159/J XXII. GP
Eingelangt am:
06.03.2003
ANFRAGE
der Abgeordneten Prähauser
und GenossInnen
an den Bundeskanzler
betreffend Kosten der Eurofighter
Der britische Rüstungskonzern BAE Systems (ein Teil des
EADS-Eurofighter-Konsortiums)
will an Saudi-Arabien - laut einem Bericht des Londoner „Observer"
- 50 Eurofighter zum
Stückpreis von rund 53 Mio. Euro verkaufen - also um die Hälfte billiger als
sie Österreich
angeboten wurden. Denn Österreich soll für 18 Kampfjets des gleichen
Typs mindestens 2
Mrd. Euro (111 Mio. pro Stück) bezahlen.
Österreich braucht keine neuen Kampfflugzeuge, weil es von befreundeten Staaten umgeben
ist. Daher ist derartiges Kriegsgerät überflüssig. Nur Menschen, die die Sicherheitspolitik
nicht ernst nehmen, glauben, dass 18 Kampfflugzeuge über die desolaten Zustände bei der
Ausrüstung des Bundesheeres hinwegtäuschen können.
Sanierte Kasernen und gut ausgerüstete Soldaten sind jedenfalls wichtiger als ein paar neue
Kampfflugzeuge.
Die SPÖ würde die 2 Mrd. Euro für die Kampfflugzeuge
anders verwenden: nämlich für die
zügige Sanierung der Kasernen, die Verbesserung der Ausrüstung für die
Soldaten, für eine
steuerliche Entlastung der kleinen und mittleren Einkommen, für die
Ankurbelung der
Wirtschaft und für die Sicherung der Pensionen. Außerdem würde die SPÖ
mit dem Ausbau
und der Verbesserung aktiver Arbeitsmarktprogramme die Chancen für jeden
Einzelnen am
Arbeitsmarkt verbessern.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundeskanzler nachstehende
Anfrage:
1. Weshalb kosten die von der
Bundesregierung beschlossenen Eurofighter doppelt so
viel, wie jene vergleichbaren Eurofighter die nach Saudi-Arabien
geliefert werden
sollen?
2. Werden sie im Lichte dieser
Informationen mit dem EADS-Eurofighter Konsortium
neue Verhandlungen aufnehmen, um den gleichen Kaufpreis für die
Eurofighter wie
Saudi-Arabien zuerziehlen?
a.)
Wenn ja, wann?
b.)
Wenn nein, warum nicht?