840 der Beilagen zu den Stenographischen Protokollen des Nationalrates XXII. GP
Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (830 der Beilagen): Bundesfinanzgesetz 2006 samt Anlagen
Spezialbericht zur Beratungsgruppe VII
Kapitel 15:
Soziale Sicherheit
Kapitel 16:
Sozialversicherung
Kapitel 19:
Familie, Generationen, Konsumentenschutz
Der
Budgetausschuss hat die in der Beratungsgruppe VII enthaltenen
Kapitel 15 „Soziale Sicherheit“, Kapitel 16 „Sozialversicherung“ und
das Kapitel 19 „Familie, Generationen, Konsumentenschutz“ des
Bundesvoranschlages 2006 am 10. März 2005 unter dem Vorsitz des
Ausschussobmann-Stellvertreters Ing. Kurt Gartlehner
sowie am 17. März 2005 unter dem Vorsitz des Ausschussobmannes Jakob Auer in Verhandlung genommen.
Kapitel 15
„Soziale Sicherheit“,
Kapitel 16
„Sozialversicherung“
Der Voranschlag
für 2006 sieht bei diesen Kapiteln folgende Ausgaben
und Einnahmen vor:
|
Kapitel 15 |
Kapitel 16 |
insgesamt |
|
in Millionen Euro |
||
Ausgaben |
1.883,015 |
7.086,151 |
8.969,166 |
Einnahmen |
23,534 |
12,703 |
36,237 |
|
Anteil am allgemeinen Haushalt in % |
||
Ausgaben |
2,85 |
10,71 |
13,56 |
Einnahmen |
0,04 |
0,02 |
0,06 |
Ausgaben |
|||
Von diesen
Ausgaben entfallen |
|||
auf
Personalausgaben |
51,353 Mio.€ |
oder |
0,6% |
und auf
Sachausgaben |
8.917,813
Mio.€ |
oder |
99,4% |
(davon ges. Verpfl. |
8.786,780
Mio.€ |
oder |
98,5%). |
Die Ausgaben im
Kapitel 15 und 16 verteilen sich im Einzelnen wie folgt:
|
Mrd.€ |
% |
Sozialversicherung
.............................................................................................. |
7,086 |
79,0 |
Pflegevorsorge
u. Impfschadengesetz
................................................................ |
1,406 |
15,7 |
Kriegsopfer- und
Heeresversorgung
................................................................... |
0,326 |
3,6 |
Maßnahmen für
Behinderte................................................................................. |
0,073 |
0,8 |
Sonstiges.............................................................................................................
|
0,078 |
0,9 |
Kapitel 15
„Soziale Sicherheit“
Personalausgaben
Die
Personalausgaben wurden unter Berücksichtigung der Ausgliederung der
Buchhaltungsagentur budgetiert.
Sachausgaben
Im Einzelnen ist
zu bemerken:
Bei Titel 150 „Bundesministerium für soziale Sicherheit, Generationen
und Konsumentenschutz“ sind rund 0,6 % der veranschlagten Ausgaben
aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen zu leisten. Neben den laufenden
Verwaltungsaufwendungen sind u.a. die Kosten von sozial innovativen Projekten,
für sozialpolitische Forschung und Grundlagenarbeit als Entscheidungshilfe im
Hinblick auf die Themenschwerpunkte EU-Integration, Pflegewesen und
Harmonisierung der Pensionsversicherungssysteme be-rücksichtigt.
Bei Titel 151 „Opferfürsorge“ sind Mittel zur Fürsorge für die
Opfer des Kampfes für ein freies demokratisches Österreich und für die Opfer
politischer Verfolgung veranschlagt.
Bei Titel 152 „Hilfeleistungen an Opfer von Verbrechen“ ist
für Hilfeleistungen nach dem Verbrechensopfergesetz (Verdienst- und
Unterhaltsentgang, Behandlungs- und Rehabilitationskosten) vorgesorgt.
Bei Titel 153 „Sonstige Leistungen“ ist für Entschädigungen
nach dem Impfschadengesetz (Behandlungs- und Rehabilitationskosten sowie
Geldleistungen), Kleinrentnerentschädigungen und für Leistungen nach dem
Bundespflegegeldgesetz vorgesorgt.
Bei Titel 154 „Allgemeine Fürsorge“ sind für die Förderung
von Maßnahmen für behinderte Personen, insbesondere Förderung ihrer beruflichen
Integration durch Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen auf Projektebene
73,0 Mio. € und für
die Unterstützung von Wohlfahrtsorganisationen 1,5 Mio. € veranschlagt.
Weitere
Förderungsmittel in Höhe von 4,7 Mio. €
sind für den Unterstützungsfonds für Menschen mit Behinderung zur besonderen
Hilfe für Behinderte bestimmt, und zwar zur Abgeltung der den Behinderten bei
Ankauf eines Behindertenkraftfahrzeuges durch die Normverbrauchsabgabe
entstehenden Mehrkosten. Zwecks Aufstockung der Fondsmittel werden dem
Unterstützungsfonds für Menschen mit Behinderung zusätzlich 2,5 Mio. € für Maßnahmen der medizinischen,
beruflichen oder sozialen Rehabilitation zur Vermeidung von Härten zur
Verfügung gestellt.
Bei Titel 157 „Einrichtungen der Kriegsopfer- und Heeresversorgung“
sind neben dem Personal- und Verwaltungsaufwand des Bundessozialamtes die
Leistungen für Versorgungsberechtigte veranschlagt. Davon sind für die
Versorgungsgebühren 242,0 Mio. €
, für Entschädigungsleistungen nach dem Kriegsgefangenenentschädigungsgesetz
13,4 Mio. € und für
den Personalaufwand des Bundessozialamtes 24,9 Mio. € vorgesehen.
Kapitel 16
„Sozialversicherung“
Die Summe der
Ausgaben im Kapitel 16 wird für das Jahr 2006 mit 7.086,2 Mio. €
veranschlagt. Davon entfallen rund 87 % auf den Bundesbeitrag zur
Pensionsversicherung und rund 12 % auf den Ersatz der Ausgleichszulagen.
Im Vergleich zum
Bundesvoranschlag 2005 werden die Gesamtausgaben im Kapitel 16 um rund
245 Mio. € steigen. Diese Ausgabensteigerung ist vor allem auf die für das
Jahr 2006 unter Bedachtnahme auf die prognostizierten Inflationsraten
angenommene Pensionserhöhung zurückzuführen.
Kapitel 19
„Familie, Generationen und Konsumentenschutz“
Im
Bundesvoranschlag 2006 sind beim Kapitel 19 „Familie, Generationen und
Konsumentenschutz“ an Ausgaben insgesamt 5.788,909 Mio. € und an Einnahmen
5.328,650 Mio. € veranschlagt.
Die betragsmäßig
bedeutendsten Ausgaben entfallen auf den Familienlastenausgleich.
Die Gebarung des
Ausgleichsfonds für Familienbeihilfen sieht 5.328,636 Mio. € an Ausgaben vor.
Von diesen entfallen auf die Familienbeihilfen 2.919,608 Mio. €, auf das
Kinderbetreuungsgeld inkl. Zuschuss 948,537 Mio. €, die Krankenversicherung
64,645 Mio. € und auf die Schulfahrtbeihilfen und Lehrlingsfahrtbeihilfen
20,221 Mio. €. Für die Schülerfreifahrten sind 319,765 Mio. €, für die
Lehrlingsfreifahrten 15,022 Mio. € und für die Schulbücher 96,131 Mio. €
vorgesehen.
Beitragsleistungen
an Sozialversicherungsträger sind in folgender Höhe vorgesehen:
|
in Mio. € |
für die
Schülerunfallversicherung |
4,360 |
für Pensionsbeiträge für
Kindererziehung |
494,200 |
für Pensionsbeiträge für
Pflegepersonen |
9,800 |
für Pensionsbeiträge
aufgrund eines Wahl- od. Pflegekindes |
0,766 |
für das Wochengeld |
225,000 |
für die Betriebshilfe |
5,724 |
insgesamt daher |
739,850 |
Weiters ist ein
Betrag in Höhe von 20,000 Mio. € als Überweisung an das BMF
(Verwaltungsaufwand) und für Zwecke der Gewährung von Förderungsmaßnahmen nach
dem Studienförderungsgesetz ein Betrag in Höhe von 14,535 Mio. € veranschlagt.
Für Untersuchungen nach dem Mutter-Kind-Paß sind Kosten in Höhe von 30,595 Mio.
€ vorgesehen.
Als Beitrag zum
Fonds zur Mitfinanzierung der In-vitro-Fertilisation sind 5,000 Mio. € und für
die Unterhaltsvorschüsse 100,100 Mio. € veranschlagt.
Für den
Familienhärteausgleich ist ein Betrag von 1,573 Mio. € und für die
Familienberatungsstellen ein Betrag von 10,901 Mio. € vorgesehen. Für die
Förderung sonstiger familienpolitischer Maßnahmen sind 4,011 Mio. € und für
bewußtseinsbildende Maßnahmen zur Sicherung der kontinuierlichen
Inanspruchnahme von Elternbildungsangeboten, Arbeiten im Interesse der Familien
und Generationenbeziehungen, für Informationsmaßnahmen in Verbindung mit
Pensionsbeiträgen für Zeiten der Kinderziehung sowie Maßnahmen zur
Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind insgesamt 2,640 Mio. € veranschlagt.
Für die
Jugendförderung sind 6,957 Mio. € veranschlagt; hievon entfallen auf die
Basisförderung Jugendorganisationen 2,652 Mio. €.
Von den Einnahmen
entfallen auf den Ausgleichsfonds für Familienbeihilfen 5.328,636 Mio. €, davon
insbesondere Dienstgeberbeiträge in Höhe von 3.687,388 Mio. €.
Als Abgang des
Ausgleichsfonds für Familienbeihilfen sind 434,640 Mio. € veranschlagt, der
Bund hat im Gesamtbetrag in Vorlage zu treten.
Für den
Konsumentenschutz sind Förderungen in Höhe von 3,448 Mio. € und Aufwendungen in
Höhe von 0,867 Mio. € vorgesehen; der Ausgabenanteil für den Konsumentenschutz
im Kapitel 19 beträgt somit 0,07 % (sh. Bericht Konsumentenschutz).
Bericht
„Konsumentenschutz“ zum Budgetkapitel 19
Im
Bundesvoranschlag 2006 sind beim Kapitel 19 „Familie, Generationen und Konsumentenschutz“
an Ausgaben insgesamt 5.788,909 Mio. Euro und an Einnahmen 5.328,650 Mio. Euro
veranschlagt.
Darin enthalten
sind für den Konsumentenschutz Förderungen in Höhe von 3,448 Mio. Euro und
Aufwendungen in Höhe von 0,867 Mio. Euro; der Ausgabenanteil für den
Konsumentenschutz im Kapitel 19 beträgt somit 0,07%.
Zusammengefasst
ergeben sich für das Ressort Bundesministerium für soziale Sicherheit,
Generationen und Konsumentenschutz (Kapitel 15, 16 und 19) folgende Ausgaben
und Einnahmen:
|
Kapitel 15 |
Kapitel 16 |
Kapitel 19 |
insgesamt |
|
in Millionen Euro |
|||
Ausgaben |
1.883,015 |
7.086,151 |
5.788,909 |
14.758,075 |
Einnahmen |
23,534 |
12,703 |
5.328,650 |
5.364,887 |
|
Anteil am allgemeinen Haushalt in % |
|||
Ausg. |
2,85 |
10,71 |
8,75 |
22,31 |
Einn. |
0,04 |
0,02 |
8,83 |
8,83 |
Ausgaben |
|||
Von den
Gesamtausgaben des Ressorts entfallen |
|||
auf
Personalausgaben |
51,353
Mio. € |
oder |
0,4% |
und auf
Sachausgaben |
14.706,722
Mio. € |
oder |
99,6% |
(davon gesetzl. Verpfl. |
14.426,674
Mio. € |
oder |
98,1%.) |
Die Gesamtausgaben
des Ressorts verteilen sich im Einzelnen wie folgt:
|
Mrd. € |
% |
Kapitel
15: |
||
Pflegevorsorge
u. Impfschadengesetz ........................................................ |
1,406 |
9,5 |
Kriegsopfer- und
Heeresversorgung .......................................................... |
0,326 |
2,2 |
Maßnahmen für
Behinderte......................................................................... |
0,073 |
0,5 |
Sonstiges |
0,078 |
0,5 |
Kapitel
16: |
||
Sozialversicherung
..................................................................................... |
7,086 |
48,0 |
Kapitel
19: |
||
Jugend, Familie
und Konsumentenschutz................................................... |
5,789 |
39,3 |
An der Debatte zum
Kapitel 15 „Soziale Sicherheit“ und Kapitel 16 „Sozialversicherung“, die sich
an die Ausführungen des Spezialberichterstatters anschloss, beteiligten sich
die Abgeordneten Mag. Christine Lapp, Mag. Walter Tancsits, Theresia Haidlmayr,
Maximilian Walch, Heidrun Silhavy,
Maria Grander, Karl Öllinger,
Dr. Helene Partik-Pablé, Dr. Richard Leutner, Georg Keuschnigg,
Gabriele Heinisch-Hosek, Dietmar Keck, Karl Donabauer, Franz Riepl, Renate Csörgits, Manfred
Lackner, Dr. Werner Fasslabend,
Walter Schopf, Ulrike Königsberger-Ludwig
und die Bundesministerin für soziale Sicherheit, Generationen und
Konsumentenschutz Ursula Haubner.
Zum
„Konsumentenschutz“ im Kapitel 19 sprachen die Abgeordneten Mag. Johann Maier, Dipl.-Ing. Hannes Missethon,
Dr. Gabriela Moser, Dr. Helene Partik-Pablé,
Renate Csörgits, August
Wöginger, Maximilian Walch, Gabriele Heinisch-Hosek, Anna Höllerer,
Walter Schopf, Ulrike Königsberger-Ludwig,
Dr. Richard Leutner, Dietmar Keck sowie die Bundesministerin für soziale Sicherheit,
Generationen und Konsumentenschutz Ursula Haubner.
Zum Thema
„Generationen (Jugend, Familie und Senioren)“ im Kapitel 19 sprachen die
Abgeordneten Mag. Andrea Kuntzl, Anna Höllerer, Sabine Mandak,
Barbara Rosenkranz, Gabriele Binder,
August Wöginger, Karl Öllinger,
Marialuise Mittermüller, Gabriele Heinisch-Hosek, Silvia Fuhrmann,
Dietmar Keck, Kai Jan Krainer,
Heidrun Silhavy, Franz Riepl,
Rosemarie Schönpass, Mag. Elisabeth Grossmann sowie die Bundesministerin für soziale
Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz Ursula Haubner.
Bei der Abstimmung
am 17. März 2005 hat der Budgetausschuss die finanzgesetzlichen Ansätze
der zur Beratungsgruppe VII gehörenden Teile des Bundesvoranschlages 2006
mit Stimmenmehrheit angenommen.
Der
Budgetausschuss stellt somit den Antrag, der
Nationalrat wolle beschließen:
Dem
Kapitel 15 „Soziale Sicherheit“,
dem
Kapitel 16 „Sozialversicherung“, sowie
dem
Kapitel 19 „Familie, Generationen, Konsumentenschutz“
des
Bundesvoranschlages 2006 (830 der Beilagen) wird die
verfassungsmäßige Zustimmung erteilt.
Wien, 2005 03 17
Maximilian
Walch Jakob
Auer
Spezialberichterstatter Obmann