1986/J XXII. GP
Eingelangt am 07.07.2004
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Johann Maier
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Gesundheit
und Frauen
Betreffend: „Rechnungshofbericht zur
AGES – Erfüllung der Empfehlungen“
Der Rechnungshof führte 2003 eine
Überprüfung von Teilgebieten der Gebarung der Österreichischen Agentur für
Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH durch. Im Roh-Bericht des
Rechnungshofes werden im Detail die Defizite der Ausgliederung, die
organisatorischen, rechtlichen und auch finanziellen Problemstellungen
aufgezeigt. Neun Empfehlungen enthält dieser Rohbericht, die an die
Bundesministerin für Gesundheit und Frauen, sowie an den Bundesminister für
Land- und Fortwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft ergingen.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten
daher an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen nachstehende
1. Werden Sie zur Vermeidung einer Einschränkung des
gesundheitspolitischen Versorgungsauftrages und einer Dominanz von
betriebswirtschaftlichen Zielvorgaben eine ausgewogene Unternehmensstrategie im
Rahmen der Leistungsangebotsplanung, Qualitätssicherung und des Finanzplanes
sicher stellen?
Wenn nein, warum nicht?
2. Werden Sie im Fall einer länger dauernden Destabilisierung der AGES
aufgrund eines zu geringen finanziellen und wirtschaftlichen
Handlungsspielraumes die im GESG vorgesehenen Möglichkeiten einer „finanziellen
Nachbesserung“ nutzen?
Wenn nein, warum nicht?
Wenn ja, in welchem Umfang soll die finanzielle Nachbesserung erfolgen?
3. Werden Sie den raschen Ausbau des Rechnungswesens und die Bildung
getrennter Rechnungskreise (privatwirtschaftlicher und
gemeinschaftlich/hoheitlicher Bereich), auch um einem allfälligen Vorwurf wegen
Quersubventionierung wirksam entgegen treten zu können, veranlassen?
Wenn nein, warum nicht?
4. Werden Sie die Implementierung eines Kennzahlensystems für den
Leistungsbereich und die Darstellung des Leistungspotenziales und des
Leistungsspektrums im Rahmen einer Leistungsdokumentation veranlassen?
Wenn nein, warum nicht?
5. Werden Sie die Aufhebung der weiterhin im Widerspruch zum
Unternehmensleitbild stehenden Trennung nach Interessenssphären im Aufbau der
Organe der AGES veranlassen und so für eine einheitliche Zuordnung der
Eigentümervertretung und der für die AGES maßgeblichen Agenden in das für
Angelegenheiten der Gesundheit zuständige Ressort der „Lebensmittelrelevanz“
sorgen, was dem vorrangig auf die Wahrung der Gesundheit ausgerichteten
Unternehmenszweck entsprechen und der Kompetenzregelung der EU folgen würde?
Wenn nein, warum nicht?
6. Werden Sie die expansionsorientierte Unternehmensstrategie im
Bereich der Aufträge für Dritte aufgrund der unzureichenden Vorkehrungen, der
„vagen“ Erfolgsaussichten bzw. ungesicherten „Gewinnerwartungen“ ihrer
Abträglichkeit zum Unternehmenszweck und Ihrer Problematik
(Abhängigkeitsverhältnisse, Interessenskonflikte, Vorrangstellung ökonomischer
Interessen) und Risken, den Lebensmittelsektor zur Gänze betreffend, noch
einmal überdenken?
Wenn nein, warum nicht?
7. Werden Sie dafür eintreten, dass für den landwirtschaftlichen und
veterinärmedizinischen Bereich sollten problematische „Nachfragesegmente“ bzw.
Kundenkategorien analysiert und definiert werden?
Wenn nein, warum nicht?
8. Werden Sie die Einbindung der AGES in die Beseitigung derzeit
bestehender Koordinationsprobleme im Bereich der mittelbaren Bundesverwaltung
veranlassen?
Wenn nein, warum nicht?