2099/J XXII. GP
Eingelangt am 31.08.2004
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Dr. Kräuter
und GenossInnen
an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend Höhe der anerkannten Eurofighter-Ggengeschäfte für die Steiermark
Wirtschaftsminister Martin Bartenstein hat am 18. August
2004 laut APA mitgeteilt, dass seit
der
Eurofighter-Typenentscheidung im Juli 2002 in Summe 1,784 Milliarden Euro an
Kompensationsgeschäften „grundsätzlich anerkannt“ bzw. ein Teil davon offiziell
abgerechnet sei. Mittlerweile wurde bekannt, dass der Wirtschaftsminister nicht
nur in
mehrfacher Hinsicht die krasse Unwahrheit gesagt hat, sondern für seine
geschäftsschädigenden Aussagen und Unterstellungen an die Adresse einiger für
den
„Kompensationsschwindel“ missbrauchter
Firmen („die rechte Hand weiß nicht, was die linke
tut“) zu Recht einen schweren Rüffel
der Wirtschaftskammer („Minister kennt sich in
Unternehmen zu wenig aus“) erhalten hat.
Unmittelbar
nach der Typenentscheidung am 6. Juli 2002 war in der ÖVP-Postille „DIE
STEIRISCHE“, Nr. 25, im Zusammenhang mit - damals noch 24 - Eurofightern zu
lesen:
„Dem Anschaffungspreis von 1,8 Milliarden Euro stehen auf dem
Verhandlungspapier
Gegengeschäfte mit einem Volumen von 5,5
Milliarden gegenüber. (...) Nicht zuletzt weil die
ab 2005 ausgelieferten Flugzeuge in der Steiermark stationiert sind und
die Steirerlnnen so
die Hauptlast am Fluglärm zu tragen haben,
reklamiert Wirtschaftslandesrat Herbert Paierl ein
Viertel aller Gegengeschäfte für weiß-grüne Gefilde“. Dies blieb auch
weitgehend
unwidersprochen.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den
Bundesminister für Wirtschaft und
Arbeit
nachstehende
Anfrage:
1. War Ihnen zum Zeitpunkt der
Propaganda in der ÖVP-Parteizeitung am 6. Juli 2002
bekannt, dass der
Anschaffungspreis für 24 Eurofighter nicht 1,8 Milliarden Euro
beträgt?
2.
Wie
hoch ist der tatsächliche Anschaffungspreis der 18 Eurofighter inklusive der
Leihflugzeuge-Kosten?
3.
Warum wurde von der steirischen ÖVP ein
Gegengeschäftsvolumen von 5,5
Milliarden Euro
behauptet?
4.
Wie hoch ist angesichts der Mitteilung der ÖVP-Steiermark
vom 6. Juli 2002
derzeit die Summe der
offiziell abgerechneten und anerkannten
Kompensationsgeschäfte steirischer Firmen?
5.
Um welche Firmen handelt es sich im Einzelnen und wie
hoch sind die jeweiligen
Gegengeschäfte?