1627/J XXII. GP

Eingelangt am 25.03.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Maga. Melitta Trunk und GenossInnen

an den Vizekanzler und Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Lärm- und Abgasschutzmaßnahmen für die Anrainergemeinden der
Tauernautobahn A10

Durch den bevorstehenden Ausbau der Tauernautobahn (Bau der zweiten Tunnelröhren für
Katschberg- und Tauerntunnel) wird es auf der Tauernautobahn (A10) in den nächsten Jahren
zu einer enormen Verkehrszunahme kommen. Auch das Auslaufen des Transitvertrags trägt
zu diesem Anstieg des Verkehrsaufkommens bei. Unabhängige Untersuchungen der
Anrainergemeinden gehen davon aus, dass in 20 Jahren das tägliche Verkehrsaufkommen auf
der A10 den heutigen Sommer-Spitzentagen (rd. 48.000 Fahrzeuge) entspricht.

Wegen dieser absehbaren Verkehrszunahme sind entsprechende Lärm- und
Abgasschutzmaßnahmen für die Anrainergemeinden der A10 von besonderer Bedeutung. So
hat zum Beispiel der Gemeinderat der Kärntner Gemeinde Trebesing schon am 13. Dezember
2001 die Verantwortungsträger von Bund, Land und ASFINAG aufgefordert, rasch mit der
Projektierung und Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen zu beginnen.

Mit Zustimmung des Landes Kärnten hat sich von Juni bis Dezember 2002 eine breit besetzte
Lärmschutz-Arbeitsgruppe intensiv mit dem Thema beschäftigt und Lösungsvarianten
erarbeitet. Das Ergebnis liegt seit Jänner 2003 vor und besagt, dass Einhausungen und
begleitende Maßnahmen (erhöhte Lärmschutzwände, Tempolimits, Flüsterasphalt usw.) zum
Schutz der Autobahnanrainer unerlässlich sind, wobei für die Anrainergemeinden eine
durchgängige Einhausung weiter Streckenteile am besten wäre.

Wegen des baldigen Baubeginns hat der Gemeinderat der Kärntner Gemeinde Trebesing am
10. Oktober 2003 einstimmig Forderungen zum Al0-Ausbau beschlossen, und diese am 18.
Dezember 2003 nochmals ergänzt.

Sie selbst haben in ihrer Anfragebeantwortung 291/AB vom 26. Mai 2003 zu
Umweltentlastungsmaßnahmen im Zuge des Baues der zweiten Al0-Tunnelröhren folgendes
ausgeführt: „Mein Vorgänger Ing. Reichhold hat sich zur vollen Unterstützung wirtschaftlich
vertretbarer Umweltentlastungsmaßnahmen bereiterklärt. Selbstverständlich werde auch ich
solche Maßnahmen unterstützen".


Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage

1.                               Wann ist beim Ausbau der A10 der genaue Baubeginn der zweiten Tunnelröhren für
den Katschbergtunnel und den Tauerntunnel geplant und wann wird der Baubeginn
realistischerweise tatsächlich sein?

2.                               Wann sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein und wann ist mit der Eröffnung der
zweiten Tunnelröhren zu rechnen?

3.                               Wie hoch belaufen  sich die  geplanten  Kosten für die Errichtung  der beiden
Tunnelröhren (bitte um detaillierte Angabe für alle Projektschritte, Bauphasen und
sonstigen Gliederungen der beiden Projekte)?

4.               Welche    finanziellen    Mittel    sind    für    die    Errichtung    von    Lärm-    und
Abgasschutzmaßnahmen vorgesehen? (Bitte um detaillierte Angabe nach Maßnahme
und Streckenabschnitt)

5.                               Welche Lärmschutzeinrichtungen (Flüsterasphalt, Lärmschutzwände, Einhausungen,
usw.) sind konkret geplant? (Bitte um detaillierte Angabe für jeden Streckenabschnitt)

6.                               Welche sonstigen Lärm- und Abgasschutzmaßnahmen (Fahrverbote, Tempolimits,
usw.)   sind   vorgesehen?   (Bitte   um   detaillierte   Angabe   nach   Maßnahme   und
Streckenabschnitt)

7.                               Welche sonstigen Maßnahmen für die betroffenen Regionen sind daneben geplant?

8.                               Mit welcher Erhöhung des Verkehraufkommens rechnen Sie durch den Vollausbau der
A10 (bitte wenn möglich um detaillierte Angabe)?

9.                               Gibt es zur erwartbaren Erhöhung des Verkehrsaufkommens auf der A10 bereits
Studien, Untersuchungen, usw...? Wenn ja: Welche und mit welchen konkreten
Ergebnissen?

10.                        Welche Behinderungen, Staupotentiale, usw. werden während der Bautätigkeit zu
erwarten sein? Gibt es Planungen für zusätzliche Züge der ÖBB-Tauernschleuse?

11.                        Welche Beeinträchtigungen werden während der Bautätigkeit für die Anrainer Innen
erwartet und welche Ausgleichsmaßnahmen sind vorgesehen?

12.                        Gibt es bereits verbindliche Vereinbarungen (Verträge usw.) zwischen der ASFINAG
und den betroffenen Gemeinden hinsichtlich der Lärm- und Abgasschutzmaßnahmen?
Falls Nein: Warum wirken Sie als verantwortlicher Bundesminister nicht auf die
ASFINAG ein, solche Vereinbarungen zu treffen damit die Anrainerinnen rechtsgültig
wissen, wann und mit welchen Verbesserungen ihrer Lebensqualität sie rechnen
können?