34/J XXII.GP
Eingelangt am: 23.01.2003
ANFRAGE
der Abgeordneten Mag. Maier, Heidrun Silhavy
und GenossInnen
an den Bundesminister für soziale Sicherheit und Generationen
betreffend "soziale Situation von Krankenpflegerschülerinnen in Österreich"
Das Taschengeld für Krankenpflegerschülerinnen ist in Österreich nicht einheitlich
geregelt. So bekommen Krankenpflegeschülerinnen im 3. Jahr in Salzburg 262,64
Euro im Monat, im 2. Jahr 176,38 Euro und im 1. Jahr 98,68 Euro.
In einigen Ländern wird das Taschengeld 12 mal in anderen wiederum 14 mal
ausbezahlt. Auch für das vorgeschriebene Praktikum wird nur das Taschengeld
bezahlt.
Würden beispielsweise die derzeit 311 Krankenpflegeschülerinnen in Salzburg gleich
viel bezahlt bekommen wie ihre Kolleginnen in der Bundeshauptstadt, dann wäre das
mit Mehrkosten von 448.648 Euro für Salzburg verbunden.
Zu zahlen haben dieses
“Taschengeld" die Rechtsträger der Krankenpflegeschulen.
Mit diesem Taschengeld müssen Unterkunft, Essen und Lehrmaterial für
die Schule
bezahlt werden. Ohne zusätzlich finanzielle Unterstützung oder
Nebenjob hat man
somit kaum genug Geld für das tägliche Leben.
Dazu kommt jedoch, dass Krankenpflegeschülerinnen - aufgrund des
Personalmangels in diesen Bereichen - immer mehr als vollwertige
Arbeitskräfte
eingesetzt werden. Besonders Schülerinnen und Schüler des dritten
Ausbildungsjahres müssen bereits als volle Arbeitskraft ihren Teil der
Verantwortung
im Dienst übernehmen müssen und maßgeblich zu einem
reibungslosen Ablauf auf
den Stationen zum Wohle der Patienten beitragen.
Der Beruf des Kranken- und
Gesundheitspflegers kann aber nur dann attraktiv sein,
wenn auch die Bezahlung in der Ausbildung adäquat ist. Der Mangel an
Pflegepersonal in Österreich kann aber nur dann beseitigt, wenn die
Attraktivität des
Pflegeberufs gesteigert wird. Nur dann wird es möglich sein den
notwendigen
Berufsnachweis zu rekrutieren.
Die unterzeichneten
Abgeordneten richten daher an den Bundesminister für
soziale
Sicherheit und Generationen nachstehende
Anfrage:
1. Wie beurteilen Sie, dass Krankenpflegeschülerinnen in Österreich ein
unterschiedlich hohes
Taschengeld erhalten? Halten Sie diese Unterschiede für
gerechtfertigt?
2. Wie hoch
ist das Taschengeld für Krankenpflegeschülerinnen in den einzelnen
Bundesländern (Aufschlüsselung auf Bundesländer und
Ausbildungsjahre)?
3. Treten
Sie für eine Vereinheitlichung des Taschengeldes für
Krankenpflegeschülerinnen in Österreich ein?
4. Wenn ja,
welche Maßnahmen können Sie als für Gesundheitsfragen
zuständiger
Ressortminister ergreifen?
5. Wie
viele Krankenpflegeschulen gibt es in Österreich (Aufschlüsselung auf
die
einzelnen Bundesländer)?
6. Wie
viele Jahrgänge werden in Österreich geführt
(Aufschlüsselung auf die
einzelnen Bundesländer
und Träger)?
7. Wie viele
entsprechende Ausbildungsplätze gibt es in Österreich
(Aufschlüsselung auf die einzelnen Bundesländer und Träger)?
8. Wie
viele Krankenpflegeschülerinnen sind derzeit in Ausbildung
(Aufschlüsselung
auf Bundesländer und Jahrganganzahl)?
9. Wie
viele Anwärter auf einen Ausbildungsplatz in Krankenpflegeschulen stehen
auf einer Warteliste (Aufschlüsselung auf die einzelnen Bundesländer
und
Träger)?
10. In
welcher Form bzw. durch welche Maßnahmen wird in den einzelnen
Bundesländer das Taschengeld für Krankenpflegeschülerinnen
geregelt?
11 .Treten Sie dafür ein, für die Ausbildung von
Krankenpflegeschülerinnen AMS-
Mittel (z.B. Ausbildungskostenbeitrag) einzusetzen?
Wenn nein, weshalb nicht?
12. Welcher Kostenersatz ist von Krankenpflegeschülerinnen für
die Benützung
günstiger
Personalunterkünfte zu leisten (Aufschlüsselung auf einzelne
Bundesländer und Träger)?
13. Welcher Kostenersatz ist von Krankenpflegeschülerinnen
für die Teilnahme an
der verbilligten
Personalverpflegung zu leisten (Aufschlüsselung auf einzelne
Bundesländer und
Träger)?
14. Wie
erfolgt die Nachdienstabgeltung je Nachtdienst (Aufschlüsselung auf
einzelne
Bundesländer und Träger)?
15. Wie
erfolgt die Sonn- und Feiertagsabgeltung je Stunde (Aufschlüsselung auf
einzelne Bundesländer und Träger)?
16. Durch
welche sonstige Maßnahmen kann die finanzielle und soziale Stellung der
Krankenpflegeschülerinnen verbessert werden?
17. Wie ist
der Stand der Diskussionen in der Arbeitsgruppe des Bundesministeriums
über die Ausbildung und Berufsbilder?
18. Welche Träger von Krankenpflegeschulen verlangen von den
Krankenpflegeschülerinnen
eine Ausbildungskostenrückersatz-Vereinbarung
(Aufschlüsselung auf die einzelnen Träger)?
19. Gibt es
ein Konzept, mit dem zusätzliche Ausbildungsplätze in Österreich
geschaffen werden sollen?
Wenn nein, weshalb nicht?
Wenn ja, wie lautet es?
20. Wie
hoch ist die durchschnittliche Dropout Quote bei der Ausbildung von
Krankenpflegeschülerinnen (Aufschlüsselung auf einzelne Jahrgänge
und
Bundesländer)?
21. Wie hoch ist in Österreich die Dropout Quote bei ausgebildeten
Krankenpflegeschülerinnen
(Dipl. Pflegepersonal) nach einem Berufsjahr
(Aufschlüsselung auf die einzelnen Bundesländer)?
22. Wie hoch ist in Österreich die Dropout Quote bei ausgebildeten
Krankenpflegeschülerinnen
(Dipl. Pflegepersonal) nach zwei Berufsjahren
(Aufschlüsselung auf die einzelnen Bundesländer)?
23. Wie hoch ist in Österreich die Dropout Quote bei ausgebildeten
Krankenpflegeschülerinnen
(Dipl. Pflegepersonal) nach drei Berufsjahren
(Aufschlüsselung auf die einzelnen Bundesländer)?
24. Wie hoch ist in Österreich die Dropout Quote bei ausgebildeten
Krankenpflegeschülerinnen
(Dipl. Pflegepersonal) nach vier Berufsjahren
(Aufschlüsselung auf die einzelnen Bundesländer)?
25. Wie hoch ist in Österreich die Dropout Quote bei ausgebildeten
Krankenpflegeschülerinnen
(Dipl. Pflegepersonal) nach fünf Berufsjahren
(Aufschlüsselung auf die einzelnen Bundesländer)?