4286/J XXII. GP

Eingelangt am 18.05.2006
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Dr. Rada

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur

betreffend Absiedelung der Außenstelle Großenzersdorf der Universität für Bodenkultur und

Verlagerung dieser nach Tulln

Offensichtlich ist mit Wirkung 2009 die Ansiedelung des Bereiches Bio- und
Nanotechnologie der Universität für Bodenkultur im Rahmen des „Universitäts- und
Forschungszentrum Tulln" mit den Themen nachwachsende Rohstoffe und Ressourcen
orientierte Technologien vorgesehen. Mit dieser Maßnahme geht die Kündigung des
Bestandsvertrages von der derzeit existenten Außenstelle der Universität für Bodenkultur in
Großenzersdorf einher.

Obwohl in den letzten Jahren erhebliche Mittel in den Standort Großenzersdorf investiert
worden sind, ist die Nachnutzung der Gebäude offenbar ungeklärt.

Trotz massivster Bedenken der Belegschaft - immerhin handelt es sich um ca. 300
MitarbeiterInnen, die in Großenzersdorf tätig sind - wurden bereits Rahmenverträge für den
Standort Tulln abgeschlossen. Von den Wissenschaftlern werden die unvergleichbaren
klimatischen Verhältnisse als optimal bezeichnet. Daher werden auf diesem Standort auch
eine Reihe von hundertjährigen Versuchen durchgeführt, die bei einer Absiedelung
unwiederbringliche Schäden für die Forschung nach sich ziehen würden,

Gleichzeitig entstünden durch die ohnehin in dieser Region vorherrschende wirtschaftliche
Strukturschwäche weitere Defizite. Für das wissenschaftliche Personal und die Studierenden
bringt die örtlich weitläufige Aufteilung der Universität für Bodenkultur einen kaum
zumutbaren Reisemarathon mit sich.

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Bildung,
Wissenschaft und Kultur die nachstehende


Anfrage:

1.   Welche Maßnahmen wurden bisher in Hinblick auf die Absiedelung der Außenstelle
Großenzersdorf der Universität für Bodenkultur gesetzt?

2.                            Welche Vorbereitungsarbeiten wurden bereits unternommen bzw. getätigt, um die
Einrichtungen der Universität für Bodenkultur in Tulln zu etablieren (Studien,
Planungsarbeiten, Verträge etc.)?

3.                            Wie sieht der Zeitablaufplan für die Ab- bzw. Ansiedelungsaktion im Detail aus?

4.             In welcher Form wird auf die Vorbehalte des Personals und der Studierenden
bezüglich der Umsiedelung umgegangen?

5.                            Welche Argumente sprechen gegen den Standort Großenzersdorf und welche für
Tulln?

6.                            Welche finanziellen Aufwendungen entstehen für den Bund und das Land
Niederösterreich durch die Schaffung des Standortes Tulln?

7.                            Welcher finanzielle Schaden ergibt sich durch die nicht mehr zu nutzenden
Investitionen der letzten Jahre in Großenzersdorf?

8.                            Welcher Plan liegt für die Nachnutzung des Standortes Großenzersdorf vor?

9.                            Gibt es Verkaufsunterlagen durch die BIG, wenn ja, an wen?

10.                     Welche Außenstellen wird der Standort Tulln benötigen? Wird in diesem
Zusammenhang auch Großenzersdorf bzw. das Marchfeld berücksichtigt?

11.     In welcher Form wird die Fortführung der in Großenzersdorf stattfindenden
          hundertjährigen Versuche in Tulln oder anderswo gewährleistet?