2096/J XXII. GP
Eingelangt am
31.08.2004
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möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Kräuter
und GenossInnen
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie
betreffend vernichtendes Gutachten über Zustände im ASFINAG-Konzern-Management
Der Rechnungshof
hat im Frühjahr 2001 der ASFINAG ein durchaus positives Zeugnis
ausgestellt. Mittlerweile haben sich eine
ganze Reihe von Verkehrsminister die Klinke zum
Ministerbüro in die Hand gedrückt und das Management der ASFINAG wurde
mit neuen
Personen besetzt.
Die „Contrast-Management-Consulting, Wien" hat in einer
vertraulichen, von der ASFINAG
selbst beauftragten, Untersuchung
die Folgen dieser Entwicklung analysiert und geradezu
katastrophale Zustände in der Konzernführung festgestellt.
So werden in der von der ASFINAG nicht veröffentlichten
Ergebnispräsentation vom 9. März
2004 dem Management nachfolgende
Probleme attestiert:
•
Unklare
kaufmännische Rollenverteilung im Konzern,
•
sehr hohe, selbst
geschaffene Komplexität/Intransparenz,
•
Widerstände
innerhalb und außerhalb der Controlling-Abteilung,
•
unvollständiger
Strategieprozess der ASFINAG (in Teilbereichen),
•
Parallelsysteme
zum zentralen Controlling in nahezu allen Bereichen,
•
das Fehlen einer eindeutigen und akzeptierten strategischen Planung mit
abgestimmten
Zielvorgaben für den Gesamtkonzern,
•
die Verantwortung für die Investitionsrechnung steht außerhalb von
Rechnungswesen und
Controlling, die
Investitionsrechnung erfolgt unabgestimmt,
•
kein
funktionierendes Berichtswesen,
•
das Management
habe keinen Überblick über den Gesamtkonzern,
•
keine durchgängige
IT-Strategie, Software-Entscheidungen fallen nach
personenbezogenen Präferenzen und werden
nicht aufeinander abgestimmt.
Bezeichnend ist
auch die personelle Ausweitung von 42 Mitarbeitern im Herbst 2001 auf
mittlerweile 120 Personen ohne substanzielle
Aufgabenvermehrung.
Eine weitere Personalaufhahme ist mit der Errichtung einer ganzen Reihe
von Bau- und
Erhaltungs-GmbH's
geplant.
Angesichts der Probleme um die LKW-Maut, der ungeklärten Situation des
Mautumgehungs-
Verkehrs, dem heillosen
Baustellen-Chaos auf heimischen Straßen und den internationalen
Plänen der ASFINAG betreffend Bau und Betrieb von Konzessions-Autobahnen im EU-
Ausland richten die unterzeichneten Abgeordneten an den Bundesminister für
Verkehr,
Innovation und Technologie nachstehende
Anfrage:
1.
Ist Ihnen das
Gutachten der „Contrast-Management-Consulting" bekannt?
2.
Welche Konsequenzen ziehen Sie aus der katastrophalen Zustandsdiagnose
für die
ASFINAG?
3.
Werden Sie das
Management abberufen, wenn nein, warum nicht?
4.
Rechnen Sie damit, dass erfolgreiche Baufirmen, wie z.B. die Strabag
oder Porr AG
unter diesen Umständen mit der ASFINAG international zusammenarbeiten wollen?
5.
Können Sie dem Steuerzahler zumuten, dass unter den aufgezeigten
Organisationsschwächen die ASFINAG
international tätig wird?
6.
Ist es richtig, dass der Sektionsleiter im BMVIT, FPÖ-Politiker und
Nachfolger von
DI. Miko als ASFINAG-Aufsichtsrat,
Mag. Arnold Schiefer, die Position des
Vorstandsvorsitzenden der ASFINAG anstrebt
und wenn ja, befürworten Sie eine
entsprechende politische Besetzung dieser Funktion?