1488/J XXII. GP
Eingelangt am 25.02.2004
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Petra Bayr und
GenossInnen
an die Bundesministerin für auswärtige
Angelegenheiten betreffend die Besetzung
des Aufsichtsrat der Austrian Development Agency (ADA).
Wie sich aus der Beantwortung unserer Frage hinsichtlich
der Bestellung der
Aufsichtsratmitglieder der ADA durch Ihr Ministerium ergibt, hat das
Außenministerium von sechs zu nominierenden Personen sechs Männer bestellt.
Damit wird dem Aufsichtsrat der österreichischen Agentur für
Entwicklungszusammenarbeit tatsächlich nur ein weibliches Mitglied angehören
(bestellt durch das Finanzministerium), sodass dies ein anachronistisches
Geschlechterverhältnis mit übermäßigem Männerübergewicht ergibt.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen
daher an die Bundesministerin für
auswärtige Angelegenheiten folgende
Anfrage:
1. Ist Ihnen bewusst, dass Sie
tatsächlich von sechs zu nominierenden
Personen keine einzige Frau genannt haben?
2. Ist Ihnen keine den genannten Herren in Qualifikation
zumindest ebenbürtige
Frau bekannt?
3.
Wenn nein, wie gedenken Sie dieses Informationsdefizit aufzufüllen?
4. Wenn ja, weshalb haben Sie
dennoch einer rein männlichen Riege den
Vorzug gegeben?
5. Ist Ihnen Ihre Vorbildwirkung in Sachen Frauenförderung
durch Ihre Funktion
als Außenministerin der Republik Österreich hinreichend bewusst?
6. Abseits der Frage nach einer
Frauenquote: Meinen Sie nicht, dass es sich
schickte, wenigstens den Anschein von gleichwertiger Mitbestimmung durch
weibliche Personen zu wahren?
7. Wie bringen Sie die Bestellung
von 100 Prozent Männer in den Aufsichtrat der
ADA mit dem Gender-Mainstreaming-Programm Ihres Ressorts in Einklang?
8. Glauben Sie nicht, dass ein Gender-Mainstreaming-Programm
unglaubwürdig
wirkt, wenn Sie ausschließlich Männer
in eine wichtige Funktion bestellen?
9. Ist es Ihrer Meinung nach nicht konterkarierend, wenn im EZA
Gesetz die
Gleichstellung der Geschlechter
als ein wichtiges Prinzip festgeschrieben ist
und bei der Besetzung des
ADA-Aufsichtsrates genau das Gegenteil
realpolitisch umgesetzt wird?
10. Wenn ja, wie rechtfertigen Sie diesen Widerspruch?