1698/J XXII. GP

Eingelangt am 05.05.2004
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ANFRAGE

der Abgeordneten Gerhard Reheis

und GenossInnen

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend der Ergebnisse des ÖAMTC-Tunneltests 2004 in Bezug auf den Roppener Tunnel

Die Tunnelstudie des ÖAMTC ergab bei den sechs in Österreich getesteten Tunnels (Amberg;
Felbertauern; Leermoser; Notizmühle; Roppener; Steinhaus) zwei mal die Bewertung „Sehr
Gut", zwei mal „Gut", ein mal „Ausreichend" und ein mal „Bedenklich".
Der als bedenklich eingestufte Tunnel ist der Roppener Tunnel. Diesen Tunnel befahren pro
Tag im Durchschnitt 18 500 Fahrzeuge. Er liegt mit seiner Unfallstatistik von neun Unfällen
im Jahr 2003 deutlich vor den zwei anderen getesteten Tiroler Tunnels (Felbertauern: sechs;
Leermoser: null)

Obwohl der Roppener Tunnel erst kürzlich nach dem selben Sicherheitskonzept der
ASFINAG aufgerüstet worden ist wie der Leermoser Tunnel, deckte der ÖAMTC hier
entscheidende Mängel auf: Die Abstände zwischen den Pannenbuchten (1.272 m) und den
Notrufnischen (424 m) sind zu groß, und sie entsprechen nicht der EU-Tunnel-Richtlinie.
Weiters fehlt eine automatische Erfassung von Verkehrsstörungen und Benutzung der
Pannenbuchten. Diese ist laut ÖAMTC in anderen Tunnels längst Standard. Auch der Bau
einer zweiten Röhre ist laut ÖAMTC für die Sicherheit dieses Tunnel dringend notwendig.

Somit ist der Roppener Tunnel in puncto Sicherheit nicht nur das Schlusslicht Tirols sondern
einer der gefährlichsten Tunnel Österreichs. In unserer stark frequentierten Tourismusregion
ist dieser Zustand äußerst dramatisch und höchst beunruhigend, deshalb stellen die
unterzeichnenden Abgeordneten folgende


Anfrage:

1.              Sind Ihnen die Ergebnisse des ÖAMTC-Tunnel-Tests 2004 in Bezug auf den Roppener
Tunnel bekannt?

2.              Wie erklären Sie sich die gravierenden Mängel, trotz der erst kürzlich erfolgten Sanierung
des Roppener Tunnel?

3.              Welche Maßnahmen werden Sie in Hinblick auf die Nonkonformität mit der EU-Tunnel-
Richtlinie (Abstand der Pannenbuchten und Notrufnischen) ergreifen?

4.              Ist geplant die weiteren vom ÖAMTC angeführten Mängel zu beheben?

5.              Falls ja, in welchem Zeitraum?

6.              Wann werden die Bauarbeiten für den Bau einer dringend notwendigen zweiten Röhre im
Roppener Tunnel beginnen?

7.              Wann kann mit dem Abschluss dieser Arbeiten gerechnet werden?