1586/J XXII. GP
Eingelangt am 24.03.2004
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ANFRAGE
der Abgeordneten
Lichtenberger, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister
für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend beabsichtigte
teilweise Einstellung des Personenzugsverkehrs auf der Bahnlinie über den Gerichtsberg
(Niederösterreichische Südwestbahn)
Die
NÖ Südwestbahn, auch als Triestingtalbahn, Traisentalbahn und „Gerichtsberg“
bezeichnete Regionalbahn, verbindet St. Pölten Hbf an der Westbahn und
Leobersdorf an der Südbahn über Traisen, Hainfeld, den Gerichtsberg, Kaumberg,
Weißenbach/Triesting und Berndorf.
Nach den Grünen
vorliegenden Informationen soll zwischen Hainfeld und Weißenbach/Triesting mit
Fahrplanwechsel im Dezember 2004 der Personenverkehr eingestellt werden. Nach
dem derzeit gültigen Fahrplan sind auf dieser Strecke an Werktagen (Mo-Fr) im
Abschnitt Weißenbach-Kaumberg 12 Zugpaare, an Samstagen 8 Zugpaare, an Sonn-
und Feiertagen 7 Zugpaare unterwegs.
Über den Gerichtsberg
(Kaumberg-Hainfeld) sind es werktags (Mo-Fr) 6 Zugpaare, an Samstagen 4 und an
Sonn- und Feiertagen 7 Zugpaare. Die Fahrzeit für die Gesamtstrecke St.Pölten
Hbf - Leobersdorf beträgt allerdings nicht ganz zeitgemäß fast 2 Stunden, was
dämpfend auf die Nachfrage wirken könnte. Dies wäre jedoch durch eine Attraktivierung
der Strecke veränderbar. Die Kosten könnten zugleich durch technische
Modernisierung sowie durch Umstellung auf Triebwagen reduziert werden.
Stattdessen soll der
Personenzugbetrieb auf dem Teilabschnitt Weißenbach-Hainfeld auf Nostalgiezüge
am Wochenende reduziert werden, unter der Woche würde nur mehr Güterverkehr auf
dieser Teilstrecke verbleiben. Der Personenverkehr würde auf die Straße
verlegt. Eine solche Entwicklung überrascht zwar im Bundesland Niederösterreich
nicht, wo von Bundes- wie Landesseite wie kaum anderswo hochrangige Straßen
größten Ausmaßes geplant sind, von der Transitautobahnbrücke S5/S33 bei
Traismauer über den Ausbau der S33, die Schnellstraße
St.Pölten-Wilhelmsburg-Traisen bis zu den zahlreichen Ausbauprojekten im Raum
Wien und im südlichen Wiener Becken. Die Rücknahme des Angebots im Bahnverkehr
steht jedoch im Widerspruch zum auf Bundes- wie Landesebene wiederholt
angekündigten Ziel der Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen
daher folgende
ANFRAGE: