1871/J XXII. GP

Eingelangt am 09.06.2004
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Anfrage

der Abgeordneten Lackner

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend den Ärzte-Abbau im AKH

 

 

In der "Neue Kronen-Zeitung" vom 08. Juni 2004, war auf der Seite 22 zu lesen:

 

„Kritik an Ärzte-Abbau im AKH

 

137 Mediziner-Posten werden wegrationalisiert Riesenärger im Wiener Rathaus:

 

 Jeder zehnte Ärzteposten im AKH wird eingespart, ab 2005 gibts 137 (!) Mediziner weniger im Großspital. Der Sparkurs des Bundes sorgt nun im Rathaus für Riesenärger: Schließlich werden so Tausende Patienten in andere Wiener Spitäler gezwungen, obwohl die Stadt jährlich 150 Millionen Euro für das AKH ausgibt.

 

 Weder mit dem Finanzstadtrat noch mit der Gesundheitsstadträtin war diese Einsparungs-Idee abgesprochen, erfuhr die "Krone" aus dem Rathaus. Dementsprechend groß ist der Ärger über VON RICHARD SCHMITT

 

 den vom Rektor der Medizin-Uni Wolfgang Schütz befohlenen Postenabbau. "Die Stadträtin bedauert zutiefst diese Maßnahme. Natürlich wird das weitere Auslagerungen in andere Wiener Spitäler zur Folge haben", so eine Sprecherin der Politikerin. Das Abdrängen "uninteressanter Routinefälle" in die hauptsächlich von der Stadt finanzierten Krankenhäuser belastet künftig noch mehr Wiens Gesundheitsbudget.

 

Rektor Schütz verteidigt den Stellenabbau: Das knappe Bundesbudget sei schuld; ohne Einsparungen drohe eine Veralterung des Geräteparks. Die Postenkürzung soll 9 Millionen Euro bringen.

 

Über die Folgen der AKH-Sparerlässe berichtete die "Krone" schon mehrmals:

 

Am 20. 12. 2002, dass bereits 200 Herz-Patienten auf lebensrettende Operationen warten. Vor allem deshalb, weil Spitalspersonal fehlt.

 

Am 5. 4. 2003, dass sich - aus Spargründen - schmerzlindernde Operationen für Hüftgelenks-Patienten um bis zu 20 Wochen verzögern.

 

Und am 23. 3. 2004 meinte der AKH-Chef nach dem Tod einer Patientin bei einer - aus Personalnot in der Nacht - durchgeführten Dialyse: "Wir sind am Limit."

 

Am 11. 5. 2004 warnten AKH-Gynäkologen, dass nur noch drei statt 13 Ärzte die jährlich Tausenden, wichtigen Untersuchungen an schwangeren Frauen durchführen dürfen. Sie sagten: "Schlimm. Schließlich gehts bei uns um Leben und Tod."

 

Und nun werden 137 Ärzteposten gestrichen.“


 

 

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen nachstehende

 

Anfrage

 

 

1.                  Wie viele ÄrztInnenposten gab es an den UNI-Kliniken im Wiener AKH zum Stichtag
4. Februar 2000?

2.                  Wie viele ÄrztInnenposten gab es an den UNI-Kliniken im Wiener AKH zum Stichtag
31. Mai 2004?

3.                  Wie viele ÄrztInnenposten werden wann an den UNI-Kliniken im Wiener AKH eingespart?

4.                  Warum werden diese ÄrztInnenposten eingespart?

5.                  Wie hoch sind die zu erwartenden Kosten die der Gemeinde Wien durch die „Leistungsverlagerungen“ in den Jahren 2005 – 2010 entstehen werden?

6.                  Werden der Gemeinde Wien diese zusätzlichen Kosten abgegolten?
a)      Wenn ja, in welcher Höhe?

b)     Wenn nein, warum nicht?

7.                  Was werden Sie konkret unternehmen, damit die Wartezeiten für Herz-, Hüftgelenks-, Dialyse- und Gynäkologie-PatientInnen an den UNI-Kliniken im Wiener AKH verkürzt werden?