Eingelangt am 16.06.2004
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Maier
und GenossInnen
an die Bundesminister für Finanzen
betreffend
„Meeresfrüchte – Zollkontrollen – Rückstände“
Testberichten von Verbraucherorganisationen in den
EU-Mitgliedstaaten ist zu entnehmen, dass Meeresfrüchte oft gefährliche
Schadstoffmengen aufweisen. Von den Fragestellern werden unter Meeresfrüchte
Krustentiere (Garnelen, Hummer, Scampi, Langusten, Taschenkrebs), Schalentiere
(d.s. Austern, Miesmuschel, St. Jakobsmuschel, Venusmuschel, etc.) und
Weichtiere (d.s. Sepia, Tintenfisch, Kalmar, Krake etc.) verstanden. Muscheln
speichern beispielsweise Schwermetalle und Gifte (PSP und DSP-Toxine). Für
diese Vergiftung sind bestimmte toxische Algen verantwortlich. In Asien
(Thailand, Indien, China, Indonesien, Vietnam etc.) und Lateinamerika werden beispielsweise
Garnelen (Krevetten) in Zuchtteichen gezüchtet.
Diese Zucht verursacht enorme – teilweise irreversible –
Belastungen. Mangrovenwälder werden abgeholzt, Laichgebiete zerstört, Böden und
Grundwasservorkommen belastet, Küstengewässer verschmutzt und Menschen von
ihrem Land vertrieben. Nachgewiesen
wurden in den letzten Jahren verbotene Rückstände des Antibiotikums
Chloramphenicol und das ebenfalls verbotene und krebserregende Antibiotikum
Nitrofuran. Höhere Konzentrationen von Blei wurden bei Meeresfrüchten in Dosen
festgestellt.
Fast 40 % aller Muscheln aus dem Mittelmeer sind mit
Hepatitis-A-Viren verunreinigt, etwa jede fünfte ist beim Verzehr
hochinfektiös. Das ist das Ergebnis mehrerer Studien, die die Qualität von
Muscheln und Schalentieren aus dem Mittelmeer untersucht haben, berichtete vor
kurzem die deutsche Zeitung „Welt am Sonntag“.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die
Bundesminister für Finanzen nachstehende
Anfrage:
- Wie
viele Tonnen Meeresfrüchte (Krusten-, Schalen und Weichtiere) wurden in
den Jahren 2002, 2003 und 2004 (31.05.2004) aus Drittstaaten nach
Österreich importiert (Aufschlüsselung auf Jahre und Tonnen sowie
Herkunftsland)?
- Wie
viele Ladungen Meeresfrüchte aus Drittstaaten mussten in den Jahren 2002
und 2003 beim Import zurückgewiesen werden? Wie viele 2004 (Ersuche
jeweils um Angabe der Menge in Tonnen, des Grundes, des Herkunftslandes
und Bekanntgabe der Art)?
- Wie
viele Proben Meeresfrüchte wurden in den Jahren 2002 und 2003 in Österreich
durch den Zoll gezogen? Welche Produkte betraf dies konkret (Ersuche um
namentliche Bekanntgabe)?
- Wie
viele Proben importierter Meeresfrüchte wurden 2002 und 2003 im Auftrag
des BMF analysiert? Welche Produkte bzw. Produktgruppen betraf dies (Ersuche
um namentliche Bekanntgabe)?
- Auf
welche Stoffe wurden die Proben (Produkte) jeweils analysiert
(Aufschlüsselung der einzelnen Stoffe und Produkte bzw. Produktgruppen)?
Wurde dabei jeweils auch auf Chloramphenicol, Nitrofuran, TBT (Zinnorganische
Verbindungen) DSP-Toxine, PSP-Toxine, Cadmium, Blei, Konservierungsmittel
(z.B. Sorbinsäure, Benzoesäure) und auf mikrobiologische Mängel (z.B.
Bakterien, Keime, Hefe und Schimmelpilze) untersucht? Wenn nein, warum
nicht?
- Welche
konkreten Ergebnisse erbrachten die Analysen von importierten
Meeresfrüchten in den Jahren 2002 und 2003 (Aufschlüsselung auf
festgestellte Stoffe, Grenzwertüberschreitungen und Produkte)? Wie viele
und welche Meeresfrüchte wurden beim Import als gesundheitsschädlich, verdorben,
verfälscht, falsch bezeichnet oder wertgemindert beurteilt (Ersuche um
Bekanntgabe der Art und Herkunftsland)?
- Welche
behördlichen Maßnahmen mussten nach den gesetzlichen Bestimmungen
ergriffen werden (z.B. Anzeigen, Beschlagnahme, Öffentliche Warnung)?
Gegen welche gesetzlichen Bestimmungen wurde verstoßen?
- Wie
viele Proben importierter Meeresfrüchte wurden vom 01.01.2004 bis
31.05.2004 in Österreich durch den Zoll gezogen? Welche Produkte betraf
dies (Ersuche um namentliche Bekanntgabe)?
- Wie
viele Proben Meeresfrüchte
wurden vom 01.01.2004 – 31.05.2004 im Auftrag des BMF analysiert? Welche
Produkte betraf dies (Ersuche um namentliche Bekanntgabe)?
- Auf
welche Stoffe wurden in die Proben (Produkte) jeweils analysiert
(Aufschlüsselung festgestellte Stoffe, Grenzwertüberschreitungen und
Produkte bzw. Produktgruppen)? Wurde dabei jeweils auch auf
Chloramphenicol, Nitrofuran, TBT (Zinnorganische Verbindungen) DSP-Toxine,
PSP-Toxine, Cadmium, Blei, Konservierungsmittel (z.B. Sorbinsäure, Benzoesäure)
und auf mikrobiologische Mängel (z.B. Bakterien, Keime, Hefe und
Schimmelpilze) untersucht?
- Welche
konkreten Ergebnisse erbrachten die Analysen von importierten
Meeresfrüchten vom 01.01.2004 – 31.05.2004 (Aufschlüsselung auf
festgestellte Stoffe, Grenzwertüberschreitungen und Produkte)?
Wie viele und welche Meeresfrüchte wurden beim Import als
gesundheitsschädlich, verdorben, verfälscht, falsch bezeichnet oder
wertgemindert beurteilt?
- Welche
behördlichen Maßnahmen mussten nach den gesetzlichen Bestimmungen
ergriffen werden (z.B. Anzeigen, Beschlagnahme, Öffentliche Warnung)?
Gegen welche gesetzliche Bestimmungen wurde verstoßen?
- Bei
welchen dieser importierten Meeresfrüchten gab es Überschreitungen von
Rückstandhöchstwerten (Ersuche um namentliche Bekanntgabe der Produkte)?
- Bei
welchen Meeresfrüchten wurde das BMF 2002, 2003 und 2004 über das
Schnellwarnsystem von anderen Mitgliedstaaten über Rückstände und
Belastungen informiert?
- Gibt
es 2004 hinsichtlich der Kontrolle und Untersuchung von Meeresfrüchten
eine Zusammenarbeit mit anderen EU-Staaten oder Drittstaaten?
- Wenn
ja, wie sieht diese aus?