2166/J XXII. GP

Eingelangt am 22.09.2004
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ANFRAGE

der Abgeordneten Gassner, Oberhaidinger

und GenossInnen

an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit

betreffend Verdacht auf Manipulation beim Heizwert von Gas

In Deutschland wird gemäß einem Bericht des Magazins „Der Spiegel" vom 9.8.2004
Erdgas, das zum Heizen verwendet wird, mit Zusatzstoffen (bspw. Flüssiggas-Luftgemisch
oder gar nur Luft) versehen. Dieser Vorgang dient dazu, den gesunkenen Gasdruck zu
erhöhen. Die Senkung des Gasdruckes erfolgt insbesondere deswegen, weil aus
Energiespargründen die verbrauchte Gasmenge je Haushalt sinkt und gleichzeitig die Zahl
der Haushaltanschlüsse steigt, womit sich das Durchleitungsvolumen verringert.
Bedenklich ist dieser Vorgang, das Erdgas zu strecken, vor allem deswegen, weil dadurch
der Heizwert des Gases reduziert wird und die Geräte mehr Gas verbrauchen - allerdings
ohne dass deswegen der Preis durch den Anbieter angepasst würde.

Da auch in Österreich Erdgasverbraucher, die trotz Einschränkungen beim Heizen und
Energiesparmaßnahmen in ihrer Jahresrechnung deutlich gestiegene Verbrauchsmengen
vorfinden, erhebt sich der Verdacht, dass auch österreichische Erdgasversorger Zusatzstoffe
im Erdgas beimengen und somit der Heizwert zu Lasten der Konsumentinnen reduziert wird.

Die   unterzeichneten   Abgeordneten   steilen   daher   an   den   Bundesminister   für
Wirtschaft und Arbeit folgende

Anfrage:

1.              Besteht die Möglichkeit, dass österreichische Erdgasversorger dem Erdgas Zusatzstoffe
beimischen, um damit beispielsweise einen technisch notwendigen Druckausgleich
herzustellen?

2.              Wenn ja: Welche Zusatzstoffe können beigemischt werden?

3.              Können derartige Beimischungen zu einer Änderung des Heizwertes führen?

4.              Wird   eine   derartige   Qualitätsänderung   beim   Endpreis  für   die   Konsumentinnen
berücksichtigt?

5.              Wenn nein (bezogen auf Frage 1): Wie wird überprüft, ob die Qualität bzw. der Heizwert
des    Erdgases,    das    österreichische    Konsumentinnen    verbrauchen,    mit    den
vorgeschriebenen und
verrechneten Werten übereinstimmen?