" des 97-jährigen Kardinals König?
Übrigens, was heißt eigentlich
„Free-TV"? Der ORF ist doch der älteste „Pay-TV"-
Sender, den ich kenne!
Anglizismen, 25.04.2003, Kronenzeitung
Der Versuch der „Kronenzeitung",
die (größtenteils) unnötigen Anglizismen wieder
einmal
zu ächten, ehrt Ihre Zeitung. Jedoch musste sich Ihre Zeitung selbst bei der
Nase
nehmen, Stichwort: Computer Corner. Letzten Endes stammen die
Wortkreationen doch
von den Medien und der Werbebranche.
Aktion gegen Anglizismus, 25.04.2003, Kronenzeitung
Es freut mich, aus der Ausgabe der
„Krone" vom 22.04. zu erfahren, dass bereits
über
1.000 Leser Ihre Aktion gegen das „Engleutsch" diverser Medien unseres
Landes (dessen
Amtssprache noch immer die deutsche ist) unterstützt haben. Ich
bin
jedoch überzeugt, dass dies noch weit mehr getan hätten, wenn's auch mittels
Post- bzw. Fax-Adresse möglich gewesen wäre. Die Majorität jener Leute, die
sich
durch
die immer weiter ausufernde Verwendung von Anglizismen allüberall penetriert
fühlen, gehört mit Sicherheit nämlich jener Generation an, die noch in der
realen Welt
und nicht im „Cyberspace" daheim ist. - Warum sind also Proteste bloß via
„Internet"
oder „E-Mail" möglich?
"Sag' leise Tschüss zu unserem Deutsch", 31.07.2003, Kleine Zeitung
Von unserer Muttersprache können wir
uns auch deshalb bald verabschieden, weil
sie
immer mehr mit englischen Worten durchsetzt wird. Warum wird in den
Geschäften
"Sale" statt "Schlussverkauf' verwendet? In der Kleinen
Zeitung findet
man
im Artikel über die Revitalisierung der ehemaligen Seifenfabrik Lettner Worte
wie
"Eventlocation", "project pop culture",
"Pre-Opening"!
Sprachenarmut 20.08.2003, Kronenzeitung
Viele ältere Menschen
bedrückt es, wenn eine Schülerin meint, wenn ältere
Menschen
die Anglizismen, die heute in Gebrauch sind, nicht verstehen, sollten sie
eben das Fernsehen
bleiben lassen, keine Handys, CDs oder sonst etwas benützen
und vor allem nicht kaufen. Es ist dies ein
geringes Toleranzverständnis gegenüber
Menschen, die nicht das Glück hatten, eine Fremdsprache erlernen zu können und
die in einer Zeit aufgewachsen sind,
wo es Reisen, internationale Kontakte,
schulische Veranstaltungen im Ausland
einfach nicht gegeben hat. Gehören diese
Menschen zum alten Eisen und sollen einfach weggestellt werden?!
Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist die, dass gerade in Österreich,
aber auch
im deutschen Sprachraum die Verhunzung und
die „Verenglischung" der Sprache
besondere Blüten treibt: Anstatt
Straßenbahn City-Runner, anstatt Osterspaziergang
Oster-Trekking, anstatt
Weihnachtslieder x-mas-Songs - dabei stammt z.B. das
schönste und bekannteste
Weihnachtslied der Welt aus Österreich (Oberndorf in
Salzburg). Diese Beispiele könnten noch lange fortgesetzt werden: Das
Wort Handy
(im Englischen mobile oder cellular phone)
versteht außer Österreichern und
Deutschen niemand auf der Welt. In Frankreich, Ungarn, Finnland,
Deutschland und
Italien gibt es trotz oder wegen der dortigen
Sprachgesetze, welche die
Muttersprache schützen, natürlich
ebenso einen Fortschritt wie bei uns.
Das Beispiel der Übernahme französischer
Ausdrücke wie Trottoir, (veraltet für
Gehsteig), ungarischer wie Gulasch,
tschechischer wie Powidltascherl ist dem
Einreisen und der Einbürgerung von
Begriffen zu unterstellen und ist im Sinn der
Sprachenvielfalt durchaus zu
begrüßen. Dies hat allerdings mit den englischen
Ausdrücken, die hier erfunden werden und eine Sprachenarmut darstellen,
wenig zu
tun. So wie unser Land ist unsere Sprache,
die deutsche Sprache, unsere geistige
Heimat.
Anglizismen verderben die Sprache, 22.08.2003, Kronenzeitunq
Frankreich ist ein
Land, das etwas auf seine Sprache hält, während bei uns die
Sprache
der Jugend von klein auf durch Fernsehen und Medien mit Anglizismen
verseucht
wird. Es ist deprimierend, wie ein englischer Sammelbegriff Dutzende im
Sinn
variierende deutsche Begriffe überdeckt und dadurch unsere Sprache
zunehmend
primitiver werden lässt. Die Folgen sind Jugendliche, die unfähig sind,
sich zu artikulieren und in weiterer Folge auch das Denken verlernen, da dieses
ja
maßgeblich
durch die Sprache bestimmt wird.
HISTORISCHES ZUM BEGRIFF MUTTERSPRACHE
Der Begriff
Muttersprache „Materna lingua" ist ertmals überliefert aus dem Jahre
1112
aus Straßburg. (Quelle: Vesna Beric - „Zur Diachronie der deutschen
Bezeichnung
Muttersprache").
Eine niederdeutsche
Chronik aus dem 13. Jahrhundert spricht von der
„Mödersprake".
Konrad von Megenberg
(gest. 1374) überliefert uns in Mundart das Werk „Meine
Müeterleichem
Däutsch".
Augustinermönch K. Güthel, 1522,
„rede deyner mutter sprach, mach gutt teutsch"
Marthin Luther, 1523:
..."unnd solls alleyne aus seyner mutter sprach thun" (diese
Stelle
handelt vom Anbeten der Sakramente).
Valentin Boltz (gest. 1560): „Das ist
das alt gifft und ist pestlentzisch übel, das wir
tütschen nie vil acht
auff unser Muttersprach gehabt haben".
Grimms Wörterbuch,
1885, Definition: Muttersprache ist die, von der Mutter her
überkommene
Sprache, heimatliche Sprache.
DIE STAATS- UND MUTTERSPRACHE IN DER
ÖSTERREICHISCHEN RECHTSORDNUNG
(Auszüge)
Beqriffsdefinitionen im Verfassunqsranq
1. Artikel 8 Bundesverfassunqsqesetz - Gesetzestext siehe Seite 1
Dieser Verfassungsartikel definiert
somit die deutsche Sprache in Österreich als
„Staatssprache".
Das Wort Muttersprache ist expressis verbis nicht enthalten. Auch
bei
den Bestimmungen über die autochtonen Minderheiten ist der Begriff
Muttersprache
nicht direkt gegeben, sondern es ist von „Rechten der sprachlichen
Minderheiten"
die Rede.
2. Artikel 19 Staatsgrundqesetz 1867 - Gesetzestext siehe Seite 1
Dieser Artikel räumt den Volksstämmen
(identisch mit dem heutigen Begriff der
Volksgruppen) in
Österreich ein „unverletzliches Recht auf Wahrung und Pflege ihrer
Nationalität und Sprache" ein.
Die österreichische
Bundesverfassung normiert unzweideutig, dass die deutsche
Sprache jene unseres Staates ist, dass aber auch die Minderheiten das Recht auf
ihre eigenen Sprachen besitzen. Im Umkehrschluss muss daher erst recht auch der
Mehrheitsbevölkerung Anspruch auf ihre, das ist die deutsche, Sprache eingeräumt
werden.
Diese Überlegung findet ihre Bestätigung auch in einfachgesetzlichen Bestimmungen
zu Artikel 8.
Einfachqesetzliche Regelungen
1. Bundesqesetz über die Rechtsstellung von
Volksgruppen in Österreich
BGBL Nr. 396/1976
Volksgruppen sind danach „die in Teilen des
Bundesgebietes .... lebenden Gruppen
österreichischer
Staatsbürger mit nicht deutscher Muttersprache".
Auch hier führt der Umkehrschluss „von
nicht deutscher Muttersprache" (als
Ausnahme) zur deutschen
Muttersprache. Gleichsam also als Regel und Sprache
der Mehrheitsbevölkerung.
2. Der Begriff Muttersprache
Dieser findet aber weitere Bestätigung
in Gesetzen und Verordnungen des
Volksgruppenschulrechtes
sowie etwa im
Bereich der Volkszählung.
Erwähnt sei hier beispielsweise das
Gesetz über die Regelung des
Volksschulwesens im Burgenland.
Im § 7 Abs. 2 leg. cit. kann als
Unterrichts-
sprache entweder die „Staatssprache
oder die von dieser verschiedenen
Muttersprache der Kinder ... festgesetzt werden. Auch in den
einschlägigen
Lehrplänen ist immer wieder von Muttersprache
die Rede.
3. Volkszählunqsgesetznovelle 1976
Dieses Gesetz sah (auch) eine Erhebung der „Muttersprache"
vor. 1980 wurde die
diesbezügliche Frage auf
„Umgangssprache" abgeändert. Dieses Volkszählungs-
gesetz 1980 lässt aber die Erhebung der „Muttersprache" weiterhin
zu.
4. Weitere Ausdehnungen oder Abänderungen des Begriffes Muttersprache
finden sich in zahlreichen sonstigen
staatlichen Regelungen. So verwendete die
seinerzeitige Ortstafelkommission in Kärnten 1973 den Begriff „Familiensprache".
Dieses Wort findet
sich auch in der Regierungsvorlage für die Volkszählungsnovelle
1976.
Auch in den
unmittelbaren Jahren nach 1945 wurde in den Schulen zunächst nicht
„deutsch"
unterrichtet. Der Lehrgegenstand hieß damals „Unterrichtssprache" (im
Volksmund
„hurdestanisch" genannt, nach dem damaligen und hiefür
verantwortlichen
Unterrichtsminister Hurdes).
SCHLUSSBEMERKUNG
Entscheidend ist
nach Durchsicht der einschlägigen österreichischen Rechtsordnung
nicht, wie das von uns zu schützende sprachliche Wertgefüge genannt wird,
sondern
dessen Inhalt. Und
das ist jedenfalls die deutsche Sprache in Österreich.
Der Sinn des Sprachschutzes für Minderheiten liegt zweifelsohne im Schutze
deren
Muttersprache, nicht von der Sprache der
Mehrheitsbevölkerung in Österreich
erdrückt zu werden. Es handelt sich also um eine (angenommene) Gefahr
für diese
Minderheitensprachen, die innerhalb von
Österreich ausgeht.
Die Entwicklung bis
zur heutigen Gegenwart hat aber ein außerordentliches
Gefahrenpotential
nunmehr auch für die Mehrheitssprache, die deutsche Sprache in
Österreich,
aufgebaut. Diese Gefährdung, in erster Linie eine Zersetzung, ja
Verdrängung
durch Anglizismen, kommt jedoch von außen.
Eine den in Österreich angesiedelten Minderheiten zustehende und
gegebene
Schutzregelung sollte daher auch ihre
logische Fortsetzung für die Mehrheitssprache finden.
Ein Ausführungsgesetz zu Artikel 8
B-VG in Form eines Sprachgesetzes für
Österreich,
ähnlich wie in Frankreich oder seit August 1999 auch in Polen sowie in
Italien
sollte angestrebt werden. Das von der EU ausgerufene „Europäische Jahr der
Sprachen 2001" wäre hiefür ein besonders geeigneter Anlass gewesen.
Sagt das deutsche Wort es fein,
Traun, so laß das fremde sein -
Schlicht und wahr, kurz und klar,
Deutsche Sprache wunderbar!
Peter Rosegger
Geboren am 31.7.1843 in
Alpl,
gestorben am 26.6.1918 in
Krieglach
BEILAGE
Das französische Sprachgesetz vom 4. August 1994
(Auszug des Gesetzes Nr. 94/665 über den Gebrauch der
französischen Sprache -
in
offizieller deutscher Übersetzung)
AUSZUG AUS DEM FRANZÖSISCHEN SPRACHGESETZ
Article 1
Als Sprache der Republik ist die französische Sprache
kraft der Verfassung ein
grundlegender
Bestandteil der Persönlichkeit und des Kulturerbes Frankreichs.
Sie ist die Sprache, die im Unterricht, bei
der Arbeit, beim Austauschverkehr sowie
im öffentlichen Dienst zu verwenden
ist. Sie ist das bevorzugte Bindeglied zwischen
allen Staaten der Gemeinschaft
französischsprechender Völker.
Article 2
In der Bezeichnung,
der Aufmachung, der Gebrauchsanweisung oder
Bedienungsanleitung,
der Beschreibung des Umfangs und den Garantiebedingungen
von
Gütern, Produkten oder Dienstleistungen sowie in Rechnungen und Quittungen
ist
die französische Sprache zu benützen.
Dieselben Bestimmungen kommen bei jeder schriftlichen,
gesprochenen oder
audiovisuellen
Werbung zur Anwendung. Die Bestimmungen dieses Artikels gelten
allerdings
nicht für die Benennung typischer Produkte und Spezialitäten mit
ausländischer
Herkunftsbezeichnung, die der breiten Öffentlichkeit bekannt sind.
Das ...
Article 3
Jede auf offener Straße, in einem der Öffentlichkeit
zugänglichen Ort oder in einem
öffentlichen
Verkehrsmittel angebrachte Aufschrift oder Anzeige bzw. gemachte
Mitteilung,
die der Unterrichtung der Öffentlichkeit dient, muss in französischer
Sprache
verfasst sein.
Wenn
...
Article 5
Unabhängig von Gegenstand und Form sind Verträge, bei
denen eine juristische
Person des öffentlichen Rechts oder eine juristische Person des Privatrechts,
die
eine
öffentliche Aufgabe wahrnimmt, Partner ist, in französischer Sprache
abzufassen.
Sie dürfen keine fremdsprachlichen Ausdrücke enthalten, wenn ein
französischer
Ausdruck oder ein Begriff mit dem gleichen Sinn vorhanden ist, der
unter
den Bedingungen, die durch die Verordnung über die Bereicherung der
französischen Sprache
vorgesehen ist, zugelassen ist.
Diese ...
Article 12
... dem Gesetz über
die Kommunikationsfreiheit wird eingefügt: „Bei allen Sendungen
und Werbungen, die
von den Rundfunk- und Fernsehanstalten ausgestrahlt werden,
ist unabhängig von der Art der Ausstrahlung
oder Verbreitung und außer bei
Kinofilmen und audiovisuellen Werken
in Originalfassung die französische Sprache
zu verwenden.
Article 15
Die Gewährung von Subventionen jeglicher Art durch
Körperschaften und Anstalten
des öffentlichen Rechts hängt davon ab, ob
die Empfänger die Bestimmungen dieses
Gesetzes einhalten.
Jeder Verstoß gegen diese Bestimmungen
kann die vollständige oder teilweise
Rückerstattung
der Subvention zur Folge haben, nachdem dem Betreffenden
Gelegenheit zu einer
Stellungnahme geboten worden ist.
Article 22
Die Regierung hat den parlamentarischen
Versammlungen jedes Jahr vor dem 15.
September
einen Bericht über die Ausführung dieses Gesetzes und der
Bestimmungen
internationaler Übereinkommen oder Verträge über den Status der
französischen Sprache
in den internationalen Organisationen vorzulegen.
Mutter Unsere Sprache
Unsere Mutter Sprache
Bundesverfassungsgesetz Artikel 8
„Die deutsche Sprache ist,
unbeschadet der den sprachlichen Minderheiten
bundesgesetzlich eingeräumten Rechte,
die Staatssprache der Republik."

Eine Mutter lehrt ihr Kind die Muttersprache
Parlamentarische
BÜRGERINITIATIVE
zur Rettung unserer
deutschen Mutter- und
österreichischen Staatssprache
|
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Eine Aktion des Österreichischen Seniorenringes
Auskunft:
|
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ÖSTERREICHISCHER SENIORENRING
Bundesobmann: Dr. Paul Tremmel
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»PRESSEAUSSENDUNG«
Seniorengespräch
bei BK Dr. Schüssel und Sozialminister Mag. Haupt
BO Knafl/Seniorenbund und BO Dr. Paul Tremmel/Seniorenring
nehmen dieses Ergebnis
zur
Kenntnis:
•
Unfallrenten: Ab 1.1.2004 alle steuerfrei. Anträge
auf Rückerstattung sind vordringlich zu
behandeln. Um den Zugang zu erleichtern, wird eine eigene Telefonnummer im
Bundessozialamt
eingerichtet.
•
Verbesserung für pflegende Angehörige: Zur
Verbesserung der Situation pflegender
Angehöriger
wird im Jahr 2004 ein Betrag von 10 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden.
•
Pflegegeld: Im Jahr 2005 erfolgt erstmals seit
1996 eine Erhöhung des Pflegegeldes
•
Pensionserhöhung: Für die Erhöhung der
Jahre 2004 und 2005 ist die Medianpension
des ASVG heranzuziehen. Dies bedeutet eine Besserstellung gegenüber der
generellen
Medianpensionsregelung.
Ab dem Jahr 2006 soll die volle Inflationsabgeltung gesetzlich
geregelt und gesichert werden. Der entsprechende Auftrag des Sozialministers
ergeht an
die
Pensionsreformkommission.
Das Ziel aller
Gesprächsteilnehmer ist die rasche
Umsetzung.
Festgehalten wird, dass die für 2004
geplante Pensionserhöhung von 1,5% der
Medianpension
eine Erhöhung des gesamten Pensionsstocks in Höhe von rund 1%
bedeutet.
Dies entspricht der derzeit aktuellen Inflationsrate.
•
Wirkung
der Steuerreform 2004: Die Seniorenvertreter begrüßen die Maßnahme, dass
alle Einkommen bis zu einer Höhe von
14.500,00 Euro pro Jahr steuerfrei gestellt werden.
•
Senioren- und Freiwilligenarbeit: in den
letzten Jahren ist ein stark steigendes
Engagement
der Senioren im Bereich der Freiwilligenarbeit zu verzeichnen. Im Rahmen
der
geplanten Steuerreform wird geprüft werden, in welcher Form dem Rechnung
getragen
werden
kann.
•
Einbindung von Pensionisten- und Seniorenvertretern im Bereich der
Sozialversicherung: Die Einbindung dieser Vertreter in die
Entscheidungsgremien der
Sozialversicherungsträger
ist zu prüfen. Dazu werden Gespräche mit den Sozialpartnern
geführt.
•
Staatssprache:
Zur Erhaltung der Verständlichkeit verschiedener
Themenbereiche
besonders für ältere
Mitbürger soll der Muttersprache gemäß
Artikel 8 des
Bundesverfassungsgesetzes
vermehrt gegenüber dem Einsatz von Anglizismen und
Fremdwörtern
der Vorzug gegeben werden. Dies sollte besonders im Bereich des ORF
und
des Behördenumgangs berücksichtigt werden. Die Umsetzung dieses einstimmigen
Beschlusses
des Österreichischen Seniorenrates soll durch den Stiftungsrat des ORF
geprüft
werden.
Rückfragehinweis:
Dr. Paul Tremmel
0676 700 4770
GZ251103
8020 Graz,
Griesplatz 10 / Tel: 0316 70 72 121 / Fax:
0316 7072 130
mailto:seniorenring@fpoe.at
http://www.seniorenring-oesr.at
|
|
ÖSTERREICHISCHER SENIORENRING
Bundesobmann: Dr. Paul Tremmel
Frau
Generaldirektorin
Dr.
Monika Lindner
Würzburggasse 30
1136 Wien
Graz, 27. Februar 2004
Betreff: Ihr geschätztes
Antwortschreiben vom 18.2.2004
Nochmaliger
Hinweis auf Art. 8 BV-G
Sehr geehrte Frau Generaldirektorin!
Namens des österreichischen Seniorenrings und der
Unterzeichner der
„Parlamentarischen
Bürgerinitiative zur Rettung unserer deutschen Mutter- und
österreichischen
Staatssprache" darf ich mich für Ihre Antwort zum obigen Betreff
sehr
herzlich bedanken. Gestatten Sie aber nochmals den Hinweis auf Art. 8 unserer
Bundesverfassung,
der wie folgt lautet:
„Die deutsche Sprache ist, unbeschadet der den sprachlichen
Minderheiten
bundesgesetzlich
eingeräumten Rechte, die Staatssprache der Republik."
Nach diesem Verfassungsauftrag sind alle staatlichen und
quasi-staatlichen Stellen
der
Republik Österreich verpflichtet, ihre Darstellungen an den Bürger in Wort und
Schrift
gemäß den Bestimmungen dieses Artikels zu gestalten.
Diese
formale Darstellung dieses Verfassungsauftragen würde genügen, aber wie
ich auch bei unserem Treffen bei Herrn Bundesminister Mag. Herbert Haupt am
5.2.2004
ausführte, sind diese Voraussetzungen, die der Artikel 8 fordert, nicht
immer
erfüllt.
Als besonderes Beispiel wurde von mir die Klage des
Herrn Zangerl aus Tirol
angeführt,
der Bescheide der Telekom deswegen einklagte, weil sie teilweise in
fremdsprachlichen
Begriffen gehalten waren. Aus diesen Bescheiden erfließen
Rechte
und Verpflichtungen und Menschen, die nur ihre Muttersprache beherrschen,
können
diese möglicherweise nicht wahrnehmen.
Zusammengefasst darf ich festhalten, dass gemäß Art. 8
BV-G so zu sprechen ist,
dass
die Menschen das Gesprochene, Geschriebene und Verlautbarte verstehen.
In
einer Aussprache bei Herrn Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel am 24.11.2003
wurde
dieses Thema auch angesprochen und es sollte die Frage der
Verständlichkeit des
Auftrages besonders im Bereich des ORF und des
Behördenumgangs berücksichtigt werden.
Die Umsetzung dieses einstimmigen Beschlusses des
Seniorenrates soll durch den
Stiftungsrat
des ORF geprüft werden. Beide anderen Vertreter der
Seniorenorganisationen,
Herr BM a.D. Karl Blecha für den Pensionistenverband und
Herr
GS Heinz Becker für den Seniorenbund, haben diese Vorgangsweise ebenso
unterstützt.
Ein zweiter Punkt
muss ebenso betont werden: Viele Menschen und ein erheblicher
Teil
der älteren Mitbürger sprechen keine andere Sprache als ihre Muttersprache und
diese
Menschen haben gemäß Bildungsauftrag auch des ORF Anrecht, das
Gesprochene
und Verlautbarte vollinhaltlich zu verstehen.
Dieses eindringliche Ersuchen erfolgt
deswegen auch, weil zum Unterschied von
anderen
Ländern (Frankreich, Polen, Italien, Finnland) kein Sprachgesetz gefordert
wird,
sondern das Ersuchen in Form einer Bitte geäußert wird.
Dabei
sollen die sprachlichen Eigenheiten des österreichischen besonders gewahrt
werden,
wie sie besonders eine Werbeeinschaltung der Wiener Landesregierung
zeigt
(Wiener Schnitzel sollen Wiener Schnitzel und Erdäpfelsalat soll Erdäpfelsalat
bleiben).
Der ORF als staatliche Rundfunkanstalt und Werbeträger der besonderen
Art
soll nach Meinung des ÖSR und der Unterzeichneten hier eine besondere
Position
einnehmen.
Als weiterer Punkt darf nochmals erwähnt
werden, dass diese Frage als
Parlamentarische Bürgerinitiative"
gemäß § 100 GOG beim Petitionsausschuss
eingebracht und der ORF
diesbezüglich gebeten wird, darüber umfassend zu
berichten und eventuell eine
Diskussion über diese Frage, die sicher tausende
Menschen bewegt, auszurichten.
Mit einem nochmaligen Dankeschön für
die Aussprachemöglichkeit und der Bitte um
Beachtung des oben Angeführten verbleibe ich
mit vorzüglicher Hochachtung
Dr. Paul Tremmel
Bundesobmann
8020 Graz, Griesplatz 10
Tel: 0316 70 72 230 / Fax: 0316 7072 231
mailto:seniorenring@fpoe.at

Herrn
Bundesobmann
Dr. Paul Tremmel
Österreichischer Seniorenring
Griesplatz 10
8020 Graz
Wen, am 18. Februar 2004
.............................. Dr. Li/Wö
Sehr geehrter Herr Präsident Blecha!
Sehr geehrter Herr Bundesobmann Dr. Tremmel!
Sehr geehrter Herr Generalsekretär Becker!
Wie
bei unserem Treffen am 5. Februar 2004 vereinbart, habe ich den Chefredakteur
und die Programmdirektoren
selbstverständlich über die Probleme informiert, die die
Verwendung von Anglizismen mitunter bei der älteren Generation hervorruft, und
sie
ersucht, in ihren jeweiligen
Verantwortungsbereichen erneut auf diese Problematik
aufmerksam zu machen. Gestatten Sie
mir in diesem Zusammenhang, nochmals
darauf hinzuweisen, dass der ORF
ständig bemüht ist, die sprachliche Qualität und
Allgemeinverständlichkeit - besonders
im Hinblick auf ältere Menschen -
sicherzustellen.
Zunächst möchte ich auf die Ergebnisse einer im Vorjahr
vom Fessl-GfK-lnstitut
durchgeführten
Studie zum Thema „Verständlichkeit der Sprache von ORF-
Nachrichten"
hinweisen: In dieser Studie haben 89 Prozent der Befragten
angegeben,
dass die „Zeit im Bild-Nachrichtensendungen für sie gut verständlich
seien.
Auch Anglizismen und Fremdworte hat die Studie extra ausgewiesen: Der
Anteil
an Anglizismen in den ORF-Nachrichten wurde mit 0,7 Prozent gemessen. Die
Quote an Fremdwörtern betrug fünf Prozent. Dieser höhere Wert ergibt sich
daraus,
dass
der Kategorie „Fremdworte" auch gängige Vokabel der Alltags- und
Politikersprache (z.B. Stabilität, Konjunktur, Integration, Globalisierung und
Nulldefizit)
zugezählt wurden.
Die insgesamt geringen Prozentwerte zeigen, dass der ORF in
seiner Alltagsarbeit
ständig
bemüht ist, sprachliche Qualität und Allgemeinverständlichkeit
sicherzustellen.
Dass dies nicht immer gelingen kann, liegt in der Natur der Sache.
Ich
versichere aber, dass sich die Verantwortungsträger im ORF sowie die
Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter ihrer Verantwortung bewusst sind und ständig an
Verbesserungen
arbeiten.
ÖSTERREICHISCHER
RUNDFUNK Austrian Broadcasting Corporation / Radio and Television
A-1136 Wien,
Würzburggasse 30. Telefon; int +431./ nat. (01) 878 78-12110, Fax: (01) 878
78-137 90
Der ORF sieht sich weder als Zensor der Sprache noch als
Trendsetter neuer
Sprachgewohnheiten.
Derzeit erobern vor allem englische Vokabel die Alltags-
sprache
der Bevölkerung. In und mit der Sprache passiert ständig etwas, Sprache
lebt
und ist einem ständigen Entwicklungsprozess unterworfen. Viele neue Wörter
und
„Fremdwörter" finden demnach auch ihren festen Platz in den wichtigsten
Lexika.
Wie bewusst und zugleich differenziert der ORF mit dem
Thema Sprache umgeht,
lässt
sich exakt an dem Beispiel „primetime" demonstrieren: Diese Bezeichnung
verwendet der ORF ausschließlich in dem auf eine tendenziell jüngere Zielgruppe
ausgerichteten
Programm von ORF1, nicht aber für ORF 2. Auch außerhalb des
Programms
ist der ORF hinsichtlich des Themas „Sprache" äußerst aktiv: Im Vorjahr
hat
der ORF mit dem ORF-Publikumsrat einen Studientag zum Thema „Sprache im
ORF (Themen u.a. Jugendsprache, Anglizismen) erfolgreich durchgeführt.
Weiters fanden im ORF 2003 mehr als 300 Einzeltrainings
sowie an die 20 Seminare
in
Sprechtechnik statt. Das Programm wird 2004 fortgesetzt und ausgebaut. Rund
150
Maßnahmen (von Fernsehmoderationstraining bis hin zu Seminaren wie
„Professionell
texten") fördern den korrekten Gebrauch der Sprache. An der
Installation
einer Gruppe zur Klärung der korrekten Schreibweise fremdsprachlicher
Eigennamen und
Begriffe wird derzeit gearbeitet. Zudem erscheint vierteljährlich eine
ORF-interne Publikation, die sich speziell
mit der Pflege des österreichischen Idioms
beschäftigt.
Mit dem Zentralen Chefredakteur Walter Seledec wurde im
November 2002 ein
Ansprechpartner
für die Anliegen der Senioren im Informationsbereich installiert, der
auch
den Kontakt zu den Landesstudios herstellte. In jedem Landesstudio wurde
jeweils
eine Kontaktperson als Ansprechpartner für die Seniorenvertreter nominiert.
Diese
Kommunikationsschiene wurde im vergangenen Jahr bereits mehrmals
erfolgreich
In Anspruch genommen.
Regelmäßige Kontakte und Initiativen mit
Seniorenvertretern (z.B. aktive Begleitung
der Initiative des
Sozialministeriums zum Thema „Die Abbildung älterer Menschen im
Medium"), die Möglichkeit für die
Präsidenten des Seniorenrats, ihre Anliegen in der
„ORF-Pressestunde" darzulegen,
sowie punktuelle Kooperationen (z.B. mit dem
Hauptverband der Sozialversicherten
zum Thema Medikamentierung oder der AUVA
bezüglich Unfallvermeidung im Seniorenbereich)
runden das umfassende Angebot
des ORF für die ältere Generation ab.
ich hoffe, Ihnen mit diesen Informationen gedient zu
haben.
Mit freundlichen
Grüßen
Dr. Monika Lindner
cc: Bundesminister Mag. Herbert Haupt

ÖSTERREICHISCHER SENIORENRING
Bundesobmann: Dr. Paul Tremmel
Herrn
Nationalratspräsident
Dr.
Andreas Khol
Parlament
Graz, 25. Februar 2004
Betreff: Parlamentarische
Bürgerinitiative zur Rettung unserer
deutschen
Mutter- und österreichischen Staatssprache
gemäß
§100 ff GOG
Sehr geehrter Herr Präsident!
Es ergeht das höfliche Ersuchen, die im Betreff genannte Parlamentarische
Bürgerinitiative samt Unterschriften, deren Erstunterzeichner ich bin, Ihnen
überreichen zu dürfen.
Es wäre sehr genehm, wenn dieser Überreichungstermin am Donnerstag, dem
4.3.2004, stattfinden könnte, da ich hier in Wien mehrere Termine wahrzunehmen
habe.
Gleichzeitig darf ich darauf hinweisen, dass Herr Abgeordneter zum Nationalrat
Diplom-Ingenieur Uwe Scheuch als Parlamentarier diese Initiative bereits im
Petitionsausschuss am 10.3. d.J. behandelt haben möchte.
Mein Ersuchen ergeht auch dahin, im Rahmen der Behandlung im
Petitionsausschuss zu beschließen, dass der Erstunterzeichner in der Debatte im
Ausschuss das Wort ergreifen kann und des weiteren ein zu verhandelnder Bericht
im Nationalrat zum Vortrag kommt.
Die Ergebnisse dieses Berichtes wären der Bundesregierung mit dem Ersuchen
mitzuteilen, alle stattlichen Stellen anzuweisen, so zu schreiben und zu sprechen,
dass der Verfassungsauftrag des Artikels 8 erfüllt ist und die Menschen das
Gesprochene in Wort und Bild wieder verstehen und in ihrer Muttersprache
vernehmen können.
Hintergrund ist, zu vermeiden, dass eine Aufspaltung der Sprachgemeinschaft in
sogenannte Verstehende (= Gebildete) und sogenannte Unverstehende (=
Ungebildete) unterbleibt.
Es ergeht die höfliche Bitte um Bekanntgabe eines Termins unter:
paul.tremmel@seniorenring-oesr.at oder unter 0676 700 4770 oder 0664 110 1478.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Dr. Paul
Tremmel
8020 Graz, Griesplatz 10
Tel: 0316 70 72 230 / Fax: 0316 7072 231
mailto:seniorenring@fpoe.at