4443/J XXII. GP

Eingelangt am 27.06.2006
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Anfrage

der Abgeordneten Mag. Johann Maier

und GenossInnen

an die Bundesministerin für Inneres

betreffend Versteigerung von Prostituierten in London

Auf internationaler Ebene wurden in den letzten Jahren zahlreiche Abkommen und
Maßnahmen gegen Frauenhandel und Zwangsprostitution beschlossen, trotzdem
werden immer wieder schockierende Fälle von Menschenhandel und
Zwangsprostitution bekannt. So berichtete „Die Krone" am 6. Juni 2006 über eine
unfassbare Entwicklung in England, die alle bisherigen Berichte in den Schatten
stellte. Die Wirksamkeit aller Abkommen und nationaler Maßnahmen muss
hinterfragt werden.

„Prostituierte in London öffentlich versteigert.

London. Auf britischen Flughäfen werden Zwangsprostituierte öffentlich wie
Sklavinnen versteigert, berichtet die Londoner Staatsanwaltschaft. Die meisten
der Mädchen, die gleich nach ihrer Ankunft an meistbietende Bordellbesitzer
verkauft werden, kommen aus Osteuropa."

Die unterzeichneten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Inneres
nachstehende

 

Anfrage:

1.             War Ihnen bzw. dem Ressort dieser Sachverhalt bekannt?

2.             Was haben Sie in weiterer Folge - als Innenministerin während der EU-
Ratspräsidentschaft - zur Durchsetzung der entsprechenden internationalen


Abkommen gegen Frauenhandel und von europäischem Recht dagegen
unternommen?

3.             Gegen welche internationale Abkommen und EU-Rechtsakte wurde dabei
verstoßen?

4.      Haben Sie diesbezüglich Kontakt mit dem englischen Premierminister Tony
Blair oder dem englischen Innenminister aufgenommen?

Wenn nein, warum nicht?

5.             Wenn ja, was haben Sie mit Tony Blair bzw. mit dem englischen Innenressort
vereinbart?

6.             Welche Maßnahmen wurden in England ergriffen, um die Verantwortlichen zur
Rechenschaft zu ziehen und den betroffenen Frauen zu helfen?

7.             Sind Ihnen ähnliche derartige Vorfälle über EUROPOL, INTERPOL oder
EUROJUST gemeldet worden?

Wenn ja, welche?