3233/J XXII. GP

Eingelangt am 06.07.2005
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ANFRAGE

der Abgeordneten Dr Gabriela Moser, Mag. Werner Kogler, Freundinnen und Freunde

an den Bundesminister für Finanzen

betreffend Vortragstätigkeiten in der Bundesfinanzakademie (BFA)

Für Bedienstete des Bundesministeriums für Finanzen ist es bei Interesse an beruflichem Fortkommen im Ministerium unumgänglich, Kurse an der Bundesfinanzakademie (BFA) zu absolvieren und die entsprechenden Prüfungen abzulegen.

Für die Abhaltung dieser Kurse wird in großem Ausmaß auf ressortexterne Trainerinnen und Trainer zurückgegriffen. Dies mutet erstaunlich an, da das Bundesministerium für Finanzen über entsprechend qualifiziertes, fach- und sachkundiges ressortinternes Personal verfügt, auf das jedoch für diese Aufgaben nicht zurückgegriffen wird.

Zudem bestehen bei den externen Trainerinnen und Trainern teilweise offenbar Qualifikationsmängel, etwa in pädagogischer Hinsicht. Von entsprechenden Kriterien bei der konkreten Auswahl der externen Beauftragten ist nichts zu erkennen.

Nicht zuletzt ist die Kostenfrage anzusprechen: Es geht um beträchtliche Summen an öffentlichen Geldern, da zB einzelne Kurzlehrgänge im Bereich Organisationsentwicklung zu Beträgen von an die 30.000 Euro (incl. Steuern) angeboten und beauftragt werden.

Daß unter den beauftragten Unternehmen auch solche im Einflußbereich eines ehemaligen Kabinettschefs von Vizekanzler Verkehrsminister Gorbach gewesen sein dürften, sei nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE:

1. Wie viele ressortexterne TrainerInnen sind derzeit in der BFA beschäftigt bzw. werden mit Aufträgen im Zusammenhang mit der BFA beschäftigt?
2. Wieviele entsprechende Verträge wurden seit 2002 pro Jahr abgeschlossen?
3. Wie hoch waren die für entsprechende Verträge angefallenen Kosten seit 2002 pro Jahr?
4. Welche ressortexternen TrainerInnen sind derzeit konkret in der BFA beschäftigt bzw. werden konkret mit Aufträgen im Zusammenhang mit der BFA beschäftigt?
5. Welche Fachbereiche decken die in Frage 1 und 4 angesprochenen TrainerInnen jeweils ab (Bitte um Zuordnung im einzelnen)?
6. Wie viele ressortinterne TrainerInnen sind derzeit in der BFA beschäftigt?
7. Wie hoch sind die Kosten für diesen Personenkreis?
8. Welche Unternehmen/Anbieter haben seit 2002 Aufträge für Schulungen, Lehrgänge etc. im Zusammenhang mit der BFA erhalten (wir ersuchen um Quantifizierung je Unternehmen/Anbieter)?
9. Waren bzw. sind unter diesen Unternehmen/Anbietern bzw. deren beim BFA zum Einsatz kommenden Subauftragnehmern oder „Kooperationspartnern“ die Unternehmen a) Achieve Learning, b) HPS, c) Seminarhotel Grafengut, d) MDI-SPIDI, und wenn ja, in welchem Zeitraum?
10. Herr Roland Steindl und Herr Karl Volonte sind seit ca. drei Jahren als Vortragende bzw. als Berater in der BFA tätig. Wie hoch sind a) die Honorare der beiden Genannten, b) die Nebenkosten, die ihnen abgegolten werden sowie in diesem Zeitraum insgesamt abgegolten wurden?
11. Stimmt es, dass Bedienstete des Finanzressorts an der BFA Kurse besuchen und in der Folge Prüfungen ablegen müssen, die für ihr berufliches Fortkommen relevant sind?
12. Über welche fachliche Ausbildung verfügen die bei diesen Kursen und Prüfungen eingesetzten Vortragenden und PrüferInnen?
13. Unter welchen Voraussetzungen wird ein BFA-Lehrauftrag erteilt?
14. Haben die im Sinne von Frage 11 eingesetzten Vortragenden und PrüferInnen auch (mindestens) eine didaktische Ausbildung oder Prüfung absolviert?
15. Stimmt es, dass Frau Mag. Ilse Schmalz für die in letzter Zeit getätigten Umstrukturierungen in der BFA verantwortlich zeichnet?
16. In wessen Auftrag ist sie in diesem Zusammenhang tätig?
17. Ist sie im Fall „Change Management – Organisationsentwicklung“ (Ausbildung von Change Agents für das BMF) tätig, und wenn ja, in wessen Auftrag?
18. Warum wird seitens des BM für Finanzen in der Arbeit der BFA nicht stärker auf das vorhandene, qualifizierte eigene Personal zurückgegriffen?