1640/J XXII. GP
Eingelangt am 01.04.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der
Abgeordneten Heidrun Silhavy und GenossInnen
An den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend Bekämpfung der illegalen
Beschäftigung
In
der Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Soziales am 16. März 2004 wurde ein
umfassender Gesetzesantrag der SPÖ (182/A) mit der Mehrheit der Abgeordneten
der ÖVP
und FPÖ vertagt. Im Zuge der Debatte zu dem Antrag 182/A meinten Sie, alles,
was zur
Bekämpfung von Schwarzarbeit getan werde, müsse in Verhältnismäßigkeit zu dem
stehen,
was generell zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit unternommen
werde. Die
Kontrollen dürften nicht überschießend sein. Des weiteren verwiesen Sie in
Ihren
Ausführungen auf die Tätigkeit der KIAB und
des Personalstandes von 183 MitarbeiterInnen.
Unter der Internetadresse:
http://www.bmf.gv.at/Zoll/Wirtschaft/KontrolleillegalerA1583/_start.htm
kann man folgendes nachlesen:
Steuerhinterziehung,
Sozialversicherungsbetrug und illegale Beschäftigung
von Ausländern werden in Tateinheit begangen. Durch die
Ansiedelung der
Prüfung im Rahmen der Finanzverwaltung in Verbindung mit
der
Verständigungspflicht ist ein Höchstmaß von Synergien
erzielbar, da jede
illegale Beschäftigung von Ausländern im Zusammenhang mit
Steuerhinterziehung und Sozialversicherungsbetrug steht.
Steuer- und Abgabenbetrug führt zu
Wettbewerbsverzerrungen, schadet
der Wirtschaft und jedem einzelnen, der dadurch eine höhere
Steuerleistung erbringen muss. Bei der Betrugsbekämpfung
durch das
Bundesministerium für Finanzen geht es nicht darum, die Wirtschaft durch
verstärkte Kontrollen zu belasten, sondern faire
Bedingungen für alle
Teilnehmer am Wirtschaftsleben herzustellen.
Die Kontrolle der illegalen
Ausländerbeschäftigung (KIAB) ist seit 1. Juli
2002 im Bundesministerium für Finanzen angesiedelt. Weiters haben die
Geschäftsstellen des Arbeitsmarktservice und die
Zollbehörden gemäß die
zuständigen Behörden zu verständigen, wenn sie im Rahmen
ihrer
Tätigkeit zu dem begründeten Verdacht gelangen, dass eine Übertretung
arbeitsrechtlicher, sozialversicherungsrechtlicher, gesundheits- und
umweltschutzrechtlicher, abgabenrechtlicher oder
gewerberechtlicher
Vorschriften vorliegt.
Zielsetzung
der Kontrolle illegaler Ausländerbeschäftigung
Sicherung der Lohn- und
Arbeitsbedingungen inländischer und integrierter
ausländischer Arbeitskräfte vor allem in Hinblick auf die
Entwicklung der
österreichischen Arbeitsmarktlage
•
Einhaltung der Bestimmungen des im
Ausländerbeschäftigungsgesetzes im Interesse aller
Arbeitssuchenden, aber auch der Unternehmer, die die gesetzlichen
Vorschriften einhalten
•
Bundesweite und flächendeckende Kontrolle
durch KIAB-
Einsatzteams
Bemerkenswerterweise führte Abgeordneter Dr. Mitterlehner
aus, dass es innerhalb der WKÖ
eine
Arbeitsgruppe gäbe, welche sich mit der Frage der sofortigen Anmeldung von
Beschäftigten
im Baugewerbe auseinandersetze. Daraus lässt sich logischerweise nur ableiten,
dass
mit den derzeitigen gesetzlichen Regelungen eine wirksame Bekämpfung der
illegalen
Beschäftigung auch aus Sicht der Wirtschaftskammer nicht möglich ist.
Die Frage ob seitens
des
Ressorts eine Vorlage zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung erarbeitet
werde, oder
in
absehbarer Zeit ein Begutachtungsentwurf seitens ihres Ministeriums zu erwarten
sei,
haben sie mit nein beantwortet.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den
Bundesminister für Wirtschaft und
Arbeit
nachfolgende
ANFRAGE:
1.
Wie viele KIAB Dienststellen gibt es?
2.
Wie ist der Personalstand in den einzelnen KIAB
Dienststellen?
3.
Wie viele Kontrollen wurden im Jahr 2003 durch die KIAB
durchgeführt?
4.
Wie viele illegal Beschäftigte wurden dabei
festgestellt?
5.
Wie viele Strafanzeigen wurden gestellt?
6.
Wie viele Kontrollen erfolgten nach den einzelnen
Wirtschaftsklassen (nach
Klasseneinteilung
des AMS)?
7.
Wie hoch wird der Anteil der Schattenwirtschaft, gemessen
in Prozent am BIP,
Seitens
des Ressorts eingeschätzt?
8.
Gibt es sonstige Untersuchungen, Studien oder
wissenschaftliche Arbeiten
zum
Thema Schattenwirtschaft in Österreich?
Wenn ja, von wem?
9. Ist die Bekämpfung der illegalen Beschäftigung aus
Sicht des Ressorts ein
arbeitsmarktpolitisches Anliegen?
10. Ist die Bekämpfung der illegalen Beschäftigung aus
Sicht des Ressorts ein
wirtschaftspolitisches Anliegen?
11.
Sind Sie der Meinung, dass in Österreich bereits alle
möglichen gesetzlichen
Maßnahmen zur Bekämpfung der illegalen Beschäftigung ausgeschöpft sind?
12.
Welche Strategie verfolgt die EU zum Thema
Schwarzarbeitsbekämpfung?
13.
Welche Maßnahmen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit gibt es
in den anderen
Staaten
der EU?