2080/J XXII. GP
Eingelangt am 09.07.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten
Rosenkranz, Dr. Partik-Pablé, Dipl.-Ing. Achleitner, Dipl.-Ing. Hofmann
und Kollegen
an den Herrn
Bundesminister für Inneres
betreffend
Umsetzung des Dublin-II-Abkommens
Die am 15. Juni 1990 in Dublin
unterzeichnete „Dubliner Konvention" regelt, welcher EU-
Mitgliedstaat verpflichtet ist, einen im EU-Gebiet gestellten Asylantrag zu
prüfen sowie für
eine eventuelle Abschiebung des
Flüchtlings zu sorgen:
Artikel 6
„Hat der Asylbewerber aus
einem Drittstaat die Grenze eines Mitgliedstaates illegal auf dem
Land-, See- oder Luftweg überschritten, so ist
der Mitgliedstaat, über den er nachweislich
eingereist ist, für die Antragsprüfung
zuständig...".
Mit Wirkung vom 1.5.2004 sind die österreichischen Nachbarstaaten,
Tschechien, Slowakei,
Ungarn und Slowenien der Europäischen Union beigetreten. Dies hat zur Folge,
daß für diese
Beitrittsländer die „Dubliner
Konvention" nun auch Geltung hat und Österreich dadurch zu
einem EU-Binnenstaat umgeben von
Dublinstaaten wurde. Die Nachbarstaaten Schweiz und
Liechtenstein sind sichere Drittstaaten.
In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den
Herrn
Bundesminister für Inneres
nachfolgende
ANFRAGE:
1.) Wie viele Personen sind in den Monaten Mai und Juni 2004 über die
tschechische Grenze
nach Österreich gekommen um einen
Asylantrag zu stellen?
2.) Wie viele davon wurden wieder in den „Dublinstaat"
Tschechien zurückgewiesen?
3.) Wie viele
davon haben in Österreich einen Asylantrag gestellt, wie wurde die
Zuständigkeit Österreichs in den einzelnen
Fällen begründet, wie viele davon wurden ins
ordentliche Verfahren aufgenommen und wo wurden sie untergebracht?
4.) Wie viele Personen sind in den Monaten Mai und Juni 2004 über die
slowakische Grenze
nach Österreich gekommen um einen
Asylantrag zu stellen?
5.) Wie viele davon wurden wieder in den „Dublinstaat"
Slowakei zurückgewiesen?
6.) Wie viele
davon haben in Österreich einen Asylantrag gestellt, wie wurde die
Zuständigkeit Österreichs in den einzelnen
Fällen begründet, wie viele davon wurden ins
ordentliche Verfahren aufgenommen und wo wurden sie untergebracht?
7.) Wie viele Personen sind in den Monaten Mai und Juni 2004 über die
ungarische Grenze
nach Österreich gekommen um einen
Asylantrag zu stellen?
8.) Wie viele davon wurden wieder in den „Dublinstaat"
Ungarn zurückgewiesen?
9.) Wie viele
davon haben in Österreich einen Asylantrag gestellt, wie wurde die
Zuständigkeit Österreichs in den einzelnen
Fällen begründet, wie viele davon wurden ins
ordentliche Verfahren aufgenommen und wo wurden sie untergebracht?
10.) Wie viele Personen sind in den Monaten Mai und Juni 2004 über die
slowenische Grenze
nach Österreich gekommen um einen
Asylantrag zu stellen?
11.) Wie viele davon wurden wieder in den
„Dublinstaat" Slowenien zurückgewiesen?
12.) Wie viele
davon haben in Österreich einen Asylantrag gestellt, wie wurde die
Zuständigkeit Österreichs in den einzelnen
Fällen begründet, wie viele davon wurden ins
ordentliche Verfahren aufgenommen und wo wurden sie untergebracht?
13.) Wie viele Personen sind in den Monaten Mai und Juni 2004 über die
italienische Grenze
nach Österreich gekommen um einen
Asylantrag zu stellen?
14.) Wie viele davon wurden wieder in den
„Dublinstaat" Italien zurückgewiesen?
15.) Wie viele
davon haben in Österreich einen Asylantrag gestellt, wie wurde die
Zuständigkeit Österreichs in den einzelnen
Fällen begründet, wie viele davon wurden ins
ordentliche Verfahren aufgenommen und wo wurden sie untergebracht?
16.) Wie viele Personen sind in den Monaten Mai und Juni 2004 über die
liechtensteiner
Grenze nach Österreich gekommen um
einen Asylantrag zu stellen?
17.) Wie viele Personen sind in den Monaten Mai und Juni 2004 über die
schweizer Grenze
nach Österreich gekommen um einen
Asylantrag zu stellen?
18.) Wie viele Personen sind in den Monaten Mai und Juni 2004 über die
deutsche Grenze
nach Österreich gekommen um einen
Asylantrag zu stellen?
19.) Wie viele davon wurden wieder in den
„Dublinstaat" Deutschland zurückgewiesen?
20.) Wie viele
davon haben in Österreich einen Asylantrag gestellt, wie wurde die
Zuständigkeit Österreichs in den einzelnen
Fällen begründet, wie viele davon wurden ins
ordentliche Verfahren aufgenommen und wo wurden sie untergebracht?
21.) Wie viele Asylbewerber sind in den Monaten Mai und Juni 2004 über
den Luftweg nach
Österreich gekommen, wie viele
davon aus EU-Staaten?
22.) Wie viele Asylanträge wurden in Österreich in den Monaten Mai und
Juni insgesamt
gestellt?
23.) Wie oft kam es insgesamt zur Anwendung der „sicheren
Drittstaatenregelung"?
24.) Wie viele Personen befinden sich zur Zeit in Bundesbetreuung und
wie viele davon
haben einen
Asylantrag gestellt?
25.) Wie lange dauert es durchschnittlich, bis ein aus einem
„Dublinstaat" eingereister
Asylwerber wieder ausreist?
26.) Wie wird ein Untertauchen der Asylwerber in Österreich während des
laufenden
Asylverfahrens unterbunden?