224/J XXII. GP
Eingelangt am: 26.03.2003
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möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Wöginger
und Kollegen
an den Bundesminister für Inneres
betreffend missbräuchliche Verwendung von Zivildienern bei der Volkshilfe in Wels
Durch den Zivildienst
sollen Leistungen erbracht werden, die für die Allgemeinheit und für
die Gemeinschaft in gleicher Weise notwendig und nützlich sind. Einen
wichtigen Aspekt
spielt dabei oft der karitative Charakter der Tätigkeiten im Bereich des
Zivildienstes. Das
Betätigungsfeld
der Volkshilfe entspricht dieser Voraussetzung, weshalb sie Zivildiener
zugewiesen erhält.
So verrichten bei der
Volkshilfe Wels immer wieder Zivildiener ihren Dienst und sind damit
beschäftigt, alte Menschen zu betreuen, Wohnungsräumungen nach
Verlassenschaften
durchzuführen oder in Gemeinschaftsarbeit auch einen Sozialmarkt für
bedürftige Menschen
zu betreiben.
Laut
Zeitungsberichten der OÖN (vom 28.02.03; vom 1.03.03), Volksblatt (vom
1.03.03), SN
(vom 1.03.03) und Kurier (vom 1.03.03) wurden jedoch zwei Zivildiener der
Volkshilfe Wels
auch für andere Zwecke eingeteilt:
Im
Zuge des Nationalratswahlkampfes 2002 sollen sie dazu angehalten worden sein,
Werbematerial an SP-Mitglieder zu
verteilen, SP-Wahlplakate zu kleben und bei
Wahlkundgebungen Transparente zu
schwingen. Der Geschäftsführer der Volkshilfe Wels
bestätigt den Arbeitsauftrag von der
SPÖ. Solche Einnahmequellen seien sehr wichtig für
einen Sozialverein wie die Volkshilfe. Weiters heißt es in den OÖN vom
1.03.03 u.a.:
„Volkshilfe-Präsident Josef Weidenholzer
sieht keinen ,politischen Missbrauch' darin, dass
Zivildiener auch bei Kundgebungen
gegen das GATS teilnehmen, wo die Volkshilfe in der
Plattform ,Stopp GATS' beteiligt
ist".
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Inneres folgende
Anfrage :
1. Wurden Sie von diesem Vorfall bereits informiert?
2. Wie beurteilen
Sie diesen Vorfall im
Lichte der gesetzlichen Regelungen
des
Zivildienstes?
3. Sind Ihnen ähnlich gelagerte
Fälle bezüglich des Einsatzgebietes von Zivildienern
bekannt?
4. Welche Maßnahmen zur Kontrolle von Einrichtungen, die
Dienstleistungen von
Zivildienern in Anspruch nehmen, existieren
derzeit?
5. Was werden Sie im konkreten Fall unternehmen?
6. Welche Maßnahmen planen Sie, um
derartige missbräuchlichen Inanspruchnahmen
von Dienstleistungen in Hinkunft zu vermeiden?