227/J XXII. GP

Eingelangt am: 26.03.2003
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Dobnigg und Fleckl


Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Landesverteidigung

betreffend Verlegung der Heeresmunitionsanstalt von Hieflau nach Graz

Die geplante Verlegung des Kommandos der Heeresmunitionsanstalt von Hieflau nach
Graz wäre ein weiterer Schlag gegen den ländlichen Raum. Nachdem es durch den von
der ÖVP/FPÖ Regierung vollzogenen Kahlschlag bei Post, Gendarmerie, Bezirksgerichten
und sozialen Einrichtungen ohnehin bereits zu einer massiven Abwertung der Standort-
qualität vor allem auch in den Bezirken der Obersteiermark gekommen ist, plant die
Bundesregierung offenbar jetzt auch noch die wenigen verbliebenen Verwaltungseinrich-
tungen aus den Regionen abzuziehen. In diesem Fall ist das Kommando der Heeresmuni-
tionsanstalt Hieflau betroffen.

Und dies, obwohl jede wirtschaftliche und organisatorische Vernunft dagegen spricht. So
stellt ein Rechnungshofbericht aus dem Jahre 2001 fest, dass das erst 1986 fertiggestell-
te Munitionslager in Hieflau das neueste und modernste seiner Art ist und auch vom be-
triebswirtschaftlichen Standpunkt aus höchst effizient arbeitet.

Viele weitere Argumente sprechen für das Verbleiben des Kommandos in Hieflau und ge-
gen eine Verlegung nach Graz, wie etwa: Die intakte Infrastruktur mit einem eigenen
Verladegleis samt Verladerampe außerhalb des Ortsgebietes, vorhandene 3-stöckige un-
terirdische Anlagen oder die Existenz einer eigenen Tankstelle.

Auch gibt es einen einstimmigen Beschluß des Steiermärkischen Landtages aus dem Jah-
re 1999, in welchem der Verbleib des Kommandos der Heeresmunitionsanstalt in Hieflau
gefordert wird.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für Landesver-
teidigung nachstehende

 

Anfrage:

1.    Welche Pläne gibt es von Seiten Ihres Ministeriums im Zusammenhang mit dem
Kommando der Heeresmunitionsanstalt Hieflau ?

2.   Planen Sie die Verlegung des Kommandos der Heeresmunitionsanstalt von Hieflau
nach Graz?


3.   Wenn ja, welche Gründe gibt es für eine derartige Verlegung und in welchem Zeitplan
soll diese stattfinden ?

4.   Welche Schlüsse ziehen Sie aus dem Rechnungshofbericht 2001 betreffend der Hee-
resmunitionsanstalt Hieflau ?

5.   Sprechen nicht sämtliche organisatorischen, verwaltungsökonomischen und betriebs-
wirtschaftlichen Parameter gegen eine Verlegung ?

6.   Was soll Ihrer Meinung nach mit den betroffenen Mitarbeiterinnen vor Ort nach einer
Verlegung passieren ?

7.   Sehen sie nicht auch eine gesamtwirtschaftliche Verantwortung des Österreichischen
Bundesheeres, die gegen eine weitere Aushöhlung des ländlichen Raums spricht ?

8.   Kennen sie die einstimmige Willensbekundung des Steiermärkischen Landtages be-
treffend des Kommandos der Heeresmunitionsanstalt Hieflau und wenn ja, welche
Schlüsse ziehen sie daraus ?