1390/J XXII. GP
Eingelangt am 29.01.2004
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Doris Bures
und
GenossInnen
an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend Absiedelung des Gerichtsgebäudes Riemergasse
- ein ganzes
Viertel stirbt!
Durch die Abwanderung der Gerichte aus dem Amtsgebäude
Riemergasse in
den „City Tower" im 3. Wiener Gemeindebezirk entstanden nicht nur
unerklärbar
hohe Kosten, darunter eine 600.000 Euro-Provision an Grasser-
Freund
Ernst Karl Plech, sondern wirkt sich diese Absiedelung auch extrem
negativ
auf die Infrastruktur dieses Bezirksteiles aus. So musste im Februar
letzten Jahres nach 139 Jahren die Porzellan-Dynastie Thun-Hohenstein die
Rollläden
endgültig schließen. Für die prominente Adresse lässt sich nur
sehr
schwer ein Nachmieter finden. Die Abgänge der umliegenden Geschäfte
sind
dramatisch. Der Obmann der „IG-Wollzeile", Wolfgang Ruff, erläutert,
dass
insgesamt 2.000 Kunden pro Tag fehlen (Die Presse vom 24.11.2003).
Unklar
ist nach wie vor, wie das unter Denkmalschutz stehende
Gerichtsgebäude nachgenutzt werden soll. Ideen rund um einen Verkauf
scheiterten
bisher, auch ein Hotelprojekt konnte durch die
Bundesimmobiliengesellschaft nicht verwirklicht werden.
Die über die Verödung des Viertels Riemergasse besorgten
Gewerbetreibenden
mussten auch zur Kenntnis nehmen, dass die gesamte
Inneneinrichtung des ehemaligen Gerichtsgebäudes systematisch und auch
völlig
sinnlos vernichtet wurde, sodass eine Nachnutzung absolut
verunmöglicht wird. Durch die Räumung und Entsorgung sämtlicher
Einrichtungsgegenstände
ist eine auch nur temporäre Nutzung des
ehemaligen
Gerichtsgebäudes für Ausstellungen oder andere
Veranstaltungen
absolut ausgeschlossen.
Aus
den genannten Gründen richten die unterzeichneten Abgeordneten an
den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit nachstehende
Anfrage:
1. Welche Kosten werden
durch die Leerstehung des Amtsgebäudes
Riemergasse monatlich hervorgerufen?
2. Wie wird das
Amtsgebäude Riemergasse momentan gewartet, wird
dieses Gebäude beheizt und wie wird Vorsorge getroffen, um einem
vorzeitigen Verfall dieses historischen Gebäudes vorzubeugen?
3. Seit wann wird dieses Gebäude bisher nicht
genutzt und auf welchen
Gründen beruht die Leerstehung?
4. In welcher Form
wurden Verkaufs- bzw. Verwertungsstrategien für
diese Liegenschaft
erarbeit und warum konnten diese bisher nicht
umgesetzt werden?
5. Inwieweit wurden bei
der Absiedelung der Gerichte aus dem
Amtsgebäude
Riemergasse Überlegungen hinsichtlich der
Infrastruktur dieses
Bezirksteils angestellt, wie lauteten diese und
sind diese in die Absiedelungsentscheidung
eingeflossen?
6. Ist es richtig, dass sämtliche
Einrichtungsgegenstände des
Amtsgebäudes
Riemergasse vernichtet bzw. entsorgt wurden und
wenn ja, aus welchen Gründen gab es diesbezüglich keine
Nachnutzungsmöglichkeiten?
7. Welche Akzente werden
durch Ihr Ressort gesetzt, um der drohenden
Verödung eines ganzen Bezirksteiles
entgegenzuwirken?