2347/J XXII. GP

Eingelangt am 18.11.2004
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

der Abgeordneten Kai Jan Krainer

und GenossInnen

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und

Wasserwirtschaft

betreffend Verwendung von lebenden Enten bei Jagdprüfungen

Der Österreichische Retrieverclub verwendet, wie auch andere, im
Österreichischen Jagdgebrauchshundeverband zusammengefasste Vereine,
lebende Enten im Rahmen der mehrmals jährlich stattfindenden
Bringleistungsprüfungen.

Die flugunfähig gemachte Ente - die Flugfedern werden verklebt oder
ausgerissen - wird am Land ausgesetzt und auf einen See hinausgetrieben.
Im Anschluss daran wird ein Retriever auf die Fährte angesetzt, der die
lebende Ente aufzustöbern hat.

Alternative Prüfungsmethoden- wie in anderen europäischen Ländern üblich-
werden bislang in Österreich noch nicht praktiziert.

Ausländische Prüfungen ohne der Verwendung von lebenden Enten werden
nicht anerkannt.

Österreichische HundebesitzerInnen werden praktisch zur Tierquälerei
gezwungen.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft nachstehende

Anfrage:

1.  Ist Ihnen diese oben beschriebenen Vorgangsweise bekannt?

2.            Falls ja, seit wann?

3.            Sind sie der Ansicht, dass die in der Einleitung beschriebene
Vorgangsweise den Tatbestand der Tierquälerei im Sinne des neuen
Bundestierschutzgesetzes entspricht?


4.           Falls nein, warum nicht?

5.           Falls ja, was werden sie unternehmen um diese Missstände
abzustellen?

6.           Werden Sie versuchen die zuständigen Landesgesetzgeber zu
beeinflussen, ein Verbot zu erlassen?

7.           Wie viele Bringleistungsprüfungen dieser Art werden in Österreich pro
Jahr abgehalten ?

8.           Wie viele Enten werden für diese Prüfungen gezüchtet und tatsächlich
verwendet?

9.           Wie viele Enten werden bei diesen Prüfungen getötet?

 

10.                                                   Ist Ihnen bekannt ob es in Österreich alternativen
Prüfungsmethoden im Bereich der Bringleistungsprüfungen gibt?

11.                                                   Falls ja, seit wann?

12.                                                   Falls nein, warum nicht?

13.           Ist Ihnen bekannt, dass mehrheitlich Nichtjäger diese

Bringleistungsprüfungen absolvieren?
14.          Ist Ihnen bekannt, dass diese Bringleistungsprüfungen

Voraussetzung für diverse Schönheitschampionate in Österreich sind?
15.           Ist Ihnen bekannt, dass Österreich das einzige Land in Europa ist,

dass noch immer an diesen archaischen Formen festhält?
16.              Werden Sie sich für ein Verbot dieser Prüfungen einsetzen?

17.              Sind Ihnen und Ihren Experten im Ministerium noch andere Fälle

von Tierquälerei im Bereich Jagdprüfungen bekannt?