2963/J XXII. GP
Eingelangt am
27.04.2005
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
des Abgeordneten Pirklhuber, Freundinnen und Freunde
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Kosten der Koexistenz von Gentechnik und Gentechnikfreiheit
Gemäß einer neuen
Studie des BMGF "Koexistenz von gentechnisch veränderten, konventionellen
und biologisch angebauten Kulturpflanzen in der österreichischen
Landwirtschaft" ist das Nebeneinander landwirtschaftlicher
Produktionsformen mit und ohne GVO in Österreich - wenn überhaupt - dann nur
mit hohem technischem und organisatorischem Aufwand zu erreichen. Diese
Mehrkosten würden nicht nur GVO-Betriebe sondern auch konventionell wirtschaftende
und Bio-Betriebe treffen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE:
1. Wie können Sie diese Nachteile und absehbaren Kosten, die durch die Einführung der Gentechnik in Österreich für die Bäuerinnen und Bauern entstehen, rechtfertigen angesichts durchschnittlich sinkender Einkommen und des ökonomischen "Bauernsterbens"?
2. Wer sind Ihrer Ansicht nach die Nutznießer dieser Entwicklung?
3. Welche konkreten Maßnahmen ergreifen Sie, um diese für die Bäuerinnen und Bauern sehr bedrohliche Situation abzuwenden und die Gentechnikfreiheit der österreichischen Landwirtschaft zu erhalten?
4. Inwiefern sehen Sie eine Möglichkeit, durch das Qualitätsmerkmal ‚Gentechnikfreiheit’ den Erzeugermilchpreis zu verbessern, z.B. für Milch von Tieren, die ohne Verwendung gentechnisch veränderter Futtermittel gefüttert wurden?
5. Gibt es Überlegungen zu ökonomischen Anreizen hinsichtlich der Verwendung von gentechnikfreien bzw. nicht als gentechnisch verändert kennzeichnungspflichtigen Futtermitteln bei der Milch- und Fleischproduktion, z.B. für bäuerliche Genossenschaften, die diese Kriterien berücksichtigen? Wenn ja, welche, wenn nein, warum nicht?
6. Wann werden Ergebnisse der Charta für Gentechnikfreiheit vorliegen? Wie könnte deren Umsetzung verbessert und beschleunigt werden? Auf welche konkreten Erfolge können sie bisher verweisen?