2589/J XXII. GP
Eingelangt am
26.01.2005
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
der Abgeordneten Dr. Günther Kräuter, Gradwohl
und GenossInnen
an den Bundeskanzler
betreffend Staatsvertrag für Eurofighter-Gegengeschäfte zugunsten des
Stationierungslandes Steiermark
In der Pressestunde am 4.5.2003 haben Sie auf den Vorwurf,
Sie hätten zur
Finanzierung
der Eurofighter im Wahlkampf gesagt, dass eine Wirtschafts-
plattform diese Abfangjäger letztendlich bezahlen werde und aus dem
Budget
kein Euro und kein Cent fließen werde, damit beantwortet, dass Sie
„versucht
haben, dieses Thema einwenig von den Emotionen herauszuholen
...".
Eine Wirtschaftsplattform ist nie entstanden, die Eurofighterfinan-
zierung
wurde mit ÖVP- und FPÖ-Stimmen im Nationalrat dem Steuerzahler
per
Gesetz aufgezwungen und die bisherige Gegengeschäftsbilanz pendelt
zwischen
nachweislichen Mitnahmeeffektversuchen und aufgedeckten
Skandalen.
Nachdem durch die beispiellose Inkompetenz der zuständigen
Landes-
politiker
Waltraud Klasnic und Gerhard Schöpfer vernichteten Red-Bull-
Projekt in Spielberg stehen die Zukunftsperspektiven der Bevölkerung des
Aichfeldes
im wahrsten Sinne des Wortes vor einem Trümmerhaufen. Da der
Bevölkerung
der westlichen Obersteiermark die Belastungen der
Stationierung aller Eurofighter zugemutet werden, wäre es fair und gerecht,
mögliche
Betriebsansiedelungs-Gegengeschäfte bevorzugt in der Region
Aichfeld
zu tätigen.
Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an den
Bundeskanzler
nachstehende
Anfrage:
1.
Teilen Sie die Auffassung, dass es fair und gerecht wäre,
Betriebs-
ansiedelungs-Gegengeschäfte mit EADS vorerst bevorzugt in der
Region
Aichfeld zu tätigen?
2.
Sind Sie bereit, eine derartige Begünstigung für die von
den Be-
lastungen
der Abfangjägerstationierung betroffenen Bevölkerung mit
einem
Staatsvertrag zwischen der Republik Österreich und dem
Bundesland Steiermark verbindlich zu gestalten?
3.
Halten Sie eine derartige Begünstigung der Steiermark als
Stationierungsland
bis zum von der steirischen Landeshauptfrau
Waltraud
Klasnic versprochenen Gegengeschäftsvolumen von einer
Milliarde
Euro für fair und gerecht?
4.
Teilen Sie die Auffassung, dass nach dem Zuschlag für die
teuersten
Abfangjäger
mit dem Argument der besten Gegengeschäfte eine nun-
mehrige Stützung von Gegengeschäften mit Steuergeld der Be-
völkerung
nicht zuzumuten ist und klar zwischen Gegengeschäften
als Gegenleistung für das Grundgeschäft „Eurofighterankauf und mit
Steuergeldern subventionierten Wirtschaftsprojekten unterschieden
werden
muss?