195/J XXII. GP
Eingelangt am: 19.03.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Parnigoni, Lackner
und Genossinnen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Zollwache in Vorarlberg
Zur Erfüllung der Schengen-Verpflichtungen und der rein
zollrechtlichen Aufgaben würde die
Vorarlberger Zollwache derzeit ca. 600 - 700 Bedienstete benötigen. Die
systemisierte
Untergrenze beträgt derzeit lediglich 300. Der tatsächliche Stand an
Bediensteten ist
allerdings mit 250 Beschäftigten am absolut unteren Limit. Bis
Jahresende zeichnet sich ein
Stand von sogar nur noch 230 Bediensteten ab. Die Vorarlberger Zollwache wird
regelrecht
ausgehungert.
Dies hat dazu geführt, dass zu Beginn dieses Jahres kleine Grenzübergänge nicht mehr bzw.
nur zu Bürozeiten besetzt waren,
allerdings auch dann nur mit einer Ein-Mann-Besetzung.
Eine kleine Verbesserung ist durch das Anwerben von 15 Bediensteten aus anderen
Bundesländern eingetreten. Dadurch konnte an den kleineren Grenzübergängen
wenigstens
während der Geschäftszeiten eine doppelte Besetzung vorgenommen werden. Aber
selbst
diese minimale Entlastung wird mit Ende März d. J. wieder wegfallen, da diese
15
Bediensteten wieder in ihre Bundesländer zurückkehren.
Dies hat dazu geführt, dass zu Beginn dieses Jahres
kleine Grenzübergänge nicht mehr bzw.
nur zu Bürozeiten besetzt waren, allerdings auch dann nur mit einer
Ein-Mann-Besetzung.
Eine kleine Verbesserung trat kurzzeitig durch das Anwerben von 15 Bediensteten
aus
anderen Bundesländern ein. Dadurch konnte an den kleineren Grenzübergängen
wenigstens
während der Geschäftszeiten eine doppelte Besetzung vorgenommen werden. Aber
selbst
diese minimale Entlastung wird mit Ende März d. J. wieder wegfallen, da diese
15
Bediensteten wieder in ihre Bundesländer zurückkehren.
Auch eine weitere Auslagerung von Aufgaben an die Mobile
Überwachung scheint sehr
problematisch. Die MÜG, die Mobile Überwachung, die besonders aus
finanzpolitischer Sicht
und aus Sicht der Steuergerechtigkeit eine große Bedeutung hat, kann
bereits jetzt ihre
Aufgaben nur eingeschränkt wahrnehmen.
Weiters hört man Klagen darüber, dass der zunehmend einsetzende
Hubschraubertourismus
die Grenzkontrolle
vor große Probleme stellt und ebenfalls dazu angetan ist, das
Sicherheitsgefühl der Vorarlberger
Bevölkerung zu untergraben.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister
für Inneres
nachstehende
Anfrage:
1. Welche Initiativen werden Sie setzen, um eine weitere
Aushungerung der
Vorarlberger Zollwache zu verhindern?
2. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit man
im Sinne des Artikels 6 des
Schengen-Durchführungsübereinkommens von "geeigneten Kräften in
ausreichender
Zahl" zur Kontrolle und Überwachung der Außengrenzen sprechen kann? Sind
diese
Voraussetzung Ihres Erachtens gegenwärtig in Vorarlber gegeben? Wenn ja, wie
begründen Sie
dies? Wenn nein, wie kann man dieses Problem lösen?
3. Wie soll es konkret ab 1. April dieses Jahres an den
kleineren Grenzen Vorarlbergs
weitergehen,
wenn 15 bis dato in Vorarlberg
eingesetzte Dienstnehmer aus anderen
Bundesländern wieder in ihre angestammten Bundesländer zurückkehren?
4. Teilen Sie die große Sorge jener
Eltern, die aufgrund der Drogenliberalisierung in der
Schweiz und
der unbesetzten Grenzübergänge beunruhigt sind? Wenn ja, was tun Sie
dagegen?
5. Welche Initiativen werden Sie setzen, dass auch im
Bereich des Hubschrauber-
tourismus geordnete Grenzkontrollen möglich sind?