3724/J XXII. GP
Eingelangt am 21.12.2005
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Hoscher und GenossInnen
an
den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit
betreffend
reduzierter Mehrwertsteuersatz im Tourismus
Die steuerliche Belastung der Freizeit-
und Tourismuswirtschaft lässt für diese
Branche
die Bezeichnung „Hochsteuerbranche" ohne Zweifel zu. Auch die von der
Bundesregierung
propagierte - angebliche - Steuerreform hat keine Besserung
gebracht. Weder die Halbsatzbesteuerung nicht enommener Gewinne noch die
Senkung
der Körperschaftssteuer vermochten der Freizeit- und
Tourismuswirtschaft
Impulse zu geben, zumal (nicht entnommene) Gewinne in
dieser
Branche die Ausnahme und nicht die Regel darstellen.
Dies hat auch die
Europäische Union erkannt und wertvolle Diskussionsprozesse
eingeleitet.
So hielt etwa der EU-Kommissar für Unternehmen und Industrie,
Günther
Verheugen, jüngst anlässlich des 9. Tourismusgipfels in Berlin fest, dass
die
Kommission vorgeschlagen habe, die Anwendung eines reduzierten
Mehrwertsteuersatzes
in Bereichen des Tourismus zu gestatten. Er betonte dabei,
dass
reduzierte Mehrwertsteuersätze für eine Reihe arbeitsintensiver
Dienstleistungen
gerade Klein- und Mittelbetriebe fördern und damit auch
zusätzliche
Arbeitsplätze generieren könnten.
Von Seiten der SPÖ wird seit Jahren
die Senkung des ermäßigten
Umsatzsteuersatzes
im Tourismus von 10% auf 5% gefordert, wobei diese Senkung
nicht
an die Konsumenten weiter gegeben werden müsste. Damit würde eine
substantielle
steuerliche Erleichterung für die Tourismusbranche eintreten, welche
sowohl
zur Verbesserung der Eigenkapitalsituation als auch zu wichtigen Impulsen
auf
dem Arbeitsmarkt führen würde.
Die unterzeichneten Abgeordneten stellen in diesem Zusammenhang daher an
den
Bundesminister
für Wirtschaft und Arbeit nachstehende
Anfrage:
1.
Sind
Sie bereit, die von Kommissionsmitglied Günther Verheugen
angesprochene Initiative der
Kommission im Sinne einer
Senkung des
ermäßigten
Umsatzsteuersatzes zu unterstützen?
2. Werden Sie im
Rahen der österreichischen EU-Präsidentschaft dieses
wichtige
Thema
der
Freizeit-
und
Tourismuswirtschaft in den
entsprechenden
EU-Gremien zur Sprache bringen?
3. Sind Sie im
Interesse der heimischen Freizeit- und Tourismuswirtschaft
bereit,
entsprechende Gespräche mit dem Bundesminister für Finanzen zu
führen?