127/J XXII. GP
Eingelangt am:
26.02.2003
ANFRAGE
des Abgeordneten Oberhaidinger
und GenossInnen
an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend Versorgungssicherheit mit Strom trotz Liberalisierung
Seit 1. Oktober 2001 haben in Österreich durch die
Liberalisierung des Strommarktes alle
Kunden die Möglichkeit, ihren Stromversorger frei zu wählen. In anderen
EU-Ländern
(beispielsweise Großbritannien) hat sich gezeigt, dass die vollständige
Liberalisierung des
Strommarktes einen starken Wettbewerb und damit einen Preisverfall nach sich
gezogen
hat. Die Konsequenz daraus war wiederum die Abschaltung unrentabler Kraftwerke,
was
Versorgungsengpässe und Stromausfälle mit allen damit verbundenen Schäden für
Unternehmen und Private gleichermaßen mit sich brachte. Nun schlagen, wie
Medien
berichteten, auch für Österreich Experten der TU Wien in einer Studie Alarm:
Die
Versorgungssicherheit sei nach der Liberalisierung nicht mehr gegeben! Die
Studienergebnisse besagen außerdem, dass europaweit langfristig nur die
Industrie von
niedrigeren Strompreisen profitiere, während die privaten Haushalte die
Verlierer der
Liberalisierung seien.
In der Steiermark kam es in den vergangenen zwei Jahren zu
Engpässen in der
Stromversorgung, ebenso im Raum Salzburg. Das Hochspannungsnetz in diesen
Bereichen
sollte dringend ausgebaut werden, um den durch Betriebsansiedlungen erhöhten
Bedarf zu
decken - statt dessen wird aber in der österreichischen E-Wirtschaft gespart.
Die Versorgungssicherheit wurde zwar im EIWOG festgeschrieben, aber es wurde
kein
Instrumentarium für die entsprechende Sicherstellung eingerichtet. Die Gefahr
von weiteren
Versorgungsengpässen besteht daher trotzdem.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für
Wirtschaft
und Arbeit folgende
Anfrage:
3a. Wenn ja, welches?
9. Wie werden Sie verhindern, dass auch in
Österreich die privaten Haushalte zu Verlierern
der
Liberalisierung (Verschlechterung der Versorgung bei langfristig gleichen
Preisen)
werden, während lediglich die Industrie von niedrigeren Strompreisen
profitiert?