216/J XXII. GP
Eingelangt am:
19.03.2003
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ANFRAGE
der Abgeordneten
Mag. Ulli Sima und GenossInnen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Futtermittel-Kontrollen auf
gentechnisch veränderte Bestandteile
Soja ist Hauptbestandteil der Futtermittelproduktion, es wird in erster Linie aus
den USA und
auch aus Argentinien in die EU - und damit auch nach Österreich - importiert.
Seit April 1998
ist in der EU gentechnisch
verändertes Soja zugelassen, die beiden genannten
Hauptexporteure bauen mittlerweilen überwiegend Gentech-Soja an, die USA
zu 74%,
Argentinien zu 99%. In die EU beläuft sich der
jährliche Gesamtverbrauch an Sojaschrot auf
bis zu 30 Mio Tonnen.
Gerade im Bereich
der Futtermittel fehlen jedoch bis heute klare
Kennzeichnungsbestimmungen,
die lang versprochene Novel
Feed-Verordnung wird derzeit
verhandelt. Österreich hat sich bis heute nicht zu einem nationalen Alleingang
in Sachen
Kennzeichnung von Futtermitteln durchringen können. Damit ist anzunehmen, dass auch
österreichische Bäurinnen und Bauern gentechnisch veränderte Futtermittel an
ihre Tiere
verfüttern - und nimmt ihnen jegliche Wahlfreiheit. Ein besonderes Problem stellen die
fehlenden
Futtermittelkennzeichnungsbestimmungen auch für die Biobauern dar, die bis 20
%
konventionelles Futter zufüttern
dürfen. Ein Handeln im Bereich der
Futtermittelkennzeichnung ist überfällig.
Die
unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den für Bundesminister für Land-
und
Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft nachstehende
Anfrage:
1) Wieviele Futtermittel-Proben bei Soja,
Mais und Raps auf gentechnisch veränderte
Bestandteile wurden in den Jahren 2000/2001/2002 und bisher im Jahr 2003
gezogen
(bitte pro Jahr auflisten)?
2) Wieviele der untersuchten Proben
in den genannten Jahren waren positiv, d.h.
enthielten gentechnisch veränderte
Bestandteile? (Bitte nach Jahr und Rohstoff
auflisten)
3) Welche gentechnisch veränderten
Bestandteile wurden dabei in den positiven Proben
und in welcher Menge gefunden? (Bitte nach
Jahr, Rohstoff auflisten)
4) Um welche Futtermittel (Marke,
Firma) handelt es sich bei den positiven Proben
konkret?
5) Wurde die Öffentlichkeit, bzw. die Bauern über die positiven Proben informiert?
6) Falls nein, warum nicht?
7) Falls ja, wie?
8) Wurden die beanstandeten Futtermittel aus dem Verkehr gezogen?
9) Halten Sie die
Untersuchungen auf gentechnisch veränderte Bestandteile für
ausreichend?
10) Welche
Konsequenzen ziehen Sie als zuständiger Minister aus den Untersuchungen?
11) Welche Massnahmen
werden Sie setzen, um den Verkauf von gentechnisch
veränderten Futtermitteln in Österreich zu verhindern?
12) Sehen Sie
Handlungsbedarf in diesem Bereich?
13) Wie wollen Sie
die Biobauern unterstützen, um eine gentechnikfreie Fütterung deren
Tiere zu garantieren?
14) Ist Ihrer
Ansicht nach der jetzige Zustand im Bereich der Futtermittelkennzeichnung
befriedigend?
15) Falls nein, wie
werden Sie ihn ändern?
16) In welcher Form
engagiert sich Österreich auf EU-Ebene, um eine rasche
Futtermittelkennzeichnung zu realisieren?
17) Für
welche Grenzwerte setzt sich Österreich im Bereich der Futtermittel ein?