2493/J XXII. GP
Eingelangt am 14.01.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Mag. Maier
und GenossInnen
an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen
betreffend „Bextra (Schmerz- und Rheumamittel) - Rücknahme durch Pfizer? -
Patientensicherheit"
Bei
Einnahme von Bextra wurde eine erhöhte Gefährdung des Herz-Kreislauf-Systems von
PatientInnen nach Herzoperationen festgestellt.
Dies bestätigte Pfizer selbst mit der Publikation der
Ergebnisse von zwei kleineren klinischen
Studien, wonach mit
dem Präparat Bextra behandelte Bypass-Patienten ein erhöhtes Risiko
von Herzinfarkt oder Schlaganfall aufwiesen
(NZZ 23.12.2004).
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an die
Bundesministerin für Gesundheit und
Frauen nachstehende
Anfrage:
1.
Wie oft wurden in den Jahren 2000,2001,2002,2003 und 2004
Bextra PatientInnen
in
Österreich verschrieben und durch die Krankenkassen bezahlt (Aufschlüsselung
auf
Jahre)?
2.
Von
wie vielen Bextra-PatientInnen insgesamt ist in Österreich auszugehen?
3.
Ist es aus Ihrer Sicht auszuschließen, dass das vom
Markt genommene Schmerz- und
Rheumamittel Bextra
auch in Österreich für Schlaganfalle, Herzinfarkte oder sogar
Todesfälle verantwortlich ist?
Wenn nein, von wie vielen Schlaganfallen, Herzinfarkten,
Gefäßerkrankungen oder
sogar Todesfällen ist auszugehen?
4.
Können Sie ausschließen, in den letzten fünf Jahren
Meldungen über unerwünschte
Nebenwirkungen betreffend Bextra erhalten zu haben?
5.
Wenn nein, welche und wie viele derartige Meldungen haben
Sie erhalten? Was
geschah mit diesen
Meldungen?
6.
Wenn nein, welche Maßnahmen haben Sie zu welchem
Zeitpunkt ergriffen? Wurde
der
Arzneimittelbeirat damit befasst? Wenn nein, warum nicht?
7.
Wenn
ja, wie lautet konkret die Stellungsnahme des Arzneimittelbeirates dazu?
8.
Wurde jede Meldung einer pharmakologischen Bewertung
unterzogen? Wenn nein,
warum nicht?
9.
In
wie vielen Fällen wurde im Rahmen des europäischen
Arzneimittelinformationssystems seit 2000
das Rapid Alert System in Anspruch
genommen?
10.
Wie lautete die konkrete Nutzen / Risikobewertung für
Bextra durch den
Hauptverband?
11.
Welche Haltung nimmt nun - aufgrund der vorliegenden
Studien- der Hauptverband
der
Sozialversicherungsträger ein?
12. Welche
Haltung nimmt nun dazu der Oberste Sanitätsrat ein?
13. Welche Haltung nimmt nun dazu die
Österreichische Ärztekammer ein?
14.
Sollte
aus Sicht Ihres Ministeriums - aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse - Bextra
die Arzneimittelzulassung entzogen werden?
15. Wenn nein, warum nicht? Halten Sie
sonstige Maßnahmen für notwendig?