1983/J XXII. GP
Eingelangt am 07.07.2004
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Maier
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Gesundheit
und Frauen
betreffend „Serotonic –
Nahrungsergänzungsmittel oder Arzneimittel ?“
In den letzten Monaten wurde bekannt, dass gerade auch von
bekannten Ärzten „Serotonic“ als Nahrungsergänzungsmittel (NEM) empfohlen und
direkt verkauft wird. Dieses NEM wird in der Werbung (Produktinformation ) und
im Verkauf mit der Behandlung von psychischen Störungen zur Unterstützung des
Serotoninsystems beworben. Die Produktinformation gibt bereits in der Einleitung
darüber Auskunft:
„Durch die ausgewählte Zusammensetzung
verschiedener antidepressiv wirkender Substanzen, Vitamine und Spurenelemente
werden die Neurotransmitterspiegel im Gehirn ausgeglichen und damit Angst,
Unruhe und Gemütsschwankungen bekämpft.“
Diese Werbung, der Verkauf sowie die Behandlung ist in
Anbetracht neuerer Erkenntnisse nicht nachvollziehbar.
„Schon lange ist bekannt, dass die
Aminosäure Tryptophan aus der Nahrung im menschlichem Körper zum
Stimmungsaufheller Serotonin metabolisiert wird. Nun konnten Wissenschaftler
einen weiteren psychotropen Effekt ausmachen: Tryptophan reagiert in wässriger
Lösung unter mäßiger Wärmezufuhr bereitwillig mit diversen Aromastoffen wie
Vanillin, Benzaldehyd oder
Anisaldehyd zu Tetrahydro-ß-caroblinen. Carboline sind Alkaloide, die
typischerweise psychotrope Effekt hervorrufen. Zu dieser Stoffklasse zählen
beispielsweise das Rauschmittel Harmin, ein Wirkstoff des südamerikanischen
Yage- oder Ayahuasca-Trankes, das angstlösende Beruhigungsmittel Reserptin, welches
aus Rauwolfia-Arten gewonnen wird, oder Yohimbin, ein Aphrodisiakum aus der
Rinde des Yohimbebaumes (Pausinystalia yohimba).“
„Herraiz T et al: L-Tryptophan
reacts with naturally occurring and food-occurring phenolic aldehydes to give
phenolic tetrahxdro-ß-carboline alkaloids: activity as antioxidants and free
redical scavengers. Journal of Agricultural and Food Chemistry 2003/51/S.
2168-2173.”
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen nachstehende
Anfrage: