2066/J XXII. GP
Eingelangt am 09.07.2004
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr Gabriela Moser,
Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation
und Technologie
betreffend ASFINAG-Projekte in Linz
Derzeit erweitert die Asfinang die A 7 im Bereich Linz Bindermichl.
Projektiert ist die Einhausung der Straßenbauten. Aus Kostengründen (150 Mio
Euro ?) stellte die ASFINAG kürzlich die endgültige Ausführung der Einhausung
(„Deckel“) zur Diskussion. Damit wurde der Zweck der Maßnahmen, der Lärmschutz
für die anrainende Bevölkerung, in Frage gestellt. Inzwischen kam es zu
klärenden Gesprächen, die zur Einhaltung der vertraglichen Regelungen zwischen
ASFINAG, Land OÖ und der Stadt Linz
und damit zur Errichtung der Lärmschutzbauten im kompletten Ausmaß
führten.
Als zweites Projekt ist die ASFINAG in Linz mit der Errichtung des
sogenannten Westrings betraut. Im Generalverkehrsplan wird ihm als A26 sogar vorrangige Priorität zugeschrieben.
Laut Experten des Landes OÖ dient jedoch dieser Straßen/Brücken/Tunnelbau der
Neuordnung des Linzer Verkehrs. Trotz dieser argumentierten
regionalen Bedeutung wird das Projekt aus Finanzierungsgründen mit bis zu
sieben Spuren als Autobahn konzipiert. Die zu erwartenden Mauteinnahmen
erscheinen nun der ASFINAG als zu gering, um den mittlerweile auf 550 Mio Euro
geschätzten Gesamtkostenaufwand zu rechtfertigen. Deshalb stellt sich für die
ASFINAG die Frage nach Finanzierungspartnerschaften. Verkehrs- und
volkswirtschaftlich erscheinen die Gesamtaufwendungen für ein Projekt von
lokal-regionaler Bedeutung in dieser Größenordnung durchaus hinterfragenswert.
Vor allem angesichts der Tatsache, dass naturschutzrechtliche Angelegenheiten
und die Abgas/Entlüftungsfrage nicht geklärt sind, städtische Grünflächen
verbaut und zahlreiche AnrainerInnen abgesiedelt werden müssen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wodurch kam es bei den
Baumaßnahmen auf der A7 im Stadtteil Bindermichl in Linz zu Kostensteigerungen?
2. Welche Fehler wies die
ursprüngliche Finanz-Kalkulation der ASFINAG auf?
3. Konnten Sie nicht bei diversen
Straßenbauprojekten der ASFINAG eine anfängliche Unter-Kalkulationen
beobachten, um die Entscheidungen für Projekte zu erleichtern?
4. Wie beurteilen Sie das Verhalten
der ASFINAG bei dem oben
angeführten Projekt, das einem Vertragsbruch mit der Stadt Linz bzw. dem Land
OÖ gleichkam?
5. Besitzt für Sie der Linzer
Westring Priorität und wenn ja, warum?
6. Erachten Sie den derzeit
abschätzbaren Kostenaufwand von 550 Mio
für ein regionales Projekt (Westring), das primär zu einer Umschichtung
des Verkehrs in Linz führt, für vertretbar?
7. Welche
Finanzierungsmöglichkeiten stehen hierfür der ASFINAG zur Verfügung? Wird es
für dieses Projekt zusätzliche Bundesmittel geben?
8.
In welcher Größenordnung bewegt sich
der zu erwartenden Nord-Süd-Transit auf der Achse Berlin-Koper durch Österreich
und damit durch den Linzer Raum derzeit und in zehn Jahren?
9. Erscheint es sinnvoll, eine
zukünftige zusätzliche Transitachse als Bypass für die A7 bewusst mitten
durch die Stadt Linz zu planen?