2077/J XXII. GP
Eingelangt am 09.07.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der
Abgeordneten Mag. Gisela Wurm, Mag. Maier
und GenossInnen
an den
Bundesminister für Soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz
betreffend
Familienfreundlichkeit als Ziel
In der Ausgabe
12/04 des Informationsdienstes des Österreichischen Instituts für
Familienforschung, welches einer der
Regierungsparteien - wie man munkelt - politisch nahe
stehen soll, wird eine Initiative „Familienfreundlichkeit als Ziel"
wegen seiner Zielsetzung heftig
gelobt. So: Familienfreundlichkeit ist kein
leeres Schlagwort, sondern Familienfreundlichkeit ist zu
einem Qualitätsmerkmal geworden ... denn ein familienfreundliches Ambiente
besteht nicht nur aus
familienfreundlichen Arbeitsplätzen, sondern auch aus einer
bedarfsgerechten Kinderbetreuung,
angemessenen Wohnbedingungen, einem
kulturellen Umfeld und vielem mehr.
Familienfreundlichkeit betrifft also viele Handlungsfelder und kann dann
erreicht werden, wenn die
unterschiedlichen Akteure zusammenarbeiten.
Diese so gelobte Initiative stammt jedoch nicht vom österreichischen
Familienminister, sondern von
der deutschen Bundesministerin für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Renate Schmidt. Es ist
also eine Initiative, der von ÖVP und FPÖ
üblicherweise geschmähten rot-grünen Bundesregierung
in Deutschland.
Die
unterzeichneten Abgeordneten finden es bedauerlich, dass in Österreich keine
ähnlichen
Initiativen gesetzt werden, obwohl die
Familienfreundlichkeit durchaus in Sonntagsreden eine
zentrale Rolle bei den Mitgliedern der Bundesregierung einnimmt.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister
für Soziale Sicherheit,
Generationen und Konsumentenschutz
nachstehende
Anfrage:
1.
Ist Ihnen die in der
Begründung dargestellte Initiative bekannt?
2.
Wie beurteilen Sie die Ziele der Initiative und die Art und Weise, wie
die Initiative umgesetzt
wird?
3.
Werden auch Sie
lokale Bündnisse zwischen Politik und Verwaltung, Wirtschaft,
Bildungseinrichtungen, Gewerkschaften,
Kirchen etc. und Familien fördern? Wenn nein,
warum nicht? Wenn ja, wie soll dies konkret erfolgen?
4.
Welche Geldmittel
sind für solche und ähnliche Aktivitäten vorgesehen?
5.
Was haben Sie bisher unternommen, um Unternehmen Anreize zu setzen,
Arbeitsbedingungen
möglichst familienfreundlich zu
gestalten? Was werden Sie in Zukunft unternehmen?
6.
Sehen auch Sie
bedarfsgerechte Kinderbetreuung als zentralen Faktor für eine
familienfreundliche Gesellschaft? Was haben Sie unternommen und was werden Sie
unternehmen um österreichweit eine
bedarfsgerechte Kinderbetreuung den Familien anbieten zu
können?
7.
In der deutschen Initiative heißt es: Familienfreundlichkeit betrifft
also viele Handlungsfelder
und kann dann erreicht werden, wenn die unterschiedlichen Akteure
zusammenarbeiten. Was
haben Sie bisher unternommen und
was werden Sie in Zukunft unternehmen, um die
Zusammenarbeit dieser Akteure für ein familienfreundliches Österreich zu
fördern?