1322/J XXII. GP
Eingelangt am 19.01.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Gaal
und GenossInnen
an den Bundesminister für Landesverteidigung
betreffend dem Nicht-Einsatz der
Herkules-Transportflugzeuge des Österreichischen
Bundesheeres beim Erdbebeneinsatz im Iran
Das Österreichische Bundesheer hat wieder einmal seine
Stärke im Katastropheneinsatz
bewiesen und rasch und gut auf den dringenden Bedarf nach Hilfskräften im
iranischen
Erdbebengebiet
reagiert. Es wurden 120 Soldaten der AFDRU (Austrian Forces Desaster
Relief Unit), 16 Mann der Spezialeinheit SARUV (Search and Rescue Unit
Vorarlberg) sowie
Hundeführer und Suchhunde der Hundestaffel des Wiener Landesfeuerwehrverbandes
und der
Freiwilligen Feuerwehr Kapfenberg und des Roten Kreuzes zum Hilfseinsatz in das
Erdbebengebiet in den Iran entsandt.
Die Mannschaft ist mit einem gecharterten Airbus
geflogen, das notwendige Rotkreuz-
Material
wurde in Kerman aus dem Airbus in ein Herkules-Transportflugzeug umgeladen, um
in das rund 180 km entfernte Bam geflogen zu werden.
Schon am 28. Dezember 2003 in den frühen Morgenstunden
war das erste Transportflugzeug
mit
dem Material des Bundesheeres im Iran eingetroffen. Insgesamt standen drei
Transportmaschinen
im Einsatz. Nach Medienberichten handelte es sich dabei um Iljuschin-
76-Transportmaschinen.
Die erfolgreichen Helfer sind am 2. Jänner 2004 mit einer
Chartermaschine wieder in
Schwechat
gelandet.
Die Fahrzeuge wurden samt mitgeführtem schwerem
Rettungs- und Bergegerät mit drei
Frachtmaschinen am 1. und 2. Jänner 2004 nach Österreich ausgeflogen.
Das Österreichische Bundesheer verfügt derzeit über zwei
Herkules-Flugzeuge, im Jänner
2004 wird das dritte Flugzeug zulaufen. Nach Angaben des Verteidigungsministers
sind für
das
Jahr 2004 insgesamt 1.000 Herkules-Flugstunden im Budget geplant.
Es ist den unterzeichneten Abgeordneten völlig
unerklärlich, dass die Herkules-
Transportflugzeuge
des Österreichischen Bundesheeres beim Erdbebeneinsatz im Iran, bei
einer
der Sternstunden der humanitären Transportfliegerei, nicht eingesetzt wurden.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten an den
Bundesminister für Landesverteidigung
daher
nachstehende
Anfrage:
1. Mit
welchem Charterflugzeug flogen die Spezialisten des Österreichischen
Bundesheeres und die zivilen Helfer in das Einsatzgebiet im Iran?
2. Laut
Medienberichten wurde das Rotkreuz-Material in Kerman vom Airbus in ein
Herkules-Transportflugzeug
umgeladen. Um welches Herkules-Transportflugzeug
handelte es sich dabei?
3. War
dies ein österreichisches Herkules-Transportflugzeug?
Wenn
nein, wem gehörte das Herkules-Transportflugzeug?
4. Laut
Medienberichten wurden drei Transportflugzeuge der Marke „Iljuschin-76“
eingesetzt. Sind diese Angaben richtig?
Wenn ja, von welcher Fluglinie wurden diese
Iljuschin-76-Transportmaschinen
angemietet?
5. Die
erfolgreichen Helfer sind am 2. Jänner 2004 mit einer Chartermaschine wieder in
Österreich gelandet. Um welche Chartermaschine handelte es sich dabei?
6. Das Rettungs- und
Bergegeräte wurde mit drei Frachtmaschinen am l. und 2. Jänner
2004
nach Österreich ausgeflogen. Um welche drei Frachtmaschinen handelte es sich
dabei?
a) Waren
das wieder Iljuschin-76-Transportmaschinen?
b) Wenn
ja, von welcher Fluglinie wurden diese Iljuschin-76-Transportmaschinen
angemietet?
7. Ist
es richtig, dass das Österreichische Bundesheer im Dezember 2003 über zwei
Herkules-Transportflugzeuge
verfügte?
Wenn ja, warum wurden die beiden
Herkules-Transportflugzeuge nicht für diesen
Katastropheneinsatz
eingesetzt?
8. Wie
hoch sind die anfallenden Kosten:
a)
Für die Anmietung eines Charterflugzeuges für den Transport von Wien-
Schwechat
nach Kerman?
b) Für
den Transport des Rotkreuz-Materials durch ein Herkules-Transportflugzeug
von
Kerman nach Bam?
c) Wie hoch
waren die Kosten für die drei Transportflugzeuge, die das Material von
Österreich
in den Iran geflogen haben?
d) Wie hoch waren die
Kosten für die Chartermaschine, die die Helfer am 2. Jänner
2004
wieder nach Österreich zurückgebracht hat?
e) Wie hoch
waren die Kosten für die drei Frachtmaschinen, die das Bergegerät
wieder
nach Österreich ausflogen?
f) Wie hoch
waren die Kosten für „Flugeinsätze“ in diesem Zusammenhang
insgesamt?