2189/J XXII. GP
Eingelangt am 12.10.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Dr. Kräuter
und GenossInnen
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und
Technologie
betreffend Anzahl der täglichen Abbuchungsfehler im
österreichischen Mautsystem
und Einnahmenverluste durch Systemmängel
Am 1. September 2004 hat Rechnungshof-Präsident Dr. Josef
Moser anlässlich der
persönlichen Übergabe von 3,6 Millionen Mautdaten durch SPÖ-
Rechnungshofsprecher
Dr. Günther Kräuter eine genaue Prüfung der technischen
Systemfehler
versprochen. Im Rahmen der „Allgemeinen Aussprache" im
Rechnungshof-Ausschuss
am 6.10.2004 hat Abg. Kräuter von 15-%igen
Einnahmenausfällen
bei der LKW-Maut, einem Einnahmeverlust 2004 von
zumindest
30 Millionen Euro und einer täglichen Buchungsfehleranzahl von rund
20.000
(!) berichtet.
Rechnungshof-Präsident Dr. Josef Moser hat sodann über den
Abschluss der
Erhebungen des Rechnungshofes informiert.
Da die Kernaussagen dieser Rechnungshofprüfung im
Interesse des
österreichischen Steuerzahlers stehen, richten die unterzeichneten Abgeordneten
an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie nachstehende
Anfrage:
1.
Wie
viele tägliche Buchungsfehler (Unterbleiben des „Pieps-Signales“) hat
die Überprüfung der Daten durch den
Rechnungshof ergeben?
2.
Welche Gründe dafür werden von der ASFINAG und der
Europass
angegeben?
3.
Ist es richtig, dass bei bis zu 20 Prozent der Busse die
Mautabbuchung
nicht
funktioniert, welche Gründe hat das und welche
Autobustypen/Hersteller
sind besonders betroffen?
4. Wurde der Rechnungshof von der ASFINAG bei der
Rechnungshofprüfung
davon informiert, dass nach der 2.
Änderung der Mautordnung (Verzicht auf
Reaktion der Fahrzeuglenker bei
ausbleibenden „Piepston“) massiver
Mautbetrug durch Abdeckung der Go-Box außerhalb der Kontrollbalken zu
beklagen ist und mit Mindereinnahmen
von rund 15 Prozent zu rechnen
ist?
a) Wenn nein, warum nicht?
5. Wurde dem Rechnungshof von der AFINAG über die
gravierenden Mängel
der „Interoperabilität“ des
Mautsystems mit der Schweiz berichtet?
a)
Wenn nein, warum nicht?
b)
Wenn ja, wie hoch ist die Fehlerrate?
6.
Hat der Rechnungshof die Einnahmenausfälle durch
technische Mängel und
Systemfehler
des Mautsystems berechnet und mit welchen Einbußen ist
aus
Sicht des Steuerzahlers in den nächsten Jahren zu rechnen?
7.
Gibt es mittlerweile eine der österreichischen
Kraftfahrzeugverordnung
entsprechende
gültige Zulassung für die „Split-Go-Box“?
a) Wenn nein,
warum nicht?
8.
Wann und warum sind mit welchen Schäden wegen
Selbstentzündung „Go-
Boxen“ bei
Vertriebsstellen bzw. in einem LKW regelrecht explodiert?
9.
Warum wurde, obwohl dieser gefährliche Umstand der
ASFINAG und dem
Ministerium
bekannt war, nicht gehandelt und die Angelegenheit
vertuscht?