670 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXII. GP
Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (650 der Beilagen): Bundesfinanzgesetz 2005 samt Anlagen
Spezialbericht zur Beratungsgruppe III
Kapitel 20:
Äußeres
Der
Budgetausschuss hat das in der Beratungsgruppe III enthaltene
Kapitel 20 „Äußeres“ des Bundesvoranschlages 2005 am 28. Oktober 2004
unter dem Vorsitz des Ausschussobmann-Stellvertreters Matthias Ellmauer
sowie am 29. Oktober 2004 unter dem Vorsitz des Ausschussobmannes Jakob Auer in Verhandlung genommen.
Im vorliegenden
Entwurf des Bundesfinanzgesetzes 2005 sind
beim Kapitel 20 „Äußeres“ Gesamtausgaben von 380,000 Millionen EURO
und Einnahmen von 8,456 Millionen EURO
präliminiert.
Dies bedeutet
gegenüber 2004 eine Aufstockung der Ausgaben um
39,072 Millionen EURO. Die Summe der Einnahmen ist gegenüber 2004
nicht angestiegen.
AUSGABEN
2005
Die sich bei den
einzelnen Gebarungsgruppen des Bereiches „Ausgaben“ im Vergleich zum
Bundesvoranschlag 2004 ergebenden Unterschiede werden wie folgt erläutert:
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Millionen
EURO |
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1. |
Personalaufwand, UT 0 (VA-Ansatz 1/20000 und
1/20100) |
+ |
0,953 |
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Der
Personalaufwand in der Zentralleitung (VA-Ansatz 1/20000) wurde gegenüber
2004 auf Basis des prognostizierten Bedarfs 2005 erhöht. Vorgesorgt wurde für
die Bezüge der Beamten und Vertragsbediensteten sowie für Nebengebühren und
Dienstgeberbeiträge im erforderlichen Ausmaß. Eine Erhöhung zeigt sich bei
den Nebengebühren - bedingt durch die EU-Ratspräsidentschaft 2006. |
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2. |
Gesetzliche Verpflichtungen, UT 7 |
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a)
Internationale Pflichtbeiträge (VA-Ansatz 1/20037) |
+ |
14,224 |
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Trotz der gegenwärtigen Stärke des Euro gegenüber
dem US-Dollar mussten die Pflichtbeiträge erhöht werden. |
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Der
Mehrbedarf resultiert aus den vorliegenden
Budgetinformationen der Vereinten Nationen zum Zeitpunkt der Budgeterstellung. |
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b)
Sonstige gesetzl. Verpflichtungen (VA-Ansatz 1/20007, 1/20107) |
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VA-Ansatz 1/20007 „Aufwendungen, gesetzl.
Verpflichtungen“, Zentralleitung |
+ |
0,546 |
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Der
Mehrbedarf bei den sonstigen gesetzlichen Verpflichtungen (1/20007)
resultiert aus Bezugsanweisungen für Verwaltungspraktikanten im Zusammenhang
mit der EU-Präsidentschaft 2006. |
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VA-Ansatz
1/20107 „Aufwendungen, gesetzliche Verpflichtungen“ |
+ |
0,235 |
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Die sonstigen gesetzlichen Verpflichtungen
(VA-Ansatz 1/20107) bei den Vertretungsbehörden im Ausland wurden auf Basis
des Erfolgs 2003 und der letzten Hochrechnung für den Budgetvollzug 2004
aufgestockt (1/20097 sh. Pkt. 3). |
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3. |
Österr. Gesellschaft f. Entwicklungszusammenarbeit
mbH (ADA) UT 6 und UT 7 und UT 3 |
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VA-Ansatz 1/20096 (vor 2004: Titel 1/205 und
Paragrah 1/2007) |
+ |
1,336 |
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a) Der Europäische Rat
von Barcelona hat im Rahmen der EU-Vorbereitung der Konferenz „Financing for
Development“ in Monterrey beschlossen, dass alle EU-Mitgliedstaaten bis zum
Jahr 2006 ihre Leistungen für Entwicklungszusammenarbeit auf 0,33% des BIP
anheben sollen. Die Budgetmittel im Bereich der Förderungen für
„Entwicklungshilfe“ wurden daher im Finanzjahr 2005 um den ausgewiesenen
Betrag aufgestockt. Der Voranschlag umfasst Vorhaben, die der
wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Entwicklung der Entwicklungsländer
dienen. |
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b) VA-Ansatz
1/20097 „Aufwendungen, gesetzl. Verpflichtungen, ADA“ |
- |
0,874 |
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Die
Reduktion des Voranschlagsansatzes ist darauf zurückzuführen, dass im
Finanzjahr 2005 die Bareinlagen gem. § 6 EZA-Gesetz nicht mehr zu entrichten
sind. Vorgesorgt wurde lediglich für die Verrechnung der Kommunalsteuer. |
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c) VA-Ansatz 1/20093 „Anlagen, ADA“ |
- |
0,070 |
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Die
Verminderung des Voranschlagsansatzes ist darauf zurückzuführen, dass im
Finanzjahr 2005 für die Stammeinlage nicht mehr vorgesorgt werden musste. |
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4. |
Internationale Konferenzen in Österreich, UT 8
(VA-Ansatz 1/20048) |
- |
0,063 |
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Beim
Voranschlagsansatz 1/20048 „Internationale Konferenzen in Österreich“ wurde
im Jahre 2005 um genannten Betrag weniger veranschlagt. |
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5. |
Internationale Beiträge (freiwillige), UT 6
(VA-Ansatz 1/20036) |
+ |
0,572 |
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Im Bereich
der als Förderungen eingestuften sogenannten freiwilligen Beiträge wurde im
Sinne der Sparmaßnahmen der Bundesregierung sowie aufgrund der Stärke des
Euro nur eine leichte Erhöhung vorgenommen. |
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6 |
Kulturelle Vorhaben, UT 6 und UT 8 (VA-Ansatz
1/20406 und 1/20408) |
- |
1,103 |
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Die
Aufstockung im ausgewiesenen Ausmaß war aufgrund des neuen Kulturstandortes
Peking sowie neuer Projekte wie z.B. 50 Jahre Staatsvertrag, EU-Kongress etc.
erforderlich. |
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7. |
Anlagen, UT 3 (VA-Ansatz 1/20003 und 1/20103) |
- |
1,289 |
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Der
VA-Ansatz 1/20003 „Anlagen, Zentralleitung“ wurde im Hinblick auf die Übersiedlung
in das neue Amtsgebäude „Minoritenplatz 8“ um Euro 2,911 Mio Euro
aufgestockt. Hingegen wurde der VA-Ansatz 1/20103 „Anlagen,
Vertretungsbehörden“ gekürzt. Dennoch wurde im unbedingt erforderlichen
Ausmaß im Bereich der Instandsetzung von Gebäuden sowie für die unumgänglich
notwendigen Anschaffungen im Bereich der für die weltweite Tätigkeit des
Außenamtes unverzichtbaren EDV und Telekommunikation vorgesorgt. 2006 wird
beim VA-Ansatz 1/20103 voraussichtlich wieder eine Erhöhung möglich sein. |
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8. |
Förderungen, UT 6 (VA-Ansatz 1/20006 und VA-Ansatz
1/20106) |
+ |
1,387 |
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Es handelt
sich hier großteils um unerlässliche (Miet-)Förderungen wie Unterbringung der
OSZE-Institutionen, Unterbringung von Vertretungsbehörden aus Entwicklungsländern
in Wien etc.. Aufgrund der erfolgten Budgetkonsolidierungsmaßnahmen wurden in
den vergangenen Jahren Kürzungen vorgenommen. Nun müssen die Rückstände
ausgeglichen werden. |
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9. |
Aufwendungen, UT 8 (VA-Ansatz 1/20008. 1/20018,
1/20028, 1/20108) |
+ |
5,164 |
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Die
Aufwendungen der Zentrale des Bundesministeriums für auswärtige
Angelegenheiten (VA-Ansatz 1/20008) und der Vertretungen im Ausland
(VA-Ansatz 1/20108) wurden gemeinsam um den genannten Betrag angehoben. |
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Der
Voranschlagsansatz 1/20018 „Internationales Diplomatenseminar Hellbrunn“
wurde gleich hoch wie im Vorjahr veranschlagt. |
+ |
0,000. |
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Der
Voranschlagsansatz 1/20028 „Presse und Information“ wurde |
- |
0,010 |
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1/20008 und 1/20108 Aufwendungen, Zentralleitung u.
Vertretungsbehörden |
+ |
5,174 |
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Trotz
vorgegebener Sparmaßnahmen muss 2005 die Aufrechterhaltung eines geordneten
Dienstbetriebes im neuen Amtsgebäude der Zentralleitung (Minoritenplatz 8)
sowie an den Vertretungen im Ausland gewährleistet bleiben. |
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Insbesondere
musste in der Zentralleitung im Jahre 2005 vor allem für Übersiedlungskosten,
die neuen Betriebskosten (inkl.Mietkosten), die Implementierung neuer
EDV-Systeme (SAP, Bundes-ELAK) und auf die regelmäßige Instandhaltung der
neuen Systeme geachtet werden. Daneben wurde auch für das erforderlich
erscheinende Mindestausmaß für die Instandhaltung aller bundeseigenen und
angemieteten Objekte im Ausland und deren Einrichtung vorgesorgt werden. Die
Aufstockung dieses Budgets umfasst auch die Errichtung von zwei neuen
Vertretungsbehörden (Zypern und Malta). |
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Zu 9.: Bezugsvorschüsse, UT 5 (VA-Ansatz 1/20005 und
1/20105) |
- |
0,009 |
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Die
Voranschlagsansätze Bezugsvorschüsse wurden aufgrund des Erfolgs 2003 gekürzt
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10. |
EU-Ressortbudget: UT 3, UT 7 und UT 8 (VA-Ansatz 1/20063, 1/20067, 1/20068) |
+ |
0,857 |
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Trotz
knapper Budgetierung musste 2005 im Bereich des Kap. 20 „Äußeres“ für
die EU-Präsidentschaft vorgesorgt werden. Mit höheren Kosten insbesondere im
Bereich der Aufwendungen ist naturgemäß zu rechnen. |
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11. |
EU-Zentralbudget: UT 3 und UT 8 (VA-Ansatz 1/20053,
1/20058) |
+ |
15,000 |
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Analog zu
der EU-Ratspräsidentschaft 1998 wird hier die Abwicklung des EU-Vorsitzes
2006 – mit Kernleistungen für alle Ressorts – ermöglicht. |
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EINNAHMEN
2005
Die
Einnahmesummen 2005 sind gegenüber 2004 gleich geblieben.
In der Debatte,
die sich an die Ausführungen des Spezialberichterstatters anschloss,
beteiligten sich die Abgeordneten Peter Schieder,
Herbert Scheibner, Maga. Ulrike Lunacek, Dr. Michael Spindelegger, Dr. Josef Cap, Dr. Reinhard Eugen Bösch, Maga. Terezija Stoisits, Maga. Karin Hakl, Dr. Caspar Einem, Petra Bayr, Wolfgang Grossruck, Maga. Christine Muttonen, Dipl.-Ing. Hannes Missethon, und Dkfm. Dr. Hannes Bauer.
Die
Bundesministerin für auswärtige Angelegenheiten Dr. Ursula Plassnik nahm zu den aufgeworfenen Fragen Stellung.
Bei der Abstimmung
am 29. Oktober 2004 hat der Budgetausschuss die finanzgesetzlichen Ansätze
der zur Beratungsgruppe III gehörenden Teile des Bundesvoranschlages 2005
mit Stimmenmehrheit angenommen.
Der
Budgetausschuss stellt somit den Antrag, der
Nationalrat wolle beschließen:
Dem
Kapitel 20: Äußeres
des
Bundesvoranschlages 2005 (650 der Beilagen) wird die
verfassungsmäßige Zustimmung erteilt.
Wien, 2004 10 29
Dr. Michael Spindelegger Jakob
Auer
Spezialberichterstatter Obmann